Hallo Iris,
VORSICHT LANG!!
meine Mädels liegen in der Tat - fast - zuverlässig im "Platz". Korry hebt das Kommando schon einmal selbständig auf, wenn sie Angst bekommt. Sie liegen sogar im Klubheim eine halbe Stunde und länger, wenn ich unten auf dem Platz mit anderen Hunden arbeite. Es war natürlich ein Stück Arbeit, das so hin zu bekommen und erfordert absolute Konsequenz vom Hundeführer.
Als Erstes habe ich meinen Hunden das "Platz" angenehm gemacht. Das heißt, sie bekamen im "Platz" ab und zu ein Lecker. Ich habe sie nach einiger Zeit aus dem Befehl herausgenommen und mit ihnen kurz gespielt, sie dann wieder in die Ablage gebracht. Ganz wichtig ist, dem Hund KEINE Belohnung zu geben, wenn er aus dem "Platz" ins "Sitz" genommen wird. Diesen Fehler machem viele Hundeführer. Sie meinen, den Hund fürs "Platz" zu belohnen, tun es aber fürs "Sitz". Der Hund verknüpft immer das was er als letztes tut mit dem, was dann folgt. Er geht also vom "Platz" ins "Sitz", bekommt eine Belohnung und verknüpft, aus dem "Platz" aufstehen wird belohnt. Schon hat man den Salat. Die Ablage wird unruhig und immer wieder vom Hund selbständig aufgehoben. Deshalb - die Belohnung IMMER NUR IM "PLATZ". Hebt der Hund den Befehl selbständig auf, ihn in der Lernphase konsequent wieder ins "Platz" legen und zwar an der Stelle, an der er lag, und zwar ohne Theater und Geschimpfe, sondern einfach mit dem sehr streng gesprochenen "Platz". Es gibt Hunde, die sich aus dem "Platz" lösen, um zu ihrem Halter zu laufen. Solche Hunde sollten nicht vom Halter selbst, sondern von einer anderen Person wieder ins "Platz" gebracht werden. Korriegiert der Hundeführer selbst, hat der Hund erreicht was er wollte - der Chef ist zu ihm gekommen.
Ein Hunde, der das Kommando wirklich verstanden hat (dessen muss man sich sicher sein) und es trotzdem selbständig aufhebt, bekommt dann auch eine unangenehme Einwirkung. Diese Einwirkung darf NIEMALS gleichzeitig mit dem Kommando kommen. Wenn das passiert heißt es für den Hund, "Platz" ist AUA und er wird künftig dieses AUA vermeiden wollen und sich dem "Platz" durch Aufhebung des Kommandos entziehen. Ich bin absolut dagegen, den Hund ins "Platz" zu treten, das heißt, in die Leine zu treten, damit er einen Schlag ins Genick bekommt und darum runter geht. Erstens finde ich es fürchterlich, so mit dem Hund umzugehen, zweitens ist diese Manipulation gesundheitlich nicht unbedenklich. Meine Korrektur - und die wende ich wirklich nur bei deutlichem Ungehorsam an - ist das Umwerfen des Hundes. Einen kleinen Hund kann man an der Schulter einfach umschubsen, bei einem größeren muss man dazu einen "Judogriff" anwenden. Man hält den vom eigenen Körper abgewendeten Vorderlauf fest und drückt gleichzeitig gegen die dem Körper zugewandte Schulter. Der Hund plumpst auf den Boden und wird, je nach Temperament, wie ein Maikäfer auf dem Rücken liegen und genau so schauen, oder er liegt auf der Seite. Egal wie er liegt, es ist eine für ihn ziemlich blöde Situation, die er künftig möglichst nicht mehr haben möchte. Wohlgemerkt - diese Einwirkung bitte nicht inflationär einsetzen, sondern wirklich nur, wenn der Hund absolut ungehorsam ist, also auf ein korrigierendes Kommando nicht reagiert. Hat der Hund gelernt, zuverlässig im "Platz" zu liegen, wird Festigung durch Ablenkung reingebracht. Zu Anfang steht der Hundeführer noch neben seinem Hund, wenn die gemeinen Ablenkungen für Unruhe sorgen. Diese Ablenkungen bestehen z.B. aus einem Menschen, der mit dem Lieblingsspielzeug des Hundes spielt, zunächst noch etwas weiter entfernt, dann immer näher am Hund, oder ein anderer Hund darf auf dem Platz spielen, und bei einem fortgeschrittenen Platzlieger auch mehrere Hunde. Später entfernt sich der Hundeführer immer weiter von seinem Hund und die Korrektur komt aus der Ferne. Bei sehr wackeligen Kandidaten sollte eine lange Leine angehängt werden, um die Korrektur durchsetzen zu können.
Wenn das alles funktioniert, wird das "Platz" in allen möglichen Situationen an allen möglichen verschiedenen Orten trainiert.
So - und nun viel Spaß
Grüße von
Rita