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1

Mittwoch, 31. Januar 2007, 14:23

Studie zu veränderten Blutwerten bei roh gefütterten Hunden

heute in anderem Forum gelesen......

Hintergrund
In den letzten 5 Jahren gewannen Rohfütterung und teilweise
Rohfütterung von Haustieren an Popularität in der Öffentlichkeit.
Viele Arten von selbstgemachten und kommerziell hergestellten
Rohfuttermitteln werden heute verwendet. Eine Musterdiät sieht vor,
einen Hund mit 60 % rohen, fleischigen Knochen (Hühnerrücken, Flügel
und Hälsen) zu füttern, der Rest der Mahlzeit ist eine
Zusammenstellung von gewolftem Gemüse und Fleisch, und Supplementen
wie Kelp, Vitamin E und C. Nährwertanalysen von einigen käuflich
erwerbbaren Rohfutterarten lassen den Schluss zu an, dass die
üblicherweise benutzten rohen Fleischknochen 40 bis 70 % Protein
enthalten, und die Fleisch/Gemüsemischungen sich im Bereich von 20 –
50 % Protein bewegen. Zwei Fragen ergeben sich als Reaktion auf
diesen Trend: 1) Bergen solche Hochproteindiäten das Risiko, die
Nierenfunktion zu beeinflussen, wenn sie permanent gefüttert werden?
Über Hochproteinkost wird berichtet, Nieren-Hypertrophie
(Vergrößerung) zu bewirken, und den Blutfluss sowie die glomeruläre
Filtrationsrate zu steigern. Und 2) Gibt es ein signifikantes Risiko
für eine bakterielle oder parasitäre Kontamination im Zusammenhang
mit Rohfutter?

Nierenfunktion und Futter mit hohem Proteingehalt:
Ergebnisse einer Studie von 227 gesunden Hunden verschiedenen Alters
und Rassen, die mindestens 9 Monate lang mit Rohfutter ernährt
wurden, deuteten darauf hin, dass Hunde, die mit Rohfleisch gefüttert
wurden (natürliche Carnivoren), eine höhere Anzahl von roten
Blutkörperchen und höhere BUN-Werte aufwiesen als 75 Hunde, die mit
Nahrung auf Getreidebasis (erzwungene Omivoren) [Antech News, Juni
2003] gefüttert wurden. Eine kürzlich vervollständigte detaillierte
Analyse der anderen Laborergebnisse dieser Studie zeigte, dass
statistisch nachweisbare Unterschiede auch höhere Werte für die
Parameter Hämoglobin, MCH, MCV, MCHC, Protein (total), Albumin,
Verhältnis BUN/Kreatinin, Natrium, Osmosewerte und Magnesium
beinhalteten. Statistisch niedrigere Werte wurden bei Leukozyten,
Neutrophilen, Lymphozyten, Phosphor und Glukose ermittelt. Daher
sollten bei der Interpretation von Laborergebnissen rohgefütterter
Hunde diese Unterschiede in Betracht gezogen werden.

Die Aufnahme von proportional großen Mengen von Protein aus
Rohfleisch und der signifikant höhere BUN und andere Konzentrationen,
die hier gefunden wurden, steigern die Möglichkeit, messbare Mengen
von Harnstoff und/oder Albumin in den Urin auszuschütten. Wenn dem so
ist, gibt es dann mögliche kurz- und langfristige klinische
Auswirkungen? Entsprechend wurde mit dem Heska ERD ® HealthScreen¨
Testset das Vorkommen von Mikro-Albuminurie bei Hunden, die über
mindestens 12 Monate ausschließlich roh gefüttert wurden, ermittelt.
Der Urin von 37 Hunden wurde ausgewertet und die Ergebnisse wiesen
darauf hin, dass das Füttern einer Kost mit rohen Zutaten
offensichtlich keinen Austritt von Albumin in den Urin bei den
meisten der getesteten Hunde verursacht. Bei fünf Hunden gab es eine
geringe positive Reaktion bei dem Test, aber bei zweien von ihnen
wurden Harnwegsinfektionen festgestellt. Die anderen drei Hunde
erschienen nicht mehr zur Nachtestung.

