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Sonntag, 2. Juli 2006, 18:44

abigail's tagebuch: of cats and (a) dog - oder: theorie und praxis

sonntaegliche stille ist eingezogen in unserer gasse und im haus. meine fuesse tun weh und damit der schweiss besser trocknet, habe ich mir einen campari orange gemixt. erst wenn man mit einem kleinen hund unterwegs war, weiss man so richtig, was auruhen und entspannung heisst, wenn das fellbuendel endlich auf seinem polster schlaeft - mit schlummerteddy und einem pantoffel (**), graukatz auf dem monitor des PC schlummert und rotkatz mal endlich ungestoert im hof herumlaufen kann. 8-)

wir haben einen kleinen spaziergang gemacht - aber fuer eine elf wochen alte welpin ist das schon eine ganze, neue welt! :wiewowas: der vormittagsschlaf dauerte nur kurz und die kleine war ausgesprochen aktiv und freute sich, als ich endlich meine laufschuhe anzog. :p uebrigens: hat jemand einen tip, wie man schuhbaender bindet - mit einem spielwuetigen welpen vor sich? :?:

und dann los. unten im hof war sie nochmal pipi machen - eigentlich sehr ordentlich, unsereins geht ja auch nochmal auf's klo, bevor er aufbricht zu grossen abenteuern. :D ich wohne nah beim markt und muss den ueberqueren, um zu einer groesseren rasenflaeche zu gelangen - zwischen den beiden grossen museen liegt ein huebscher barocker park, den man mit hund besuchen kann. natuerlich duerften die hunde dort nicht ins gras und frei laufen, aber es gibt einige wohl erzogene hunde dort, denen man das gestatten kann, weil sie auch auf zuruef sofort kommen. vor allem in den fruehen morgenstunden ist das ein wunderbarer platz fuer hund und mensch - der seine zeitung lesen kann, waehrend hund das gras geniesst. und da wir dort alle wohlerzogen sind, also auch die menschen, und die wuerstchen unserer hunde wegraeumen, gibt's kaum aerger. dorthin will ich mit abby. auf dem markt zieht sie mich unversehens zu einem kleinen gebaeude: sie will doch tatsaechlich auf's oeffentliche damenklo!!! :exla: ach, was hab ich fuer einen klugen hund!

ueber die stark befahrene strasse entlang des marktes trage ich sie und dann ist da die erste hundezone. kein hund drin, also probier ich mal, wie abby das annimmt. sie ist ungewohnter weise etwas schuechtern. das liegt vermutlich an den vielen duftmarken, die's zu lesen gibt. sie laeuft zum ersten pissfelsen und beginnt zu "studieren". vorsichtig. den langen sandauslauf benuetzt sie gar nicht, riecht noch an ein paar graesern - und dann kommt besuch: ein jack-russel-terrier, der sofort und wie wild zu klaeffen beginnt. frauchen - vermutlich philippina oder thailaenderin, huebsch und jung - erzaehlt mir, dass der kerl auch noch sehr jung sei: 11 monate - und gut drei - bis viermal meine abby :-) der kerl will spielen, quietscht und zerrt an seinem geschirr. ich aber will lieber vorsichtig sein, weil abbys impfungen ja noch nicht komplett sind. JR ist voll geimpft, erfahre ich, daher darf er kurz an abby schnuppern - aber die findet ihn bei naeherer begutachtung nicht so toll und geht freiwillig mit mir aus der zone raus.

als naechstes treffen wir einen golden retriever, schoen und jung, der sein frauchen - eine philippina oder thailaenderin, huebsch und jung - hinter sich herzieht. (seltsam: so viele ostasiatinnen mit hunden unterwegs?) dem GR faellt vor staunen sein tennisball aus dem maul, als er abby sieht - und hoert! die kleine baut sich auf in ausstellungsposition und verbellt den grossen! :D
wir muessen dann ueber eine der vielen stiegenanlagen aus dem wiental nach mariahilf hinaufsteigen - und abby, ich fass es kaum, springt die treppenanlage wie ein junges reh hinauf. ich muss aufpassen, dass ich nicht stolpere bei ihrem tempo. buzzy, vor einem jahr, sieben monate alt, blieb immer an dieser treppenanlage stehen und ruehrte sich nicht vom fleck. ich musste immer einen groesseren umweg ueber "schiefe ebenen" machen, um den niveauunterschied zu ueberwinden. ach abby, mein wunderhund! (**) (**)

