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Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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Benutzer
Mitglied

11

Mittwoch, 2. August 2006, 18:01

Hallo Andrea,

da ich einen solchen Hund noch nie hatte, muss ich auch theoretisieren.

Ich sag mal, dass ein solcher Welpe, wenn er "nur" wie ein normaler Haushund gefördert wird, ganz schön anstrengend wäre. Einige seiner Anlagen würden sicher mit der Zeit verkümmern, wie bei allen Lebewesen, wenn die nicht gefördert werden. Einige wirklich vom Erbgut her stark verankerte Wesensmerkmale bleiben aber sicherlich immer vorhanden. Diese Anlagen "treiben" den Hund dann auch zu ganz bestimmten Handlungen. Als Beispiel nehme ich mal einen Herdenschutzhund. Wenn der in eine normale Familie kommt, wird die sicher bald keinen Besuch mehr bekommen und Spaziergänge arten zu purem Stress aus. Der Hund muss seine Veranlagung leben, er kann gar nicht anders und sucht sich in Ermangelung seines genetisch vorgesehen Betätigungsfeldes eine "Ersatzarbeit" und das heißt in diesem Falle, die Familie bewachen und stets zusammenhalten. Entfernt sich einer, wird er sofort zur "Herde" zurückgetrieben. So denke ich, dass auch unsere Hunde aus Leistungslinien Ersatzbefriedigungen suchen, wenn sie nicht entsprechend ihrer Veranlagung gefördert werden. Ich kenne einen Fall aus nächster Nähe, wo ein RS aus einer Leistungslinie in einen Bürohaushalt gegeben wurde, in dem er Publikumsverkehr aushalten musste, ansonsten aber überhaupt nicht gefordert und gefördert wurde und nur im Garten rumlümmelte und seine üblichen Spaziergänge bekam. Dieser Hund hat Frauchen im Büro an die Wand genagelt, so dass sie mit dem Handy Hilfe holen musste, er duldet keinerlei Widerspruch von irgendeinem Menschen (eigene Leute, Ausbilder auf dem Hupla), widersetzt sich auch dem kleinsten Befehl (wenn er aus der rechten Autotüre soll, will er zur linken hinaus und lässt da auch nicht mit sich reden) und ist zu guter Letzt seinenHF von hinten angegangen und hat ihn so verletzt, dass der ins Krankenhaus musste. Er hat einen sehr ausgeprägten Wehrtrieb, ist schnell und hart im nehmen - also der ideale Diensthund. Ein HF vom Zoll wollte diesen Hund haben, aber seine Leute wollten ihn nicht hergeben. Hätten sie es nur getan. Das wäre für die Menschen aber vor allen Dingen für den Hund ein Segen gewesen. Er hätte endlich seiner Bestimmung nach leben dürfen. Die gleichen Leute hatten davor einen RS aus reiner Haus- und Familienhundzucht und waren mit diesem Hund 10 Jahre glücklich und der Hund bei ihnen auch.
Ich denke, Spezialisten unter den Hunden, ganz gleich ob Jagd- Meute- Hüte- oder Leistungshund sollten nur in für ihre Ausbildung qualifizierte Hände gegeben werden. Alles andere ist in meinen Augen Quälerei für Mensch und Hund.

Grüße von
Rita

Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

Schnuffel

unregistriert

12

Mittwoch, 2. August 2006, 18:49

@Riho

Hallo Rita,

DANKE für Deine Antwort. Ich kann gut nachvollziehen, was Du erzählst. Ich habe auch mal von einem Jagdterrier gehört, der - über 1.000 Umwege - in eine "normale Familie" gekommen war, sozusagen mit Familien-Eintritt für seine Rasse "arbeitslos" wurde, und entsprechend viel Schwierigkeiten tauchten dann ruckzuck auf.

Vielleicht ist das überhaupt D A S Problem der heutigen Hundehaltung, dass Hunde mit bestimmten Erbgut gezüchtet werden und dann in JEDE FAMILIE, egal wie diese gestrickt ist, passen sollen?! Gewissenhafte Züchter, von denen es ja jede Menge gibt, haben schon eine riesen Verantwortung zu tragen wenn sie einen Welpen abgeben. Man muss als Züchter mgl. früh die Welpen und ihr Wesen erkennen können, das Erbgut der Zuchtlinie im Auge haben und dann noch mgl. gut die Menschen, die sich für die Welpen interessieren, einordnen können. Fast eine unlösbare Aufgabe?!

