aus gegebenem anlass und weil's gerade auch hier thema ist:
es war erst vorgestern, dass ich mit abby am donaukanal unterwegs war. ein kanadisches paar sprach mich an und bat um ein paar touristische erläuterungen. während ich erkläre, bemerke ich, dass abby - angeleint und neben mir - wieder mal was vom boden aufnimmt. scharfes "pfui", sie lässt's fallen. es war irgednwas rotes, zertetenes, leicht bröseliges und ein holzstäbchen gleich daneben. ich dachte an reste von silvesterböllern, die leider noch in allen grünanalgen und auf den wiesen am stadtrand herumliegen. ich rede weiter mit den leuten und gehe dann mit abby richtung nachhause.
weil wir das eben intensiv üben, sag ich also "schau zu frauchen" - und seh einen total pinkfarben verschmierten bart. als hätte sie eine stark geschminke frau geküsst. also anhalten, absitzen lassen, maul aufmachen: alles darin war zyklamenrosa verfärbt - die zunge, der gaumen, die zähne... bis in den rachen hinunter. ratlosigkeit, dann leise panik. beim versuch, das gröbste abzuwischen, habe ich festgestellt, dass das zeug abfärbte... in eile nach hause. die farbe geht auch von meiner hand -trotz wasser un seife - nicht völlig ab. also sicherheitshalber zum TA, denn ich denke an rattengift, weil's am kanal natürlich auch ratten gibt. und irre menschen sind sowieso überall unterwegs.
TA sagt, nach so kurzer zeit könne man gar nix sagen. auch wenn ich eine probe von dem aufgenommenen mitgebracht hätte, hätt' es nix genützt, weil sie kein chemisches labor zur analyse haben... tierkohle und prphylaktisch infusion mit leber- und magenschutz. letzteres habe ich verweigert, die tierkohle aber verabreicht. es schen mir nicht sinnvoll, allenfalls auftretende symptome durch eine infusion mit irgendwas zu unterdrücken. fasten und beobachten. ihr könnt euch vorstellen, wie mir zumute war.
am abend hatte abby ordentlich hunger, krankheits- oder unwohlseinsanzeichen: keine. sie hatte vielleicht ein bissel mehr geschlafen? also 3. kohletablette und eine miniportion futter. dann spaziergang. normales pieseln, auch stuhlgang - wenig zwar - aber sie hatte ja auch kaum was zu fressen gehabt an jene tag. ruhige nacht, bis heute keinerlei symptome. inzwischen sind zunge, maul und zähne wieder normalfarbig. (am 19.2. ist ohenhin die große lebershunt-nachkontrolle angesetzt. da werde ich jedenfalls auf diesen vorfall extra hinweisen. aber ich glaube nicht, dass da noch was nachwirkt...)
seither quält mich jedenfalls die frage, was ich tun soll, um abby vor dem nächsten mal zu schützen, das vielleicht nicht so glimpflich abläuft... ich habe nun also den maulkorb immer mit und griffbereit. wenn ich abgelenkt werde - z.b. durch ein gespräch - will ich ihr zuerst den maulkorb umhängen, bevor ich mich anderem zuwende. und wenn ich sie auf einer wiese frei laufen lasse, sollte ich das wohl auch tun...
besonders verhängnisvoll wirkt sich übrigens ein tip der trainerin in der hundeschule aus, die wir nun mal besucht haben: ich solle abby dinge, die sie aufnimmt - wie stöckchen, papiertaschentücher, die andere leut' vollgerotzt auf die straßen werfen usw., nicht "mit gewalt" aus dem maul nehmen, sondern sie gegen leckerchen "eintauschen". (anmerkung: abby ist meine maulausräumaktionen schon längst gewöhnt, wenn sie sie auch nicht gerade liebt. aber ich brauche nicht viel druck auf die lefzen ausüben und das mäulchen geht auf und bleibt auch offen, bis ich den dreck rausgefischt habe - manchmal schon halb verschluckt...)
abby ist ja nicht doof. sie hat nun kapiert, dass sie für's aufnehmen von müll von der straße leckerchen bekommt.
d.h. sie nimmt nun das zeug ins maul und schaut mich erwartungsvoll an. wenn ich nur scharf "pfui" sage, beginnt sie das zeug ordentlich zu knatschen, bis ich schliesßlich in die mantel- oder jackentasche greife und ein leckerchen hervorhole. dann lässt sie den müll sofort fallen und knabbert mit genuss ihr stückchen getrocknete rinderlunge...
so, nun also heraus mit euren guten ratschlägen! :o
schon im voraus mal dankbare grüße aus wien