entlang der ehemaligen kaiserlichen hofstallungen - jetzt museumsquartier - sind grosse rasenflaechen. und natuerlich steigt abby ein, aber sehr diszipliniert. sie laeuft im gras neben mir her, ohne zu ziehen oder weiter in die gruenflaeche reinzuwollen. sie interessiert sich nicht fuer die vielen tschicks (zigarettenstummel) die da herumliegen, nur getraenkedosen locken zum spielen. so ist das: hunde duerfen nicht in den rasen zum pieseln, aber menschliche schweindeln laden ihren muell ueberall ab. eine aeltere frau staunt den winzling an und streichelt abby. :fre: ob's ein mandel oder ein weibel sei, fragt sie. ein weibchen, sag ich. und: wir sind eine weibergemeinschaft. die alte lacht: eh besser! beides probiert, kein vergleich! :D

nun kommen wir in die touristenzone: relativ viele leute unterwegs. abby schaut sich die leute an, hat aber nicht die geringste angst! 8-) und dann sind wir beim denkmal fuer die kaiserin maria theresia und in der mitte der schoenen gruenanlage zwischen den beiden imperialen museen. das gras voller bluehendem klee und gaensebluemchen :) da will abby rein und frei laufen. sie hoppelt wie ein hase. aber frei laufen will ich noch nicht lassen. allzuleicht koennte sie mir in einem der gestutzen buchsbaeume verschwinden oder zu weit weglaufen. und abby ist ein hund, den gern einer mitnaehme :-o also stapfe ich auch ein bissel rein ins gras; es liegen ja auch touristen im gras herum. abby tobt wie ein junger hund - aehhm, ja. :fre: :fre: dann ist sie voellig ausser atem und hechelt. es ist nun auch recht warm. die sonne sticht durch die grauen gewitterwolken. ich setze mich auf eine bank und lass abby rund herum kreisen. gute arm- und schultergymnastik fuer mich :p

ein mittelaltes paar kommt schnurstracks uaf unsere bank zu, begruesst voller freundlichkeit und begeisterung abby und die ist ganz hingerissen, :fre: laesst sich :streichenln: und kitzeln und geniesst die zuwendung. und dann kommt sie zu mir zurueck, ohne gerufen worden zu sein und setzt sich zwischen meine fuesse, ganz stolz zu mir aufblickend (**)

nachdem sie sich eine gute viertelstunde ausgeruht hat, machen wir uns auf den heimweg ueber die ringstrasse. an einem eissalon vorbeikommend , kann ich nicht widerstehen und leiste mir eine kugel zitroneneis. suende wider das abspeckprogramm :rot: aber was soll's? abby trainiert mich ohnehin schon brav!

vor dem schillerdenkmal begegnung uns zwei pekinesen, die auch so gern mit abby spielen wuerden, aber... frauchen der pekinesen versteht sofort, als ich sage: impfschutz noch nicht komplett und ruft ihre beiden zurueck. sie erkennt sofort, dass abby eine schnauzerin ist - nur welche art, weiss sie nicht, erwaehnt aber abbys schoene zeichnung :-) nu, so kann man das auch nennen bei einem schwarzsilbernen :-) :-)

wir kommen langsam naeher nach hause. nochmals bestaunt uns schon von weitem eine ganz alte, aber sehr gepflegte dame. und abby ist wieder begeistert, so bewundert und gestriechelt zu werden! wie alt abby sei, fragt mich die dame im seidenkleid, an der abby mit baby-ungestuem hochspringt. 11 wochen, sag ich. ach, ist die antwort, ich bin 91! aber so ein hundebaby, da bin ich gleich wieder verliebt wie mit 18! -:- sie strahlt und ich mit meinem sonnenschein an der leine auch (**) (**) (**)

