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21

Freitag, 7. Juli 2006, 14:08

Liebe Eva,

wie aufmerksam von dir, dass du mir all die Übersetzungen gleich mitlieferst -:- -:- -:-

Da kann man mal sehen. Jahrelang habe ich die deutsche Sprache mit all ihren Irrungen und Wirrungen studiert, aber das wahrlich Wichtige lernt man an der Uni natürlich nicht :D

Viel Spaß noch mit deinem Hundekind, ich genieße heute den vorerst letzten ruhigen Tag mit Benny ;)

Anna

22

Montag, 10. Juli 2006, 13:21

abby außer rand und band (zweitagesausgabe)

o g“tt, segne mich mit langmut! mehr, mehr, mehr, schrie der kleine häwelmann. und g“tt blies die backen auf und kuehlte meine nerven.

war das ein wochenende! samstag sollte abby endlich mal gelegenheit haben, mit einem anderen hund zu spielen. noch ist der impfschutz nicht komplett und daher bin ich übervorsichtig. abby darf noch nicht „zeitung lesen“ beim spazieren gehen, darf noch nicht mit anderen hunden, denen wir begegnen, spielen. aber samstag fuhren wir zu meinem bruder, der in einem nest im wienerwald lebt. er hat erst vor drei wochen seinen 16-jährigen schnauzermischling wegen kieferkrebs einschläfern lassen müssen. :( sein sohn, mein neffe, fand, dass seine eltern sofort wieder einen hund brauchten zur beschäftigung. lenkt ab vom bedürfnis, im leben der erwachsenen kinder allzuviel mitzumischen. also uebergab er seinen eltern einen seiner vier hunde. ronja ist ein wunderschöne, dreifarbige deutsche bracke, drei jahre alt, und war im rudel immer die rangniedrigste. sie hat so gut wie kein selbstbewusstsein, legt sich immer sofort auf den rücken und will nur schmusen. der ideale hund für ein altes ehepaar – und für die kleine abby als spielgefährtin. so dachten wir alle miteinander.
also hab ich um die mittagszeit die transporttasche für abby gepackt und bin los mit ihr zur u-bahn. :) aber abby war mehr nach bummeln zumute als danach, fahrpläne einzuhalten. ich packte die laut protestierende abby also schon nach zwei häuserblocks in die tasche. sie wiegt jetzt 3,2 kilogramm. die können sich - am oberschenkel baumelnd - auch schon ganz schön als ballast erweisen, wenn man schnell sein will. in die u-bahn rein, an bahnhof wien-mitte raus und umsteigen in die s-bahn. verflucht, wo fährt die s-bahn richtung liesing ab? und wo, verflixt noch mal gibt es da einen bahnbeamten, den man fragen könnte? :wiewowas: aber gegen die privatisierung der bahn streiken! okay, ich bin ja auch dagegen. :p endlich bahnsteig gefunden, zehn minuten wartezeit. ich stelle die tasche mit abby neben mich auf eine bank und öffne die tasche ein wenig: abby zwängt sofort den kopf raus wie ein schlüpfendes straußenküken aus dem ei. ich streichle sie und lobe sie und beruhige sie, obwohl sie gar nicht aufgeregt ist, nur unmutig. der zug fährt ein, ich stopfe mein hundebaby wieder zurück in die tasche wie ein dieb auf der flucht – und hinein in die s-bahn. die zockelt dann wegen bauarbeiten an den geleisen laaaangsam richtung südlichem stadtrand. abby in ihrer transporttasche – mit fenstern und lüftungsgittern und allem drum und dran – jammert und weint laut und aufmerksamkeit erregend. mit einer halben stunde verspätung landen wir in liesing. mein alter bruder – er ist 20 jahre älter als ich – ist inzwischen wegen der hitze und der sorge um uns fast zu einer kleinen pfütze geschmolzen. :-o wilde begrüßung durch abby, er ist ganz hingerissen von dem winzling, abby von einem neuen menschen- sie will sie ja alle, alle kennenlernen.
im auto nehme ich sie auf den schoss, die lüftung wird eingeschaltet und los geht‘s. uns ist heiß. abby ist noch viel heißer. sie jammert, sie weint, dass wir uns schon sorgen machen. :o ich hole abbys mineralwasserflasche heraus und gebe ihr zu trinken. dann befeuchte ich ihr das fell mit ein bisschen wasser. es hilft wenig. sie weint und klagt und drückt sich ganz fest an mich. :lov: immerhin wird sie sich so meinen geruch für ewig einprägen, denke ich mir.
