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Norbert

unregistriert

1

Dienstag, 19. Dezember 2006, 11:08

Nachdenkliches zur Weihnachtszeit

Ich habe gestern in einem Motorradforum folgenden Beitrag gelesen. Er hat zwar weder mit Hunden auch nicht mit Motorrädern zu tun ist aber trotzdem sehr lesenswert.
Vorsicht ist etwas länger, lohnt sich aber.

....................................................................................................................

In meiner Badewanne bin ich.......................
oder ist jetzt Weihnachten?


Sonntagmorgen, Adventszeit,

Zeit am aufkeimenden Morgen sich zu wärmen und zu reinigen.
Was liegt da näher, als in die Badewanne zu steigen und ein bisschen Zeit zu verbrennen.
Nach umfassender Bewässerung und einer 5-fachen Dosis des einschlägigen Erkältungsbades ist es Zeit das Arrangement zu finishen……..??????????
Hmmmm…. Die Motorradzeitungen sind schon alle gelesen, Bücher noch nicht in der Pipline, is ja noch nicht so weit, der Akku des ferngesteuerten U-Bootes ist schon lange leer,
In Erinnerung die unvergessenen Artikel von Berzerk aus dem Reitwagen im Sommer auf der Monster s4r , ebenso der kürzlich erschienene Bericht über Vitilio und die Moto GP Hondas ;-)))

Ecco musica! Die Erinnerung treibt mich an den CD Vorratsbehälter und ich
suche und entnehme eine CD Bach Kantaten zu Advent und Weihnacht .
Wunderbare, wahre und wirklich klassische Musik, da der take aus der St Mary Magdalene Chapel aus Toronto stammt, darf man mit Fug und Recht behaupten selten gehörten Stimmen zu lauschen. Meine Lieblingsstücke 4 & 17 , gabs mal bei 2001.

Dann kommen die Gedanken. Im Fernsehen sieht man immer die nutzlosen Jahresrückblicke, welche einem die Höhepunkte , nach journalistischem Ermessen, nahe bringen sollen. Zum Teil hatte man diese zur Kenntnis genommen, aber ob sie einem wirklich nahe gehen wage ich zu bezweifeln. Meist ist das Maß der Dinge dann die eigene Historie und wenn das in Jahresabschnitten gemessen werden soll, dann bitteschön. Also wie war das?

Dann greift sofort das männliche Gedankenschema, dessen ich mich auch nicht erwehren kann. Wenn Du einen Mann fragst wer bist Du, wird er Dir mit seinem Beruf antworten. Die Frau als solche hat da mehr relative Assoziationen in der sie umgebenden Gesellschaft, meistens dann Familie Kinder oder Freundeskreis. Also denke ich auch über die Familie und erkenne, dass meine Tochter im Alter von 19 Jahren jetzt das Haus verlassen hat, so war das eigentlich geplant, aber jetzt isse nicht mehr da, ausser am Wochenende. Der Sohnemann, übrigens Motorradfahrer, 125 Varadero, ist noch da macht aber spätpubertäre Beschwerden.
Nungut. Also der Job:
Ässerst negativ empfunden die Niederlage bei einem dem höchsten zuständigen Bundesgerichtes, welches meine Identität mit diesem Lande in Frage stellt. Sowohl im dritten Reich als auch in der ehemaligen DDR wurde Recht gesprochen, aber ob es auch gerecht war? Da der erkennende Senat blind war und die entsprechenden rechtsgestaltenden Gesetzte ignorierte, habe ich diesen Prozess leider verlieren müssen. Wohler ist mir da nicht im Land !!