dann, auf den letzten paar metern wird abby raunzig. kaum habe ich das haustor aufgeschlossen, mache ich abby von der leine los und mir wird klar, warum: sie laeuft in den hof und unter den wildrosenstrauch - und pieselt sich aus.
tja, da ist irgendwie etwas mit der stubenreinheit noch nicht ganz so, wie ich das moechte: unterwegs macht sie nix und im hof dann schon? :?:
heute morgen lief sie unmittelbar nach dem wachwerden aus dem schlafzimmer zur vorderen eingangstuer, die noch abgeschlossen war. ich mit hose in der hand hintennach. reingefahren in die hose, stuerze mit dem schluessel zur tuer und - abby pieselt mitten in die kueche. :bah: ich schimpfe heftig und trage abby zwei stockwerke runter in den hof, wo sie prompt noch ein paar troepfchen absetzt. zu mittag laeuft sie ploetzlich los und bei der tuer raus - ich hab im sommer oft die tuer offen - und: pieselt auf den fussabstreifer! :-| ja, aber was soll ich da schimpfen? das prinzip hat sie erkannt: gepieselt wird draussen vor der tuer. nur die zwei etagen runter schafft sie noch nicht allein. und das zweite grundprinzip lautet: gepieselt wird im hof. also traegt sie ihr pipi auch bei einem spaziergang lieber mit nach hause :exla: :exla: :exla:

2

Sonntag, 2. Juli 2006, 22:43

Ach Eva,

man träumt bei deinen Berichten von längst vergangenen Zeite. Lang ist es her! ;)

Ist garnicht so leicht Mutter zu sein... :exla: Aber du wirst es packen.

Meine Kleine wurde immer mit den Worten "Fein pippi machen" gelobt, sie konnte es dann auf "Befehl".

Der Jüngeste im Bunde, hat die ersten Wochen beim Gassigang unterwegs auch nix gemacht, nein, wir kamen zu Hause an und er packte seinen Haufen in den Garten... :exla:
Hat ne Zeit gedauert, bis er sich auch unterwegs entlerte. Deshalb immer schön loben!

3

Sonntag, 2. Juli 2006, 22:50

Schuhbänder

Wie wär's mit Klettverschluss :D :D :D :D

4

Sonntag, 2. Juli 2006, 22:51

Jo Vil!

Oder eben Schlappen.... :exla: :exla: :exla:

5

Montag, 3. Juli 2006, 11:05

lauter montagmorgen

uff, 09:15 uhr - und mir ist, als habe ich schon einen halben tag hinter mir. das fruehstueck schmeckt mir wie in meinen kindertagen, als jeder tag voller neuer moeglichkeiten steckte. :)

meine im freundeskreis beruehmt-beruechtigt aufgeraeumte und gepflegte wohnung wird derzeit einem neuen innenarchitektonischen konzept unterworfen. abby raeumt nun auf - und sie hat ganz andere prioritaeten. nein, sie nagt die stuhlbeine nicht an! - die sind naemlich aus stahlrohr. :D aber sie traegt den leeren putzeimer ins arbeitszimmer, ihre fellbuerste in die kueche, den kauknochen in mein bett, im wohnzimmer liegen nun zerfetzte papierservietten herum, die sie vorher aus dem papierkorb geklaut hat. aehnlich wie ich's vor kurzem in der schnaepcchenabteilung eines berliner kaufhauses erlebt habe, sind zwei zusammenpassende schuhe schwer zu finden - sie zerbeisst sie nicht, sammelt sie aber alle im einen katzenkorb, als waere sie die blonde schoene mit dem manolo-blahnik-spleen aus "sex and the city" :-)