wir kommen endlich an. abby nimmt haus und garten sofort in besitz. vergessen sind die qualen der anfahrt. ronja kommt misstrauisch auf ihrem korb und beschnuppert das kleine ding. abby will auch ronjas korb erkunden – und das war‘s dann. :-| ronja verteidigt ihr lager. sie knurrt, beim übernächsten versuch springt sie mit knurrendem gebell auf die kleine abby los ;D – die laut und hoch schreit wie ein welpe in lebensgefahr! war sie ja wohl auch. der spitze schrei jedenfalls setzt bei ronja sofort die beißhemmung in gang, bevor wir noch eingreifen können. abby flüchtet zwischen meine füße. nur für kurz, dann geht das muntere herumsuchen nach neuem weiter. ronja wird von mir ausgiebig gestreichelt :streichenln: , aber auch das kann ihr misstrauen und ihre abby-abwehrstrategie nicht mehr überwinden. also kein spiel im garten, kein gemeinsamer spaziergang. da werden wir wohl noch ein paarmal begegnungen arrangieren müssen, wenn die zwei sich jemals gut verstehen sollen.
stolz hat mich gemacht, dass sie im fremden haus jedesmal fiepend gemeldet hat, wenn sie musste. ich bin dann mit ihr raus in den garten :ga:, hab „mach pipi“ gesagt, und der pullerautomat funktionierte prompt.
die heimfahrt ist viel leichter. autofahren behagt abby zwar auch im kühlen abendwind nicht, aber dann die fahrt in der s-bahn und das nach hause getragenwerden in der tasche lässt sie ohne widerstand und weinen über sich ergehen.
späte fütterung, noch ein bisschen katzen jagen, dann schläft sie auch schon. ich lese noch und beschäftige mich mit meinen felinen monstern, damit die sich nicht vernachlässigt fühlen. und schon ist es halb zwei uhr in der nacht. ich wecke abby und gehe noch einmal mit ihr runter zum pieseln.
herrliche nachtruhe. :schnarch:
abby wacht um 8 uhr auf. runter pieseln. ich dusche und ziehe mich an und wir gehen unsere morgenrunde machen. abby ist sehr munter und lauflustig. ich freu mich. nach 50 metern ist das vorbei. abby streikt. ich nehme sie hoch. nach 20 metern will sie runter. nach weiteren 10 metern macht sie auf der strasse die flunder. es dauert eine kleine ewigkeit, bis wir im park auf dem karlsplatz ankommen. dort sieht sie den kinderspielplatz :fre: und will nicht mehr weg von der umzäunung. der große, braun-weiße vorstehhund kommt mit frauchen des weges. wir unterhalten uns ein wenig. die frau ist sympathisch und auch ganz verzückt von dem winzling, vor allem auch, weil abby so gar keine angst zeigt. der wunsch nach sicherheitsdistanz wegen des imperfekten impfschutzes wird ohne weiteres respektiert. dann kommt eine touristengruppe auf den platz. abby läuft sofort los: so viele menschen, so viele potentielle streicheleinheiten. ich bin überzeugt, sie kalkuliert das genau. die touristen schwanken in ihrer aufmerksamkeit zwischen der führerin und abby. die ist dann ganz enttäuscht, weil so viele menschen so wenig streicheleien gespendet haben. die rechnung ist nicht aufgegangen. aber dann: zwei ältere frauen kommen mit den üblichen begeisterungsgesten auf abby zu, wie sich wenig später herausstellt, zwei portugiesische touristinnen. und sie reden auf abby ein :fre: und streicheln sie :fre: und spielen mit ihr :fre: und können gar nicht genug kriegen :fre: :fre:. abby versteht jedes wort. ich kein einziges. mein portugiesisch ist noch schlechter als mein chinesisch. und das beschränkt sich auf mao tse tung. :chin: mit dem kleinen hund auf dem karlsplatz herum stehend oder sitzend, werde ich zur willkommenen auskunftsperson für ortsfremde: wo dies und wo jenes berühmte gebäude stünde und was es mit der karlskirche oder mit dem musikvereinsgebäude für eine bewandtnis habe und was das für ein gebäude sei mit der leuchtenden kuppel aus vergoldetem blattwerk (das jugendstilbauwerk der künstlergruppe der „secessionisten“ – klimt und andere). so kann ich ganz nebenher eine qualifikation als fremdenführerin erwerben. :wink2:

nach hause muss ich abby fast durchwegs tragen. sie will nicht laufen und nicht getragen werden. sie beginnt, sich in meine hände und meine hosenbeine zu verbeißen. :-|
nach dem gewitter am nachmittag gehe ich mit abby zur zweiten runde los. es wird anstrengend. sie läuft entweder gar nicht und legt sich auf den gehsteig oder verbeißt sich in meine hose und zerrt daran, bis der stoff nachgibt. dazwischen springt sie an mir hoch und beißt überall hinein, wo sie dran kommt. ich bekomme schon kaum mehr luft vor lauter „nein“, „nein“, „aus“, „aus“, abby!!! aus!“ geschrei. ich höre mich selbst: ich schreie den kleinen hund an. ich werde nervös. passanten bleiben stehen und lachen und sagen, was das doch für ein lustiger, hübscher kleiner hund sei. und abby verwandelt sich binnen sekundenbruchteilen in ein liebes, mit dem schwänzchen wedelndes, hände abschleckendes hündchen. kaum sind die leute aus ihrem blickfeld entschwunden, wendet sich das possierliche hündchen wieder mir zu: springt mich an, knurrt, bellt, beißt, zerreißt mir vollends das hosenbein einer niegelnagelneuen hose – warum auch hab‘ ich sie angezogen? abby bockt, trotzt, beißt und ist einfach widerwärtig. meine nerven liegen blank. ich will diesen kleinen alligator nur irgendwie nach hause bringen. was ich dort mit ihr machen soll, weiß ich noch nicht.
zuhause geht das theater weiter. je öfter ich „nein“ und „aus“ sage, umso intensiver werden abbys attacken. ich sperre sie in den badvorraum ein, wo sie tagsüber ihren liegeplatz hat. ich kümmere mich nicht um ihr gejaule und betrete den raum erst wieder, wenn sie aufgehört hat. dann ist sie eine halbe minute lieb und schleckt mich ab – und schon beißt sie wieder rein in mich. zum anbeißen zu sein, hab ich mir anders vorgestellt. 8-| die szene verlagert sich ins schlafzimmer, als ich zu bett gehe. abby springt ins bett, beißt in jeden körperteil von mir, dessen sie habhaft werden kann, springt mir auch ins gesicht. jetzt ist das maß voll. trotz der späten stunde brülle ich los, packe meinen hund, setze ihn vor die tür in den vorraum. dann greife ich zu eric w. aldington und lese das kapitel über die grundlagen der erziehung. ich solle immer freundlich und geduldig sein, schreibt aldington, und niemals den hund anschreien; wenn ich etwas verbieten müsse, dann solle ich ernst dreinschauen und mit tiefer, knurrender stimme „nein“ sagen. :z:
gegen mitternacht öffne ich die tür zum vorraum, abby kommt sofort herein und springt in mein bett. ich mache ein ernstes gesicht, knurre „nein“ und setze sie auf ihre decke. abby springt wieder ins bett. ich mache ein ernstes gesicht und … das wiederholt sich noch ein paarmal, während ich mühsam meine fassung bewahre. dann legt sie sich längs neben das bett und ich kann das licht ausmachen. im einschlafen spüre ich, wie sich etwas weiches, warmes auf meine füße legt – und meine gesichtszüge sich entspannen zu einem glücklichen lächeln.

23

Montag, 10. Juli 2006, 13:36

Danke Eva!

Das war wieder soooo schön (**)

24

Montag, 10. Juli 2006, 13:37

:weg: so endlich fertig gelesen ;)
war mal wieder sehr schön und anschaulich :exla:
Ich find die kleine Abby echt super!
:: :ga: ::

25

Freitag, 14. Juli 2006, 19:44

abby spuckt einen wurm und geht ins restaurant

die nächte mit abby beginnen neuerdings etwas überdreht: die kleine freut sich mächtig, mit ins schlafzimmer zu dürfen und hat auch schon genau die rituale beobachtet, die dieses ereignis einleiten. vorgestern nacht allerdings hat sich graukatz endlich wieder zu seiner gewohnheit, die nacht bei mir im bett zu verbringen, durchgerungen. nachdem das schwarzweiße wuseltier ihm tagsüber entweder die schau stiehlt oder ihn mit pfötchen heben und frontaler begegnung auf den geist geht, fand er es an der zeit, mal endlich wieder tacheles zu reden – mit dem eindringling und auch mit mir. ich öffnete die tür nach hinten und wutsch war graukatz an mir vorbei drin. und auch schon auf dem bett. :p
abby kommt nach, will auch, obwohl das verboten ist, aufs bett springen – aber da ist schon einer. und zwar der, der ihr gnadenlos mit pfauchen und ausgefahrenen krallen die rote karte zeigt. :wink2: abby ist ja noch auf der suche nach dem wahren boss in diesem kleinen rudel. und graukatz benimmt sich so, als wär er‘s. er bekommt ja auch immer vor abby sein futter. und ich bin auch suspekt mit meinen freundlichen schalmeientönen im kontakt mit den beiden waffen tragenden zischungeheuern. also legt abby den kopf schief, damit das welpengehirn konzentrierter arbeiten kann, und legt sich dann schmollend neben das bett auf ihre decke. :(
ich darf also die schwüle nacht mit einem wärmenden katzentier dicht an mir verbringen. 8-) ein bissel mulmig war mir schon bei der vorstellung, dass abby vielleicht mitten in der nacht der versuchung nicht widerstehen kann und ins bett klettert. was dann folgen würde, sah in meiner phantasie so aus: ein wilder, mit zähnen und krallen ausgetragener kampf auf meinem bauch, orchestriert von fauchen und quietschen und bellen, über meinen kopf hinweg. wenn ich das überleben würde, dann sicher mit argen schrammen! :-o