Praxis: Da nun auch der letzte erkannt haben müsste, dass ich Angehöriger des operativen medizinischen Berufes bin erlaube ich mir den Rückblick auf die berufsbedingte Tätigkeit.
Personalwechsel ist das Gift für ein eingespieltes Team. Zum Teil wird know how mitgenommen und man beginnt als Verantwortlicher wieder von vorne mit der Ausbildung der jüngeren Menschen, im Laufe der Jahre wird das nur unglaublich anstrengend. Dies gilt besonders, wenn man auf die konzentrierte und ausdauernde Mithilfe seiner Mitarbeiter angewiesen ist. Also eigentlich hab ich bis zum Jahresende die aktiven Kräfte des OP Traktes fast vollständig austauschen müssen. Teils absichtlich, teils überhaupt nicht absichtlich.
C´est la vie. Das macht in diesen Tagen nur müde.
Ebenso müde macht die Gepflogenheit der geneigte Kollegenschaft in diese Tagen Weihnachtskarten auszutauschen. „Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit und wünschen uns, zur Not auch Ihnen und Ihren Mitarbeitern alles Gute und eine gepflegte Weihnacht und dann für uns alle ein gutes neues Jahr.“ Geht mir meist am Arsch vorbei und woher sollen die denn auch wissen daß das Gas rechts ist.
Und dann das: Ein handgeschriebener Brief Dr. M. (matt-yes)( ;-) ) persönlich!!
Weihnachtskarte oder Beschwerde?? Gott sei Dank hab ich nie Beschwerden also Weihnachtskarte. So wars dann auch , eine Patientin die ich im Jahresverlauf kurz zwischen hatte. Akute myeloische Leukämie, ich stehe schon unter Chemo ich darf keine Kontakte mit anderen Menschen haben, da ich mich sonst anstecken könnte. Also schnellen Termin gemacht Patientin vom Eingang direkt ins Röntgen, Untersuchung, Operation, das alles fast aseptisch, mit Mundschutz, Handschuhen guten Tag , Aufwiedersehen.. Aber dazwischen das Aufnehme der Lebenshistorie die Angst der Patientin die strikt auf eine Knochenmarkstransplantation zusteuerte wo im letzte Augenblick aufgefallen war, dass einige Infektionsherde drohten. Hat alles geklappt, und jetzt ein Dankeschön einer Patientin die begriffen hat, dass sie einfach eingeschoben wurde und ganz schnell komplikationslos durchgeschleust wurde. Kurze Gänsehaut, weitermachen.

Ein Tag später dann dies: „Da ist Frau xy, die würde sie gerne sprechen“.
In der menschenleere Eingangshalle sitzt Frau xy mit ihrem Kind. Die Dame kenne ich aus diversen Laserbehandlungen die dem Zugewinn an Schönheit dienten. Dann eines Tages kam sie vor fast 2 Jahren mit eben diesem damals 2-jährigen Kind auf dem Arm. Das Kind schien sich mehr für die persönliche Vergangenheit in Form des weit ausladenden Decolltee´s zu interssieren , indem es selbiges mit den kleinen Händen lebhaft und ausgiebig untersuchte. Der Kinderarzt hatte einen Knubbel an der rechte Schläfe entdeckt und wollte dem nachgehen. Untersuchung , Beratung, der Knubbel gehört sich nicht . Kurzes Telefonat, Klinikaufnahme am nächsten Tag , Mutter tränenüberströmt. Sie ahnte. Operation: Ergebnis des feingeweblichen Befundes und des Staging´s Metastase eine Neuroblastoms, das ist ein frühkindlicher Tumor aus dem Nebennierenbereich. PROGNOSE:
Dieses Kind hat nur noch wenige Woche zuleben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Scheisse!!!!!!!!!!!!!!!!!

Überweisung in Kinderklinik, Chemo………. trotz keinen Chance…………………….
Dann immer wieder Faxe die erkennen liessen, das Kind lebt noch.

Vor 2 Tagen Mitteilung Kind hatte Knochenmarkstransplantation!!(Stammzellen)

Und da sitz es. Ich betrete den Raum, Kind erhebt sich, steuert wie ferngesteuert auf mich zu, mit einer Schachtel Merci-schokolade bewaffnet, kuckt mir in die Augen sagt:
„dass iss für diss“………….MGH (=MEGAGÄNSHAUT)


Schluck…

Kind kann gehen, kriegt noch Chemo in Tablettenform die Haut um den Mund herum war noch ganz wund, die Augen strahlten.
Das kann nur ein Kind.
Mama ist älter, geprüfter und müder geworden. Ist das einzige Kind.
„Danke dass sie und damals so schnell „geholfen“ haben, es war ein sehr schwerer Weg, den ich niemandem gönne.