Einen schönen Abend und viele Grüße

Andrea


13

Mittwoch, 2. August 2006, 21:29

Hallo Andrea,

das ist keine fast unlösbare Aufgabe.

wenn man nicht nur stur auf ein Merkmal züchtet, sondern das ganze Potential, das ein Rasse hat berücksichtigt.

Sollte ein Merkmal in der Linie überwiegen, dann muß rechtzeitig eine Ausgleichsverpaarung vorgenommen werden.

Und das gilt meiner Meinung nach sowohl für körperliche als auch für geistige Anlagen.



14

Mittwoch, 2. August 2006, 23:31

Vererbung / Veranlagung / Prägung // Zucht

MOIN!

Ich denke, dass ein Hund die verschiedenen Anlagen(Vererbung/Prägung) mitbringt und ausprägt oder halt auch nicht.

Wir hatten(seit kurzem sind wir hundelos) einen Hund mit besonderen Anlagen und daraus auch resultierenden Anforderungen an uns. Ich habe es mir derart erklären lassen, das verschiedene Eigenarten gekoppelt sein können. In unserem Fall z. B. Mißtrauen und Angst, da scheint es eine fließende Grenze zu geben, die schnell auch ins negative Feld abgleiten kann. Sollte man jedoch einen auch positiv mißtrauischen Hund haben, wird es sicherlich auch durch eine unsachgemäßen Prägung/Haltung recht schnell möglich sein diesen Hund aus der Bahn zu werfen.

Zu den Zuchten von Arbeitshunden sei allgemein angemerkt : Wer braucht diese Spezialisten? Und -vielleicht noch wichtiger- wer kann ihnen Arbeit bieten?

Eine mittel-junge Frau ist sportlich aktiv und mag es mit ihrem Hund Agility zu betreiben und mit ihm neben den Spaziergängen auch mal zu joggen. Sie hört sich um und auf den Agility-Plätzen sind einige BorderColli und nach einigem hin und her und reiflicher Überlegung bekommt sie einen dieser BewegungsHunde. Nach -ich meine mich zu erinnern- max. 1,5 Jahren hat sie inszwischen, für die Zeit ohne joggen und Agility, drei Schafe daheim, damit der Hund sich beschäftigen kann.

Eine Studienkollegin hält und bildet Malinoi aus und lernt so viel dazu ... hauptsächlich gelassen zu bleiben, da ihre zweite Hündin ihre erste - in punkto Bewegungs/Arbeitsfreude- ihre erste nochmal in den Schatten stellt. Diese Hündin will immer gefordert sein.

Molosser die nicht mehr wachen dürfen und auch nirgendwo auftauchen dürfen, die sabbern halt so. Irish Wolfhounds die sich selten richtig durchstrecken und laufen können. Andere Rassen die zu Neurotikern werden oder einfach 'gen Ende gehen.

War vor kurzem mit dem ZS meiner Eltern beim TA, da sich dieser irgendwie in der Hüfte/Knie verdreht hat - zusätzlich hatte er noch eine Zecke zwischen den Ballen - und angesprochen auf einen neuen Hund, sie hatte da MolosserWelpen im TH nebenan, sprachen wir von ganz 'fitten-modernen'(laut Züchter)Rassen und sie hat dann einiges aus ihrem Alltag erzählt.
Resümee -- wir werden über kurz oder lang einen Schnauzer bekommen, so nix gravierendes dazwischenkommen mag. Unsere TÄ meinte dazu, das wäre schade, da es anscheinend entweder gar nicht so viele Schnauzer gebe oder die sehr selten bei ihr auftauchen würden. Ein Argument für diese Rasase.

Vorerst eine ruhige Nacht..
Boris;

Schnuffel

unregistriert

15

Donnerstag, 3. August 2006, 08:18

@Wum

Guten Morgen,

wie sucht ein Züchter eigentlich den möglichen Kandidaten:) für seine Hündin aus? Guckst Du die Stammbäume an und prüfst, welche Wesensmerkmale in welchen Linien verstärkt gezüchtet wurde? Guckst Du Dir die Hunde auf Ausstellungen und auf Hundeplätzen an ..... wonach entscheidet man, welcher Rüde mit welcher Hündinnen verpaart wird? Kommt es eigentlich auch vor, dass die Hunde den Menschen einen Strich durch die Planung machen weil sie sich absolut nicht mögen?

Einen schönen Tag

Andrea

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