aber nichts da: beide tiere schliefen friedlich die nacht durch – ein jedes auf seinem platz. ach daniel in der löwengrube, ich sollte einfach ein bissel gläubiger werden. :)

wenn allerdings graukatz den moment des tür öffnens versäumt, dann zeigt mir abby, was ein ausgelassener welpe so um mitternacht noch alles drauf hat: hinein ins bett, rausgeworfen werden, kein spielverderber sein und wieder rein ins bett, lachen, hecheln, beißen – wenn‘s geht in die brust, anspringen ins gesicht – und nur nicht nachlassen. ach, ist das lustig :D ! nicht für mich allerdings :-| . ich mache mein finsterstes gesicht, ich schraube meine tonlage nach unten, ich knurre, wie ich mir einen wolf vorstelle, ich pack‘ das ungeheuer im nacken – aber es dauert lang, bis ich mich schließlich durchsetze. ja, ich setze mich durch. und wenn‘s nicht anders geht, dann dadurch, dass abby in den vorraum von bad und schlafzimmer befördert wird, um innere einkehr zu halten. beginnt meist mit leisem frommen geseire, verebbt dann und schon schläft sie. die beiden letzten nächte also nicht neben meinem bett, sondern in der „korrektionszelle“. :-)

am morgen, wenn ich aufstehe und die tür öffne, sitzt da ein freundliches kleines hündchen, dem seine nächtlichen eskapaden nicht anzusehen sind. ich kann mir sogar in ruhe etwas überziehen, bevor ich sie in den hof zum ersten pipigang befördere. ich muss sie allerdings dorthin tragen, sonst sucht sie sich unterwegs ein aus ihrer sicht geeignetes plätzchen, das mit pipi begossen werden muss. ach, mein kleines abbylein, wir haben ja nur noch eine woche bis zur normierten stubenreinheit! da werden wir uns aber anstrengen müssen. ::

gestern morgen nun fand ich auf dem teppich im vorraum einen feuchten fleck, aber mit was grünem drin, also hat sie nächtens erbrochen. und dann, nach dem pipigang, als sie sich - endlich! - neben meinem bett ruhig hinlegte, spuckte sie noch mal ganz wenig. da lag nun auch ein kleines bleiches, rundes teilchen auf ihrer decke. ich nahm es auf und schaute es mir näher an. zuerst hielt ich es für ein knorpelstückchen oder ein stück von einer ader. nu, hab‘ zwar keine ahnung, wo das im fleisch von der kalbsstelze gewesen sein soll, aber bitte. da wickelt sich das runde teil auseinander und ist ein fadendünner wurm von ein paar zentimeter länge. eher eklig, das sich ringelnde tierchen in meiner hand! :o

abby hat also würmer. sie hatte kurze zeit nach der entwurmung vor 10 tagen erbrochen. offenbar war die drontal-tablette dadurch nicht ganz wirksam. ich packte das geringelte in ein kleines frühstückssackerl für den tierarzt. mahlzeit! :D