Seit dem ist für mich Weihnachten, nicht aus dem Selbstgefühl, sonder anlässlich des kleinen Jungens und der Mama .

Eine Ulla Schmidt und das gesamte Ministerium wird das nie verstehen!.
(Für alle Kollegen!!!)

Gedacht hab ich das heut morgen, geschrieben heut Abend.

Frohes Fest.
matt-yes

.......................................................................................................................

ohne weitere Worte
Norbert


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2

Dienstag, 19. Dezember 2006, 11:55

Hallo Norbert,

diese "wahren Dinge des Lebens" sind sicher das, was das Leben ausmacht und angesichts eines krebskranken Kindes ist Hundekupieren mit Sicherheit Pippifax.
Aber auch Pippifax ist ein wichtiger Teil des Lebens. Alles im Leben hat seine Zeit. Es gibt Zeiten für die "wahren Dinge des Lebens" und es gibt Zeiten für Pippifax. Beides ist wichtig für das Seelenheil der Menschen. Das eine gegen das andere aufwiegen kann kein Mensch und das sollte man auch nicht. Jeder, der sich gerade nicht mit den "wahren Dingen" beschäftigen muss, darf sich auch mal mit Pippifax beschäftigen. Das muss er sogar, um für die in Zukunft möglicherweise auf ihn zukommenden "wahren Dinge" genug Kraft zu haben. Wenn er diese gesammelte Kraft nicht für sich benötigt, sollte er sie an andere Menschen weitergeben. Auch das gehört zur Weihnacht. Außerdem kommt es auch sehr auf die Sichtweise der Dinge an, die uns so im Leben passieren. Vor einigen Tagen habe ich einem Obdachlosen eine Zeitung abgekauft, deren Verkauf die Situation dieser Menschen verbessern soll. Da er einen Hund bei sich hatte, bin ich natürlich mit ihm ins Gespräch gekommen. Ich habe ihn gefragt, wie er denn mit seinem Hund über die Runden komme und dass das sicher nicht immer einfach sei. Er schaute mich voller Optimismus und mit einer großen positiven Energie an und sagte mir, dass sein Hund niemals Hunger leiden müsse weil es immer Menschen gibt, die ihm etwas für ihn schenken. Ehe sein Hund hungert, würde er lieber selbst nichts essen und zuerst ihn versorgen. Aber nun habe er ja einen Job - das Verkaufen der Zeitung - der seine und die Situation seiner Kollegen deutlich verbessern würde und es ginge ihm überhaupt nicht schlecht. Solche Gespräche zeigen einem auch mal wieder "die wahren Dinge des Lebens", stimmen nachdenklich aber machen auch Lust auf das Leben schlechthin.

Vorweihnachtliche Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

3

Dienstag, 19. Dezember 2006, 17:39

Hallo Norbert,
das sind wirkliche Weihnachtsgedanken, die wir uns alle verinnerlichen sollten! Auch ich habe in meiner beruflichen Tätigkeit viele solche Erlebnisse gehabt.
Trotzdem muss daneben auch "die Leichtigkeit des Seins" einen Platz in unserem Leben haben und wie Rita schrieb, müssen auch ganz banale "weltliche" Problemchen ausdiskutiert und ernst genommen werden.
Ich denke, das ist der Sinn des Lebens - doch sollten wir bei all unserem Wohlergehen dieses auch erkennen eben auch diejenigen nicht vergessen, denen es nicht so gut geht.
Ich denke, das war es, was Du uns mit Deinem Beitrag sagen wolltest?
Frohe Weihnachten
Susanne

4

Dienstag, 19. Dezember 2006, 19:07

oh Norbert ;( ;( ;( ;( ;(
warum mußte ich das lesen ;( ;(
unserem Bekannten wird es nie mehr so gut gehen wie dem Kind ;( ;( Bei ihm bringt auch keine Chemo mehr was.
Aber ich geb Dir Recht auch wir haben bei der Nachricht wieder gemerkt was wichtig im Leben ist.

Frohe Weihnachten
Melanie

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