heute habe ich einen anderen morgenrhythmus ausprobiert: ich bin aufgestanden, als abby noch schlief - und natuerlich wurde sie prompt wach. ich also rein in hose und bluse und runter mit abby in den hof. sie macht auch brav pipi und ihr erstes wuerstchen des tages. die glueckliche hunde-ersatzmami klaubt die dinger mit taschentuch auf, beaeugt sie sorgfaeltig und befoerdert sie in die muelltonne. abbyleinchen tollt herum, wie junge huendchen das tun und erfreut mein herz! (**) (**) ja, und dann geht's los: knurr, bell, bell... ich denke daran, dass es gerade mal 06:30 ist und die anderen mitbewohner im haus das wohl nicht goutieren. also mach ich ein finsteres gesicht und sage: aus! mein tonfall ist bestimmt, aber die lautstaerke leise - damit die leut' nicht von meinem gebruell noch wacher werden. erfolg: gering. also schnappzack und hinauf mit dem hundekind. die erfahrung von gestern hat mich gelehrt, dass einsperren in den ruheraum fuer 5 minuten bei ungehorsam hilfreich ist. aber heute morgen jammert sie erst und dann bellt sie. ich schimpfe - keine wirkung. ich halte ihr das maul zu - kuerzestfristige wirkung. in der hoffnung, dass sie sich nun beruhigt hat, gehe ich unter die dusche. als ich so richtig nass und eingeseift bin, verbellt abby alles, die handtuecher, die sie locker im bad und schlafzimmer verteilt hat, ihren teddy und den kauknochen, die stoffpantoffel und die tuer! mangels anderer reaktionsmoeglichkeiten bruelle ich: aus! aus! - mit so gut wie keinem erfolg. endlich bin ich im handtuch und will aus der wanne steigen, da rutscht die gummimatte weg, die das ausgleiten verhindern soll. mit muehe vermeide ich einen sturz. mein meniskus-geschaedigtes rechtes knie aechzt. ich zieh mich fertig an, kaemme die haare, schnall die bauchtasche fuer den hundespaziergang um und geh' mit einer gluecklichen und nun ausgebellten abby auf den morgenrundgang.

abby macht auf haeschen, hoppelt die gasse entlang, schnueffelt an nun schon bekannten eckpunkten, huepft in den kleinen "beserlpark" (minigruenanlage mit sitzbaenken) vor der schule, pieselt in das flussschotterbeet vor dem studentenheim, freut sich an ihrem spiegelbild in der glastuer des eingangs und begruesst jeden menschen, dem sie begegnet in freundlicher erwartung. aber am (monatg)morgen sind die leute grantig und in eile. jedesmal setzt sich abby hin und schaut ihnen lange nach. enttaeuscht. dann kommt der naechste. vor dem baeckerladen hole ich mein portemonnaie heraus, damit ich drinnen nicht mit hund auf dem arm herumfingern muss. die verkaeuferin kommt heraus - das erste opfer abbys heute :fre: was fuer ein lieber hund! nehmen sie sie doch herein! also bestelle ich schnell meine paar sachen, zahle und gehe wieder. abby wird nochmal gestreichelt - und ich denke: hoffentlich waescht sie sich die haende, bevor sie dem naechsten ihr brot verkauft.

auf dem karlsplatz, vor der prachtvollen, barocken kuppelkirche ist ein grosser runder teich angelegt worden, in dem eine plastik von henry moore steht. das interessiert abby natuerlich nicht. die wasserflaeche allerdings schon. mir ist das nass allerdings zu gruenschlammig, weil - obwohl verboten - dort gern von stadtrundgaengen ermuedete touristen ihre fuesse baden. also darf abby nicht ihren ersten badeversuch machen. am meisten aber faszinieren sie die elstern, die auf der steinernen einfassung trippeln und die gruenblau schimmernden enten im wasser. abby staunt, laeuft ein paar meter, bleibt stehen, staunt. die grosse rasenflaeche, an die ich ihretwegen gedacht habe, laesst sie links liegen: die ist nass von der morgendlichen bewaesserung. ich registriere den vielen muell, der um die baenke herumliegt, inklusive tablettenroehrchen und spritzenverpackungen, anzeichen der drogenszene rund um die nahe u-bahnstation. ich pass auf wie ein haftelmacher, woran abby riecht oder was sie versuchen moechte, ins maul zu nehmen. :-o

auf dem heimweg findet sie noch drei opfer: einen jungen mann, der sie ganz verliebt anschaut und fragt, ob man sie streicheln darf? man darf. :fre: eine reife frau in maessiger kriegsbemalung, die sich zu ihr hinunterbeugt. :fre: :fre: und dann noch eine mutter mit kleiner tochter, denen abby sofort hintennach laeuft und gar nicht mehr weg will, bis die beiden endlich stehen bleiben und sie streicheln. :fre: :fre: :fre: mein wachhund im werden. :p mir ist es ein bisschen peinlich, dass abby an den leuten hochspringt, aber das ist unvermeidlich in ihrem jungen alter. also beobachte ich die leute genau: sowie ich merke, dass abby ihnen zuviel wird, hole ich sie zu mir.