dort waren wir heute. das war ein theater! abby hab ich in die transporttasche gepackt und los zur u-bahn. abby maunzt und tobt in der tasche ;D . drei stationen mit der u-bahn, in denen wir zum mittelpunkt des interesses aller mitfahrenden wurden. ein junges mädchen gab genervt ihr telefonat mit dem handy auf, weil abby das mit ihrem geheul durchkreuzte. ich fand das echt toll! :bah: mir gehen nämlich die ungeniert lauten handy-gespräche auf den geist, bei denen ich unwillentlich zeugin so mancher fremder intimität werde. dann noch ein paar schritte und wir waren beim ta.
ich bin nun wieder bei meinem „alten“ ta, zu dem ich in früheren jahren meine katzen getragen habe. er ist zwar viel weiter entfernt als die tierärztin der letzten jahre, die sozusagen nebenan ordiniert, aber er war und ist mir sympathisch und hat mich auch schon mal sehr sensibel durch das einschläfern eines fip-kranken katzenbabys aus einem tierheim begleitet. außerdem ist die – übrigens bestens ausgestattete - ordination sieben tage in der woche und jeweils ganztags geöffnet. sollte also am wochenende mal etwas passieren, dann hab ich auch die möglichkeit, direkt zu meinem tierarzt zu gehen. und kostenbewußt ist der mann obendrein.

im wartezimmer hat abby dann ein tolles jaulkonzert gegeben :lala: : zwei große, scheue galgos waren ebenfalls dort und zwei katzen in ihren körben – und abby ganz doof angeleint und durfte nicht mit all den anderen tieren spielen. da muss eins doch weinen! noch dazu am tag, an dem sie gerade drei monate alt geworden ist. so eine sauerei ;( !

aber als wir drankamen, war alles vergessen: eine assistenzärztin widmete sich sofort der kleinen abby, nahm sie auf den arm, trug sie in der ordination herum und ließ sich abschlecken und beschmusen :k:, dass ich ganz eifersüchtig wurde. und dann kam der tierarzt auch noch selber herein, obwohl er eben an einer größeren behandlung arbeitete, um die kleine heulsuse zu sehen und zu begrüßen und zu streicheln. es war sicher ein guter anfang für eine lebenslange beziehung zum tierarzt. sogar die grausliche, schäumende paste, die man ihr ins mäulchen drückte, schluckte abby tapfer hinunter. die rechnung war minimal – ein paar euro für die paste, obwohl abby bei der gelegenheit zumindest äußerlich mal gecheckt – und alles für gut befunden wurde (**) . ich bin auch beraten – und beruhigt - worden, was die spaziergänge anlangt, weil abby ja noch keinen kompletten impfschutz hat. (das frauchen von einem jack-russel-terrier hat mich gestern auf einer wiese gemahnt, dass es unverantwortlich sei, die kleine jetzt schon auf grünzeug herumlaufen zu lassen, über das andere hunde auch gingen. sie hätten ihren hund die wochen bis zur komplettierung des impfschutzes nur in der wohnung und im hof gehalten. armer, einsamer welpe! :?: )

zur feier von abbys drittem monatsgeburtstag waren wir gestern abend dann in einem italienischen restaurant. ein mir bekanntes ehepaar, von denen ich auch gelegentlich aufträge bekomme, hat mich eingeladen. und von haustieren halten die nicht viel, vor allem der weibliche teil des paares nicht. beide sind schon ältere leute, er 80 und sie mitte 70, er ein promi aus einer alten wiener bankerfamilie, sie aus dem französischen hochadel stammend. wir einigten uns auf ein restaurant mit garten. und ich hatte ein bisschen angst davor, dass abby sich von ihrer wilden seite zeigen könnte. :rot:

also ging ich am nachmittag ausführlich mit ihr spazieren – im stadtpark, wo man hunde nur an der leine führen darf :ga:. sie hat das sehr genossen! wir hatten das gelbe quietschtier mit, und das – in der mitte der leine festgebunden wie die karotte vor der nase des esels – ist immer noch ein hit! dann habe ich abby zuhause abgefüttert und schon wurden wir abgeholt. ich nahm eine fleecedecke mit, die kurze leine und ein paar nylonsäckchen für alle „fälle“. noch als wir aus dem haustor gingen, befürchtete ich den bekannten effekt kleiner kinder: sowie sie fremden „vorgeführt“ werden, zeigen sie ein selten unmögliches verhaltensrpertoire. ich setzte mich mit abby in den fond, breitete die decke auf dem sitz aus – und abby lag die ganze fahrt hindurch still darauf. als wir aus dem auto ausstiegen, führte ich sie zwei minuten auf einem grünstreifen herum und sagte „abby, mach pipi“ – und der automat funktionierte prompt. herrlich! wir gingen in den gastgarten, ich legte unter einen stuhl die fleecedecke, setzte abby darauf, machte die leine am stuhl fest – und hörte zwei angenehme stunden bei köstlichem essen und gutem gespräch nicht einen mucks von ihr. sie unterbrach ihr schläfchen nur einmal für einige zeit, als die kellner ihr ein lammripperl brachten. daran nagte sie hingebungsvoll. und schlief dann weiter. 8-)

bei der verabschiedung sagten die beiden alten leutchen zu mir, dass sie wirklich erstaunt seien, wie gut erzogen ein so junger hund sein könne. und dass sie mir gratulierten: von allen hunden, die ich wohl hätte bekommen können, hätte ich mir den herzigsten ausgesucht. (**) (**)
da schwoll mir die stolze hunde-ersatzmutterbrust! was hab‘ ich nicht für einen tollen hund! und schon vier kilogramm abgespeckt obendrein! :grinz:


26

Freitag, 14. Juli 2006, 19:55

Eva, dass war wieder so rührend! (**)

Hab euch schon vermißt und Conny fragte mich auch schon, ob was nicht i.O. wäre....

fidscher

unregistriert

27

Freitag, 14. Juli 2006, 20:48

ach Eva, wie freue ich mich immer auf deine Tagebucheinträge, ich kann nur nochmal sagen - einfach herrlich -:- ,bin schon gespannt auf die Fortsetzung:a: knuddel Abby und die Katzenbären von mir:k:

Susi

28

Samstag, 15. Juli 2006, 18:23

abby gärtnert und schimpft mit ihrem teddy

abby ist nicht nur ein entzückend anzusehendes hundebaby – sie ist auch ein wirklich praktisch veranlagter hund. unser kleiner innenhof ist rund um die beiden grünbeete herum mit katzenkopfpflaster ausgelegt. zwischen den einzelnen steinen spriesst das unkraut. in früheren jahren haben wir hausbewohner uns manchmal die mühe gemacht und das unkraut aus den ritzen gezogen, sodass der hof wieder richtig „sauber“ aussah. aber wir sind älter und bequemer geworden 8-) und geben nun vor, das grünzeug zwischen den bemoosten steinen „natürlicher“ zu finden.

abbys ankunft in meinem leben hat nicht nur dazu geführt, dass ich endlich mal all das tote geäst der sträucher weggeschnitten habe – und mir dabei fast auch das zweite knie verletzt hätte – sondern dass das unkraut nun auch wieder bekämpft wird. :) allerdings nicht von mir. abby pflegt bei jeder unserer hofrunden die grünen pflänzchen abzuknabbern und dann die würzelchen auszugraben. welch sinnvolles tun! :D wo andere schnauzerbesitzer verzweifeln mögen ob des grabedrangs ihrer vierbeiner, freuen wir uns über unseren „arbeitshund“. gerade mal drei monate alt, hat abby schon ihren künftigen beruf gefunden: sie wird gärtnerin (aus liebe). (**)

im zweitberuf. im ersten nämlich ist sie innennausstatterin :p . von den schuhen, die nun endlich an wirklich sinnvollen plätzen deponiert sind – auf stühlen, sofas, in katzenkörben, hinter vorhängen – und als prima versteck für angeknabberte und nicht zu ende gefressene rohe hühnerteile genützt werden, habe ich ja schon erzählt. :exla: nun allerdings bewährt sie sich als umweltbewusster hund: ich habe in so gut wie jedem raum meiner wohnung papierkörbe stehen. altpapier sammelt sich im haus von schreiberlingen einfach ziemlich viel an. abby hat nun diese behälter entdeckt und sortiert sie aus. :-) seitdem gehe ich über papierteppiche in meiner wohnung. ich habe es aufgegeben, jedes fetzerl papier aufzuklauben und wieder in einen korb zu werfen. wozu? für die paar minuten, bis abby sie wieder ausgegraben hat? hat die kleine nicht wirklich recht? so eine lage papier auf dem parkettboden schont das holz wunderbar. saugt zur not auch etwas auf, was nicht wirklich dort vergossen werden sollte.

sie hat ja wirklich einen hang zu gesellschaftlich verantwortlichem verhalten. was die leute nicht alles wegwerfen in den strassen: :-| die verpackung vom eislutscher, zigarettenschachteln, nylonsackerln, zigarrenstümpfe, grasschnitt und zeitungen. abby sammelt alles auf und schleppt es eine weile mit sich rum. sie ist eine unbezahlte und unbezahlbare werbekampagne in der öffentlichkeit, nicht so viel mist herumliegen zu lassen. :: und ich nehm‘ ihr ihre fundstücke alle ab und stopfe sie in die reichlich vorhandenen öffentlichen mistkübel. -:-


wenn ich mit abby schimpfe, und zwar richtig schimpfe , dann ist das nicht ohne wirkung. zumindest für die nächsten zwei minuten. und oft zieht sie sich dann für eine weile in den geenterten katzenkorb zurück, der nun eben ihr korb ist, und dann höre ich sie grummeln und schimpfen und knurren – mit ihrem teddy. der wird gebeutelt, der wird gebissen, der wird verbellt – es hört sich an wie das echo meiner „strafpredigt“ an sie. mein hund – meine spiegelbild?

