Hallöchen,
das mit der Leine ist eine gute Idee, aber wenn du ihr körperlich nicht so gewachsen bist, dann paß ein wenig auf daß aus dem Hinterherziehhundchen nicht ein Hinterherziehfrauchen wird
Nochmal zum Thema ignorieren: Unser Hundi war nicht ganz 1,5 Jahre alt als wir ihn bekamen, und von seinen Vorbesitzern ziemlich hochgepusht.
Wir haben auch mit dem ignorieren begonnen - wobei er auch "nur" ein MS ist.
Falls du es doch noch einmal probieren möchtest, möchte ich dir ein paar Tips geben wie wir es gemacht haben:
- Jedesmal, wenn der Hund räumlich von uns getrennt war, also z.b. die Tür geschlossen war und er im Nachbarzimmer war, haben wir ihn ignoriert.
Zum Beispiel morgens: Hundi schläft imWoZi. Ich komme aus dem Schlazi und gehe an Hundi vorbei, ohne ihn anzuscchauen, lasse ihn quasi links liegen. Dann decke ich den Tisch, koche Kaffee, esse, lese Zeitung oder ein Buch, eben Alltagsgeschichten, bis er merkt er wird nicht beachtet, und legt sich entspannt (!) hin. Das merkt man z b daran daß der Kopf unten liegt und er einen tiefen Schnaufer macht. Dann erst rufe ich ihn zu mir und lobe ihn, es gibt streicheleinheiten etc. fängt er dann gleich wieder an, wird er wieder ignoriert bis er ruhig ist.
Am Anfang hat diese Prozedur bis zur ersten Ruhephase bis zu 30 - 45 Minuten gedauert, heute kennt er das schon genau und legt sich gleich brav hin und wartet, bis ich ihn begrüße.
- Zwischendurch habe ich mich aufs Sofa, oder besser an einen Tisch gesetzt, bei dem man mit dem Stuhl eng an den Tisch rücken kann und ihm immer den Rücken zudrehen kann, egal aus welcher Richtung er angekaspert kam. Ist er hochgesprungen etc, habe ich ihn, ohne ihn anzusehen, sanft beiseitegeschoben und mein buch weiter gelesen. Und ihm dabe möglichsst immer den Rücken zugedreht und jeden Augenkontakt vermieden. Wenn er dann ruhig ist, wird er nach einiger zeit gerufen und gelobt.
Auch das kapierte er bald, hab ich auch schon seit ewigkeiten nicht mehr gemacht. Wenn nun Besuch kommt und er aufmerksamkeit einfordert, wird er sanft beiseite geschoben und ein "nein!" reicht schon.
- Kommt der Hund an und fordert Aufmerksamkeit, bekommt er sie nicht. (wenn er z b Kopf auf das Bein legt, spielzeug anschleppt und aufs bein legt, etc). Sobald er sich abwendet und dich in ruhe läßt, kanns du ihn heranrufen und mit ihm spielen, ihn loben, ihn streicheln, aber eben nur wenn du es willst!
- Wenn du ihm einen Befehl gibst, dann nur wenn du ihn auch durchsetzen kannst. Also (ich weiß ja nicht wie du das handhabst) einige leute rufen dann ihrem Hund zu "sitz, platz, aus, laß das...", mischen also alles mögliche durcheinander, nur um ihren Hund zum aufhören zu bringen. Wenn ein platz gesagt wird, dann mußt du es auch auf jeden fall durchsetzen könnten! Zum beispiel "hierher" haben wir am Anfang nur an der langen leine geübt.
Nur um nochmal eins klarzustellen: Nicht jeder Hund muß so in seine Schranken gewiesen werden. Bei uns war es die einzige Methode ihn ruhig zu bekommen und zu ihm eine klare Bindung aufbauen zu können.
Du kannst natürlich deinen Hund auch weiterhin streicheln, mit ihm spielen,ihm aufmerksamkeit schenken, aber nur wenn es nach deiner Nase geht! Schließlich bist du der Cheffe!!
Am Anfang hab ich auch so manches Mal gedacht das wird Jaaaahre dauern, aber als er es erstmal kapiert hatte, gings dann plötzlich ganz schnell!
Viel Erfolg und liebe Grüße Alke