dann noch das letzte stueckchen weges. abby ist muede - und schon gestern und vorgestern legt sie eine ruhepause ein - jedesmal unmittelbar vor dem sexshop in einer stillen seitengasse. ich werd' einen ruf bekommen! :rot:
und schliesslich bin ich dann aber doch wieder ganz stolz auf mein kleines schwarzweisses wuseltier: sie laeuft zielstrebig auf unser haustor zu und bleibt davor stehen, wartend, dass ich aufschliesse. abby weiss, wo sie zuhause ist. (**) (**) (**)

6

Montag, 3. Juli 2006, 12:57

ohhhh wie schöööööööön, es macht spaß deine berichte zu lesen, man kann sich das bildlich vorstellen - nein wie lustig, man möchte gerne mitgehen und dabei sein. gerne mehr. viel spaß weiterhin
kristina


fidscher

unregistriert

7

Montag, 3. Juli 2006, 18:54

Hallo Eva,

du schreibst wunderschön -:- , ich mache jeden Spatziergang in Gedanken mit.

Gruß Susi

8

Dienstag, 4. Juli 2006, 11:26

bekanntschaften

das leben mit hund hat einige gute aspekte: zum beispiel würde ich ohne hund niemals vor 8 uhr am morgen auf dem karlsplatz herumlaufen. so würde ich auch nicht einen ehemaligen kollegen, der nun muesumsdirektor ist, treffen auf seinem weg ins büro. war ein gutes gespräch. vielleicht machen wir mal beruflich was miteinander. :)

eben war ich in der apotheke, eine fanatikerpackung vita-wund-salbe kaufen. ich schau aus wie die tigerpflegerin im schönbrunner tiergarten. kratz- und bisswunden an beiden armen. ich fühl‘ mich wie raubtierfutter. mein kleiner privatzoo ist gestern etwas aus dem lot geraten.
abby kläffte seit dem frühen morgen immer wieder. einesteils, weil sie guter laune war und spaß dran hatte, mir zuzuschauen, wie ich die büsche im hof beschnitt. da fielen auch viele ästchen ab, die sie herumtragen kann – mit geknurr. heute kämpft sie mit allem und jedem. wahrscheinlich frustriert sie das viele „nein“, das von mir kommt. ja, es ist schlimm: unsere schöne, freie welt besteht für einen kleinen hund hauptsächlich aus verboten. :(

ich mach mir sorgen, dass ich sie zu wenig lobe. in den klugen hundeerziehungsbüchern, die ich gelesen habe, steht, dass ich statt strafen und verbieten vor allem loben soll, wenn sie etwas macht, was sie soll. äähhhmmmm, sie macht nur recht wenig, was sie soll. :o

wie - nur zum beispiel - erwehre ich mich am besten des ewigen gekaues an meiner hand, meinen fingern, meinen fersen, meinen zehen, meinen hosenbeinen – und wenn ich mich zu ihr hinunter bücke, beißt sie mir auch ins gesicht. :-o noch tut das bisschen zwicken nicht weh, aber sie hat ja auch erst ihr milchgebiss. trotzdem habe ich schon einen lästigen minischnitt im zeigefinger von den scharfen, kleinen reißzähnchen. auf dieses anhaltende benagtwerden kann ich nicht mit „umdrehen und kommentarlos weggehen“ reagieren. da müsste ich den ganzen tag lang im kreis gehen. ;) ich lenke ab und gebe ihr ihren kauknochen oder harte vollwertkekse für hunde. wirkungsdauer: 1 ½ minuten. und dann?