Original Link der Übersetzung:hier


Grüssle,
Chris

2

Mittwoch, 31. Januar 2007, 23:27

Hallo Chris,

das ist ein sehr interessanter Beitrag, wobei man die genannten Werte allerdings differenziert betrachten solle. Viele Wertänderungen ergeben sich einfach aus anderen.Außerdem gebe ich zu bedenken, dass auch wir Menschen je nach Ernährung unterschiedliche Werte haben; ein mit Obst, Gemüse, Getreide und wenig Fleisch Ernährter wird immer bessere (sprich: andere) Werte als ein Fastfood-Genießer haben. Und bisher gibt es bei den Referenzbereichen keine Unterschiede...
Doch jetzt mal zu den genannten Fakten: Ob eine proteinreiche Kost eine Nierenhypertrophie bewirken kann, vermag ich nicht zu sagen. Aber den Blutfluss (und damit automatisch) die GFR? Kenne ich bisher nur bei gesteigertem Herz-Minuten-Volumen oder erhöhtem Blutdruck. Und was Bakterien/ Parasiten angeht - dazu hat Riho eigentlich schon viel geschrieben. Wenn nicht - Riho, korrigiere mich bitte!
Erhöhte Erys bei guter Ernährung bekommen wir Menschen auch hin (meist ist es umgekehrt), wobei man bedenken muss, dass ein Hund bei großen Anstrengungen seine Milz förmlich "auspressen" kann, dadurch die Zahl seiner Erythrozyten kurzfristig erhöht und damit mehr Leistung bringt. Der Hämoglobingehalt geht im allgemeinen mit dem Ery-Wert einher, es sei denn, es liegen noch Blutbildungsstörungen vor. Das MCV (Volumen eines einzelen Erythrozyten) ist ein gemessener Wert, MCH und MCHC sind errechnete Werte aus dem roten Blutbild. BUN ist der Harnstoff, wird in der Leber gebildet und ist das Endprodukt des Eiweiß- und Aminosäurestoffwechsels. Muß also erhöht sein, wenn die Proteinzufuhr gestiegen ist. Im Serum werden (beim Menschen) erhöhte Werte erst bei einer 75%igen Funktionseinschränkung beobachtet; außerdem hängen sie auch von der Diurese ab. Mit den "Osmosewerten" ist wahrscheinlich die Osmolalität gemeint; man kann sie messen oder auch errechnen, da ein Hund in den seltensten Fällen wohl Alkohol trinkt oder Plasmaexpander bekommt. Und wenn die absolute Leukozytenzahl sinkt, sinken bei unveränderten Relativzahlen auch die absoluten Zahlen für Neutros und Lymphos.
Durch die erhöhte Zufuhr tierischer Eiweiße (und damit Purine) beobachtet man beim Menschen allerdings eine verstärkte Bildung von Harnsäurekristallen, die zu einer Urolithiasis ( = Steinbildung in den Nieren bzw. den ableitenden Harnwegen) führen kann. In diesem Zusammenhang ist hier wohl schon öfter über Struvit geschrieben worden?
Dass die meisten Urinuntersuchungen der proteinreich gefütterten Hund in Ordnung sind, halte ich für normal, da die Hunde VOR der Trofu-Zeit ja auch so ernährt wurden. Nur können wir sie leider nicht mehr untersuchen - da nicht mehr am Leben. Vergleiche jedweder Art werden uns also erspart bleiben. Aber für die Zukunft könnte man ja wieder Daten sammeln; ob es wirklich etwas bringt, werden wir hinterher wissen!

Nifu, der jetzt trotzdem der Magen knurrt


Guddi

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3

Donnerstag, 1. Februar 2007, 10:38

Hallo zusammen,

also diese wissenschaftlichen Abhandlungen helfen mir aber jetzt nicht wirklich bei meiner Entscheidung,
Barfen oder nicht.

Hallo Chris und Nifu - kann man denn aus diesen Berichten ein Resumee für Laien wie mich ziehen, jawohl
Frischfütterung wirkt sich positiv aus oder nicht? :?: :?:

Unwissende Grüße
Guddi
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Lancelot

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4

Montag, 5. Februar 2007, 13:32

Zitat

Hallo Chris und Nifu - kann man denn aus diesen Berichten ein Resumee für Laien wie mich ziehen, jawohl


Hallo Chris und Nifu,
leider ist dieser Beitrag in der Versenkung verschwunden.
Es wäre ganz lieb von Euch, wenn Ihr vielleicht mal o.g. Frage kurz beantworten könntet, vielleicht in zwei, drei verständlichen Sätzen.
Auch für mich.
Lieben Dank und herzliche Grüße Doris

Guddi

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5

Montag, 5. Februar 2007, 13:47

Hallo Doris,

Danke -:- -:- -:-

(war wohl Gedankenübertragung, hab beim Kochen gedacht, hast lang nix mehr von Lancelot gehört, so gewöhnt man
sich aneinander) :-) :-) :-)

LG Guddi :-)
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Siccawei

unregistriert

6

Montag, 5. Februar 2007, 23:55

Hilfe, wie sollen wir Laien das verstehen?

Schließe mich der Bitte meiner beiden Vorposterinnen an.

LG Ruth – bittet um Aufklärung für die Laien:nuho:

7

Dienstag, 6. Februar 2007, 05:04

Guten Morgen zusammen!!

Nun-ja, bin ja nicht der grosse Fütterungsexperte - will aber mal versuchen aus meiner Sicht was zusammen zu reimen... Kein Anspruch auf Korrektheit oder gar Vollständigkeit...