29

Sonntag, 16. Juli 2006, 18:05



ouh man eva..

diese berichte hätte ich gerne in einem jahr in rotem leder gebunden bei mir im wohnzimmer stehen.. :exla:

ich freu mich immer wieder auf deine berichte über abby..

mach weiter so..

liebe grüss manu und ihre drei fussenberger

30

Montag, 17. Juli 2006, 21:01

abby und jojo

wir sind drei familien, in denen jeweils zwei katzen leben. und wir sehen einander sozusagen in die fenster, weil zwei der katzenfamilien im haus auf der anderen seite der gasse leben. seit einigen jahren hat es sich eingebürgert, dass wir einander aushelfen in der katzenbetreuung, wenn urlaube, krankenhausaufenthalte oder ähnliches das notwendig machen. :)

zu einer dieser familien gehört die kleine jojo. johanna ist nun drei jahre alt und geht in den kindergarten. johanna liebt tiere. sie hat auch immer ihre mutter begleitet, wenn die mal bei mir katzensitterin spielen musste. und dabei ist es schon vor mehr als einem jahr zu einem zwischenfall gekommen, weil graukatz sich die unverblümten zudringlichkeiten der kleinen mit pfauchen und einem hieb in ihre richtung verbeten hat. das hat sich heuer wiederholt in den tagen, in denen ich abby abholen gefahren war. es ist damals wie diesmal nichts passiert, aber der schreck bei der kleinen war groß :-o , umso größer, als die beiden katzentiere bei ihr zuhause sich stoisch sämtliche kneifereien und schwanzziehereien haben gefallen lassen. :au:

als jojos mutter hörte, dass bei mir ein kleiner hund einzieht, hat sie sich mächtig für jojo gefreut, weil jojo eben tiere liebt. und ich fand die idee auch sehr schön, dass abby kontakt mit einem kleinen kind haben würde. :)

gleich am ersten tag nach abbys ankunft sind wir jojo und ihrer mutter auf der strasse begegnet. was für ein hallo! jojos mutter war ganz begeistert von dem minihund in meinem vor den bauch geschnallten rucksack und jojo selbst ganz aufgeregt. :: ob sie ihn streicheln dürfe? ja, sagte ich, aber ganz vorsichtig, weil sie manchmal zwickt. und weil abby eben eines ihrer ohren - wie häufig -umgeklappt nach außen trug, sagte ich jojo, sie solle doch mal vorsichtig das ohr nach vorn klappen. jojo hat das, während abby auf meinem arm saß, ganz vorsichtig getan. schöne erste begegnung. 8-)

tags darauf läutete jojos mutter bei mir an und fragte, ob jojo den kleinen hund besuchen dürfe. sie rede den ganzen tag von nichts anderem! natürlich sagte ich ja, und die beiden kamen zu mir herauf. abby war ebenfalls aufgeregt, weil das auch noch in ihrer „ich-will-alle-menschen-der welt-kennenlernen“ – phase lag und weil sie besonders kinder gern hat. schwanzwackelnd kam sie auf jojo zu. die zeigte sich ganz resolut. packte den wassernapf und stellte ihn vor abby hin, damit sie trinke. abby hatte keine lust. jojo versuchte, abbys kopf in den napf zu tunken. abby schuettelte sie ab und lief weg. :-| dann holte jojo sich eines von abbys spielsachen und wollte, dass abby sich wie die hündchen in ihren bilderbüchern damit beschäftige. abby war neugierig, hatte aber die bilderbuecher nicht gelesen :bah: und wollte daher mit der kleinen nicht spielen. jojo war laut und temperamentvoll, doch die wohnung war noch zu neu für abby und auch ich war ihr noch zu neu, um so richtig loszulegen. 8-| dann schleppte jojo einen stuhl vom tisch vor das klavier, um da hinauf zu klettern und abby vorzuspielen. sie öffnete das klavier, ohne zu fragen, und hämmerte dissonant mit händen und fäusten auf die tasten los. :nuho: jojos mutter und ich schauten bei all dem zu. ich erfuhr, dass erst vor einem halben jahr, als die beiden in indien im urlaub waren, eine deutsche urlauberin jojos mutter geraten hatte, ihrem kind gegenüber konsequenter zu sein in der durchsetzung von geboten und verboten. ich sagte nichts dazu, dachte mir aber, dass auch eine dreijährige, noch dazu, wenn sie verbal so eloquent wie jojo ist, die ganze sätze und mit einfacher logik formt, sich eigentlich in einer fremden wohnung etwas weniger forsch benehmen sollte. :?: (und ich erinnerte mich, dass ich als fünfjährige meine mutter fürchterlich blamierte :rot:, als ich bei einem besuch bei bekannten auf deren dickem perserteppich purzelbäume vorwärts und rückwärts produzierte. allerdings fragte ich damals, ob ich das klavier benützen dürfe. was mir untersagt worden ist.) jojos mutter entschloss sich schließlich, das gastspiel ihrer tochter zu beenden, und die beiden gingen nach hause. :weg:

wieder einen tag später läutete jojos vater an der tür: jojo würde so gern mit dem kleinen hund spielen, ob sie das dürfe? okay, sagte ich, aber verlegen wir das spiel doch in den hof, wo abby freier herumtoben kann. im hof gab‘s dann eine neuauflage der szene vom vortag: jojo will mit dem hund alle die spiele spielen, die sie aus zeichentrickfilmen mit kleinen hündchen kennt. abby wiederum, die die zeichentrickfilme nicht kennt :D , weiß nicht, was von ihr erwartet wird und ist einfach nur zehneinhalb wochen alte welpin. :fre: jojo wird nun böse, weil abby kein „richtiger“ hund ist und ihre spielvorgaben nicht erfüllt. :m: irgendwann macht sie sich selbstständig und steigt in den zweiten stock zu meiner wohnung hinauf. jedenfalls hören wir plötzlich ein markerschütterndes geschrei : jojos vater und mir gefriert das blut in den adern: dem kind ist etwas zugestossen. wir laufen die treppe hoch und finden jojo aufgelöst. in meiner wohnung sei ein ungeheuer mit augen wie feuer… :help: alles befragen nützt nichts, wir finden nicht heraus, was jojo so erschreckt hat. vielleicht ist sie graukatz begegnet und der hat wieder mal gepfaucht und die tatzen drohend erhoben wie seine vorbilder bei „paulinchen“ aus dem „struwwelpeter“. wir bringen jojo zurück in den hof, wo sie nach einigem schluchzen wieder versucht, ihr spiel mit abby aufzunehmen. dabei achtet sie trotz ermahnungen zu vorsicht und sachtheit :dudu: nicht auf abbys verhalten. schließlich knurrt abby unwillig und schnappt. wieder der schrei! wieder stürzen wir auf kind und hund zu. es ist nichts passiert – kein kratzer. jojo heult und erzählt, der hund sei böse. sie habe doch katzen zuhause und die seien ihre freunde! aber meine katzen und mein hund seien ganz böse. ich entschuldige mich bei jojos vater, weil abby offensichtlich so furchterregend auf seine tochter wirke. sie sei eben ein welpe und könne die kraft ihrer milchzähnchen nicht einschätzen. jojos vater beruhigt mich und meint, seine tochter habe wohl keinen guten tag. wir verabschieden uns.

seitdem sehe ich jojo gelegentlich am fenster vis-à-vis, ich winke ihr und sie winkt zurück. aber zu besuch ist sie mit ihren eltern nicht mehr gekommen. ich gestehe, dass ich darüber froh bin. so sehr ich selbstbewusste kinder schätze, so sehr bereiten mir allzu ungehindert agierende kleine menschlein doch unbehagen: freiheit heißt doch nicht ungezügelt sein. und ein kleiner mensch, der keine grenzen kennen lernt, wird es wohl später schwer haben, auch eigene grenzen zu definieren. :?:

ich habe zur zeit mühe, die verdauung meiner beiden katzen wie üblich zu kontrollieren: in der katzenkiste finden sich nur mehr selten die festen produkte ihres verbrennungsprozesses. :ke: abby hat sich angewöhnt, diese dinger als vorspeise ihrer mahlzeiten zu verzehren. immer, wenn es richtig ruhig ist in der wohnung, tue ich gut daran, abby zu suchen. ich finde sie dann mit einiger sicherheit beim fischen im katzenklo. :o was tun? ich kann ja das katzenklo nicht abdecken oder in einen versperrten raum stellen. ich sehe die krümel der streu in abbys bart hängen, hole ihr die zerkatschten reste aus dem maul, was sie immerhin geschehen lässt, und hüte mich, zu ihr zu sagen: „abbylein, was hast du gefressen? mach a huch!“




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