abby müsste ich vor allem loben, wenn sie gerade mal schläft. :-) und sie schläft wenig. zu wenig für einen 11 wochen alten welpen, meine ich. ich lobe sie, wenn sie ihr pipi draußen macht – im hof oder auch einmal unterwegs. im hof kann ich nicht so überschwänglich oder gar laut loben, um nicht die anderen mitbewohner darauf aufmerksam zu machen, dass mein hundebaby sich dort erleichtert. ich werde mal die erde umgraben, damit kein geruch entsteht. die würstchen sammle ich ohnehin alle ein.
gestern wollte ich hühnerrücken als futter ausprobieren. also hab ich ein stückchen – noch ohne knochen – herunter gesäbelt, damit sie auf den geschmack kommt. das glitschige stückchen fleisch hab ich in ihren napf getan. abby kam und roch lange dran herum, ging ins wohnzimmer, kam zurück, unschlüssig. schließlich nahm sie es und probierte. kaute, kaute lange, spuckte es aus. nahm es auf, kaute und trug das stückchen fleisch ins wohnzimmer – auf einen polster. :-| gefiel mir nicht so gut. dann wurde das fleischstückchen auf den boden gelegt, dann zum vorhang getragen und darin vergraben, dann unter das sofa geschleppt. immerhin wurde es langsam kleiner. ein fuzzelchen blieb dann noch unter dem stuhl liegen, auf dem graukatz sitzt. er ist relativ gelassen, wenn auch etwas reizbar durch abby. als abby mit dem stückchen fleisch im maul zu ihm hochsprang, gab‘s eine katzenwatschen – mit ausgefahrenen krallen. abby ließ das fleisch fallen und machte verdutzt die flunder. ich nahm das fleischbrösel auf und bekam auch graukatz‘ unmut zu spüren. wutsch – hatte ich meinen kratzer am arm weg. ich streichelte graukatz, um ihn zu beruhigen. er begann zu schnurren und dann – tatzzzz – schlug er noch einmal nach mir. jetzt also bringt er mich mit der anhaltenden störung seiner katzenumwelt in verbindung.

abby hat nach vielen versuchen, die fleischbrocken endlich soweit klein gekaut, dass sie sie schlucken kann. und ist müde. und geht auf den futon im arbeitszimmer, wo sie sich auf den rücken wirft und knurrt, dann bellt, dann wieder knurrt. das alles sieht aus, als ob sie nun als performance die katzen schlachtet. :D ich kann sie verstehen und liebe meine beiden felinen monster trotzdem. ich beachte abbys gekläffe und geknurre nicht. schließlich wandert sie ab ins hintere vorzimmer, das ihr tagsüber als selbst gewählter ruheraum dient. sehr vernünftig: dort ist“s ruhig und im sommer kühl, im winter warm.

nun tappt rotkatz heran in voller größe und schwere. will schmusen und getragen werden.
also leg ich mir bei heute wieder sommerlichen temperaturen 8 kilo lebendpelz um die schultern und spaziere durch die wohnung. im vorderen vorzimmer greif ich mir eine bürste und versuch, ein paar von den fellknoten aus des rotkatz‘ langem haar zu lösen. das ziept natürlich – und wutschschsch! hab ich einen kratzer am anderen arm. ich gebe nicht so leicht auf und bürste weiter. rotkatz knurrt unmutig und dann haut er mir sein gebiss in den arm. ergebnis: ein daumennagelgrosser blauer fleck und vier kurze schnitte von seinen eckzähnen. das leben bei mir wird langsam gefährlich. :-) :-) :-)

dann, am schreibtisch sitzend, liegen die beiden kater neben mir, sanft schlummernd, mich bewachend vor dem schwarzweißen störenfried, der uns da ins haus geschneit ist. ach, wenn doch diese stunde der nachmittäglichen ruhe anhielte!