Die Studie selber zieht ja schon keinen Schluss, bzw. nimmt keine Bewertung vor. Es wurden Daten erhoben und zusammengefasst. Ich würde mich nicht wirklich trauen daraus zu schliessen, ob diese Daten jetzt positiv oder negativ sind. Sie sind halt leicht verändert gegenüber den Daten von "klassisch" gefütterten Hunden. Die Studie empfiehlt lediglich, dass die (im vergleich zu "klassisch" gefütterten Hunden) veränderten Werte bei der Interpretation von Laboruntersuchungen berücksichtigt werden sollen. Das heisst eigentlich nichts anderes, dass für Roh gefütterte Hunde andere Werte als normal gelten müssen als für TroFu-Hunde.

Um mit einiger Beweiskraft aussagen zu können, ob die Daten nun für oder gegen Rohfütterung sprechen, müsste man diese Studie noch über einen mehrjährigen Zeitraum weiter führen und vergleichen, welche klinischen Krankheitssymptome in welcher Gruppe vermehrt auftreten.

Die Werte rund um die Blutzellen (eine höhere Anzahl von roten Blutkörperchen, höhere Werte für Hämoglobin, MCH, MCV, MCHC, Protein (total), Albumin sowie die niedrigere Anzahl an Zellen aus der Gruppe der "weissen" Blutkörperchen) sprechen nach meinem Empfinden eher für Rohfütterung.

Warum ich das glaube?

Hämoglobin wird gebraucht um Sauerstoff in den roten Blutkörperchen zu binden und in den Zielzellen wieder abzugeben. Je mehr davon da ist, desto besser kann der Organismus mit Sauerstoff versorgt werden. Natürlich gibt es eine Grenze des Guten... Nämlich dann, wenn der Hämatokrit (die Konzentration von festen -zellulären- Bestandteilen im Blut so hoch wird, dass der Blutfluss eingeschränkt wird. Davon war aber nicht die Rede.

Weisse Blutkörperchen werden (grob gesagt) für die Abwehr bzw. Abbau von abgestorbenen Körperzellen gebraucht. Eine geringere Anzahl ohne gleichzeitige klinische Anzeichen einer schlechten Abwehr spricht für mein Empfinden also dafür, dass diese Hund schlichtweg weniger weisse Blutkörperchen benötigen...

Auch die leicht veränderten Nierenwerte hatten wohl keinen (durch Albumin im Urin) messbaren Nierenschaden.

Ich denke, man muss einfach mal abwarten, ob noch mehr langfristige Studien um das Thema rum gemacht werden. Vermutlich werden die Tierärzte bzw. die Labors irgendwann mal 2 Referenztabellen haben: eine für TroFu-Hunde und eine für BARFer... Bis es mal eine beweiskräftige Statistik über die langfristigen Vor- und Nachteile gibt, gehen sicherlich noch einige Jährchen ins Land...

Könnte vielleicht auch damit zusammenhängen, dass die Fertigfutterindustrie nicht besonders daran interessiert sein wird, solche Studien zu unterstützen. Ich gehe auch jede Wette ein, dass die Futtermittelindustrie versuchen wird die o.g. Werte als krankhaft darzustellen....

In diesem Sinne,
Grüssle,
Chris

Guddi

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8

Dienstag, 6. Februar 2007, 10:39

Hallo Chris,

ja, und die Futtermittelindustrie hat eine starke Lobby.... :?:

Danke für Deine Erläuterungen im zweiten Teil Deines Postes, jetzt hab ich schon ein bischen mehr verstanden.
-:- -:-
Also mal abwarten, was da sonst noch an Untersuchungen im Laufe der Zeit folgt.

Vorerst

LG Guddi
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Riho

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Dienstag, 6. Februar 2007, 10:53

Hallo zusammmen,

ich wollte dazu eigentlich nix sagen, da ich ja nun seit mehr als 20 Jahren bekennender Frischfütterer bin und mir sicherlich Befangenheit bezüglich eines objektiven Urteils unterstellt werden kann. Darum nur mal meine Gedanken dazu ohne jegliche Wertung.

Ich kann mich nicht erinnern dass Untersuchungen gelaufen sind, die die NEGATIVEN Folgen der Trofu-Fütterung beinhalten :?: Bei Trofu-Hunden wird von den Haltern kaum eine Blutuntersuchung veranlasst um zu sehen, ob die Fütterung in Ordnung ist :?: Die Werte der mit Trofu gefütterten Hunde sind weltweit bekannt, die für die natürliche Ernährung müssen erst erforscht werden :?:

Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

Lancelot

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Dienstag, 6. Februar 2007, 13:54

Hallo liebe Chris, vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. -:-

Und nun zu einer brennenden Frage meinerseits, die ich eigentlich die ganze Zeit schon loswerden wollte:

Ich barfe seit 4 Monaten. WANN muß man ein Blutbild machen lassen.
ODER ist es überhaupt von Nöten??? Ich meine, mal so etwas gelesen zu haben, habe im Forum aber vergeblich gesucht.

Danke für eine Antwort.

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