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Jackos Frauchen

unregistriert

11

Mittwoch, 21. Juni 2006, 22:54

Hallo Chris,

wir machen es (bei der Ausbildung von Behindertenbegleithunden) ganz genauso, es dauert zwar manchmal anfangs etwas länger, aber das Ergebnis ist stabiler, weil der Hund von sich aus agiert, und nicht nur auf ein Leckerchen reagiert ! Außerdem ist es fast unmöglich, gleichzeitig einen Rollstuhl zu bewegen und ein Leckerchen gezielt in der richtigen Position zu halten. Wir beginnen auch mit möglichst geringer Ablenkung, steigern die Anforderungen dann allmählich, und erst wenn das Ganze im "Sitz" zuverlässig klappt, wird dann in der Bewegung ein "Fuß" daraus, daß klappt dann aber meistens auch gleich ohne Leine.
Wichtig ist aber ein gutes Timing des Besitzers und kleine Schritte zu machen, anfangs wird eben schon ein Blickkontakt im Millisekunden - Bereich belohnt. Die Atmosphäre ist dabei auch freundlich, aber doch sehr konzentriert, was aber durchaus Vorteile hat !

Viele Grüße,

Sabine

Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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12

Mittwoch, 21. Juni 2006, 23:09

Hallo zusammen,

hier meine Versionen zum Training des Blickkontaktes. Ich habe beide auch mit meinen Hunden trainiert und sie reagieren auf beide sehr gut, wobei die Clickerarbeit schneller und effektiver war, eben weil der Hund - siehe Chris - mitdenken muss.

Für die erste Version muss der Hund zunächst das Leckerchenfangen üben. Damit er sich bei Nichtgelingen nicht selbst mit dem Leckerchen am Boden belohnen kann, ist es sinnvoll, das mit einer Hilfsperson zu üben. Der Helfer hält den Hund an kurzer Leine oder am Halsband fest und der HF lässt aus nicht allzu großer Höhe Leckerchen zum Hund herunter fallen. Zu Anfang wird der sie nicht erwischen und sie fallen zu Boden. Dort darf er sie nicht aufnehmen und daran hindert ihn der Helfer. Er lernt, dass er die Lecker nur bekommt, wenn er sie auffängt und wird sich entsprechend anstrengen. Wenn er das Leckerchenfangen zuverlässig beherrscht, nimmt der HF ein Lecker zwischen die Zähne (ich empfehle grünen Stinkepansen :- Achtung Ironie)und lässt es zum Hund herunterfallen, der es aufschnappt. Der Hund wird nach einer Weile erwartungsvoll zum HF aufschauen mit Blickkontakt und in diesem Augenblick kommt das Kommando "Guck" dazu. Schau geht nicht so gut, weil man dann das Leckerchen nicht zwischen den Zähnen halten kann. Außerdem kann man das "Guck" auch sagen, ohne den Mund zu bewegen - das kann bei Prüfungen sehr hilfreich sein ;) Nach einigen Übungseinheiten reicht dann das Kommando "Guck" und der Hund schaut erwartungsvoll dem HF in die Augen.

Die zweite Version arbeite ich mit dem Clicker. Wenn der Hund auf den Clicker konditioniert ist, stelle ich mich mit meinem Leckerchenbeutel einfach so in die Gegend und tu nix. Nach einer Weile wird der Hund fragend zu mir aufschauen und schon gibt es Click & Lecker. Danach wird der Hund kurz wegschauen und ich warte wieder, bis er mich anschaut und wieder C&L. Klappt das ganz gut, gehe ich dorthin, wo der Hund abgelenkt wird. Er wird schauen, was es da zu sehen gibt und sobald er mich wieder anschaut, gibt es C&L. Schaut er bei aller Ablenkung immer wieder zuverlässig zu mir auf, lege ich das Kommando "Guck" drauf. Dann gibt es nur noch bei der Aufforderung "Guck" ein C&L, nicht wenn der Hund von sich aus schaut. So festigt sich bei ihm die Verbindung "Guck" und C&L. Zu Anfang gibt es eine Immerbestätigung und nach einer Weile, wenn der Hund IMMER auf "Guck" reagiert, nur noch die variable Bestätigung. Wenn es auch dann immer noch zuverlässig klappt, brauche ich die Bestätigung mit dem Clicker nicht mehr, kann sie aber zur Motivationserhaltung in großen Zeitabständen immer mal wieder einsetzen. Hunde die zuverlässig auf den Clicker konditioniert sind, vergessen das nie wieder. Ich hatte mit Omi Angie ein Jahr nicht mehr geklickert und sie wusste bei der ersten Übung damit sofort wieder, worum es ging.
Ich höre immer wieder von Hundeführern, dass der Hund ja alles nur für Futter täte. Was ist daran so schlimm :?: Eine Belohnung für gute Leistung ist doch okay. Der Lohn oder das Gehalt des Arbeitnehmers ist doch nichts anderes, oder würde ein HF gute Leistung bei der Arbeit zeigen, nur wenn sein Chef ihn verbal oder sogar mit Körperkontakt belohnt? Warum also sollen wir unserem Hund nicht für gute Leistung sein "Gehalt" zukommen lassen? Natürlich kann das "Gehalt" auch aus Spielen oder Streicheleinheiten bestehen, diese sind aber nicht so schnell und effektiv einzusetzen wie Futterbelohnung.

Grüße von
Rita

Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

Schnuffel

unregistriert

13

Donnerstag, 22. Juni 2006, 09:23

@alle Trainer hier im Portal:)

Guten Morgen,

ich finde die von Euch beschriebenen verschiedenen Trainingsmethoden alle sehr interessant. WICHTIG ist .... FÜR MICH .... das Ihr ALLE mit positiver Verstärkung arbeitet und so Mensch und Hund mit FREUDE an Eurem Training teilnehmen werden.

Viele Grüße und einen schönen Tag

Schnuffel

Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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14

Donnerstag, 22. Juni 2006, 11:01

Hallo Schnuffel,

anders würde es mir keinen Spaß machen und den Hundis auch nicht ;)
Alle Hupla-Hunde sind ganz verrückt danach, auf dem Platz zu arbeiten und unsere Omi Angie
dreht am Rad, wenn sie nicht mit auf den Platz kann. Wenn ich sie bei der warmen Witterung
nicht im Auto lassen kann und sie ist auf der Terrasse angebunden wenn ich mit den anderen
Hunden arbeite, schreit sie die ganze Nachbarschaft zusammen. Selbst wenn ich sie mit auf den Platz nehme und lege sie nur in die Ablage, ist sie schon glücklich und zufrieden - sie ist auf dem Hupla. Diese Freude der Hunde an der Arbeit ist für mich die Bestätigung, auf diese Art und Weise weiter zu arbeiten.

Grüße von
Rita
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Andreas Neumann

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