am frühen abend haben wir dann noch eine kleine runde gedreht – zum park vor der kunstakademie. auf dem weg dahin hat uns eine fröhliche runde zecher angehalten. ich soll was trinken auf ihre kosten, meinten sie, sie würden einstweilen mit abby spielen. aber ich laß mein hundebaby nicht aus den augen. im park begegneten wir drei japanern – natürlich mit kamera. die wollten unbedingt mit abby fotografiert werden – einer nach dem anderen. und abby hat sie abgeschleckt! alle! einen nach dem anderen! :klick: ein älterer herr mit großer, ebenfalls schon älterer dogge erzählte mir, dass seine hündin angst vor anderen hunden habe – auch vor abby!!! ein schwarzer mix mit nickytuch, an dem ein mittelaltes ehepaar mit vielen taschen und einkaufstüten hing, war ganz erstaunt, als abby sich vor ihm aufbaute und ihn verbellt hat! so klein und schon sooo eine stimme! und dann kam ein redefreudiger, jüngerer mann des weges im hellen sommeranzug, gebräunt und mit blondem, meliertem haar und sehr eleganten designerschuhen – herrchen einer winzigen chihuahua-hündin, auch sie voller angst einen bogen von ca. 10 metern um abby machend. na, sagte das herrchen, vor so einem großen hund muss sie sich ja fürchten! :exla: ein verliebtes paar auf einer parkbank unterbrach seine zärtlichkeiten und gab ein wenig davon an abby ab, die fasziniert vor ihnen stehen geblieben war. (**)
und dann haben wir kurz vor dem haus noch einen 10-jährigen buben auf einem skateboard getroffen: der hat sich zu abby auf den gehsteig gesetzt und mit ihr ganz ausführlich geschmust. er habe auch einen hund zuhause, hat er mir erzählt. einen zwergpinscher. er hat sich bedankt, dass er mit abby spielen durfte. :)
dann freilich war abby geschafft und hat sich die letzten meter nach hause tragen lassen.

9

Dienstag, 4. Juli 2006, 11:39

Hi Eva,

klasse sind sie, deine Berichte, An - und Einsichten ins neue Leben mit Welpchen -:- -:- :D
Bitte mehr davon - grad weil ich ja auch so ein Baby zu Hause habe, grad mal 12 Wochen alt und scheinbar ähnlich temperamentvoll wie deine süße Abby, kann ich nicht genug Berichte inhalieren zum Thema "Welpe" :D

Wie du vielleicht mitbekommen hast, hat meine süße Lillemor einen fiesen Beinamen bekommen: die Schnappschildkröte!! Liebevoll Schnappi genannt! Das mit dem Beissen und Schnappen in sämtliche ereichbare Körperteile ist allgemein bekannt als "Schnauzer sind nun mal so" - Phänomen :D Da bleibt nur: konsequent sein, immer und immer wieder, gebetsmühlenartig "NEIN" und/oder "AUS" , eventuell Tauschgeschäfte abschliessen: du lässt bitte meine Hand aus und bekommst dafür ein feeeiiiiiinnneeeesss Gummidingsbums zum Nagen. Oder eben ignorieren - am besten gehst du dazu wohin, wo Abby nicht hinkommt :D Irgendwann schnallen die das, dass sie mit der ewigen Beisserei nicht weiterkommen - ich zumindest hab' die Hoffnung noch nicht aufgegeben :-) :-) Quietschen, wie es manchmal empfohlen wird, hat bei uns NICHT gewirkt, oder irgendwie schon: als Verstärker nämlich!! :D Frauchen quietscht, Lilli findet das super-spannend und beisst gleich noch mal fester zu!!

Aber: ist es nicht herrlich so ein kleines, nach Welpe duftendes Bündel Fell zu Hause zu haben?? (**) (**)

Freue mich auf weitere Berichte von dir, Abby und den Samtpfoten!!!

10

Dienstag, 4. Juli 2006, 11:41

Deine Berichte sind zuuuuuuuuuu schön (**) (**) (**)
Mehr davon :D
Es erinnert mich so an unsere ersten Tage mit Conan.
Übrigens sind die Hunde die er damals auch so verbellt hat,noch heute sehr sauer auf Conan :( sie haben ihm das nie verziehen 8-|
Wir haben immer mal zwischen durch gelobt,auch wenn Hundi sich zum dösen hingelegt hat.

LG
Melanie

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