Hallo Hanifeh und Schnuffel,
spannende Diskussion :-o , möchte auch mitmischen
Die im Augenblick gebräuchlichen Bezeichnungen für alles Mögliche im Leben und dem Umgang mit den Hunden ist meiner Meinung nach zweitrangig. Das Kind muss einen Namen haben und dem sollte man nicht soooo viel Bedeutung beimessen. Ein Beispiel - ich fütter unsere Hunde seit über 20 Jahren frisch. Früher hieß das auch einfach Frischfütterung heute heißt es Barfen und alle möglichen Leute regen sich drüber auf. Namen sind Schall und Rauch. Wichtig ist der RICHTIGE Sinn dahinter. Ob ich nun für meinen Hund ein "Leitwolf", ein "Leithund" oder ein "Leitmensch" bin, ist wurscht. Hauptsache ich sage ihm - in einer Form die er verstehen kann - wo es im gemeinsamen Leben lang geht. Nichts anderes tun wir (oder sollten es tun) mit den Kindern. Ein junges Lebewesen, ganz gleich ob Mensch oder Tier, wird nicht geboren mit dem ganzen Wissen um die Regeln des Lebens. Dafür sind die "Alten" da, um dieses Wissen zu vermitteln. Dabei ist die Art und Weise, WIE es vermittelt wird, von entscheidender Bedeutung. Angst ist ein schlechter Lehrmeister. Ein Lebewesen das Angst hat, ist nicht fähig zu lernen, es versucht nur, möglichst unbeschadet aus einer unangenehmen oder bedrohlichen Situation heraus zu kommen. Es "lernt" allenfalls, wie es dieser schlimmen Situtaion entkommen kann aber nicht, wie eine solche Situtation durch richtiges Verhalten erst gar nicht zustande kommt.
Günter Blochs Meinung zur Mensch-Hund-Gemeinschaft kenne ich auch und teile sie nur bedingt. Der Hund ist das einzige Tier, dass mit den Menschen eine so enge Lebensgemeinschaft eingegangen ist und daraus resultiert auch eine andere Art des Zusammenlebens, als das mit allen anderen Tieren möglich wäre. Wenn man den Begriff "Rudel" sehr eng fasst, sind wir sicher keine Rudelmitglieder der Hunde. Wenn das so wäre, müssten die Züchter nicht mühsam passende Rüden für ihre Hündinnen suchen, da hätten ja viele ein männliches Exemplar greifbar
So weit wollen wir mit dem Rudelleben ja nun nicht gehen. Aber - ein Rudel (ich nenne es der Einfachheit halber mal weiter so) braucht eine Ordnung und gesicherte Struktur. In der Natur - und nicht nur dort - ist das überlebeneswichtig, und wir findigen Menschen haben im Lauf der vielen Jahre des Zusammenlebens mit unseren Hunden da so allerhand entdeckt, was durchaus durch den menschlichen Rudelführer von dem hundlichen Rudelführer übernommen werden kann - und es wird sogar von den Hunden verstanden. Leider werden die Worte Rudelführer und Rangordnung in letzter Zeit arg strapaziert. Da gebe ich dir, Hanifeh, durchaus Recht. Immer wenn ein Hund nicht so funktioniert, wie die Menschen sich das vorstellen, ist er ein Revoluzzer und kratzt die Rangordnung an. Das ist - mit Verlaub gesagt - ziemlicher Blödsinn. Ein Hund, der einfach nicht gehorcht, weil der Mensch nicht in der Lage ist, ihm das richtige oder erwünschte Verhalten zu vermitteln, strebt in den seltendsten Fällen die Rudelführung an. Dazu sind nur wenige Hunde geeignet und den meisten ist das viel zu anstrengend. Wenn ein Hund natürlich von seinen Menschen von hinten bis vorne bedient wird, alles bekommt was er fordert und ihm keine Grenzen gesetzt werden, der wird sehr schnell zum "Pseudo-Chef". Wohlgemerkt - er ist absolut kein "richtiger" Chef und hat auch bei weitem nicht die Qualitäten eines solchen - er führt sich aber durch die schlechte Lenkung des Menschen so auf, und ist damit meistens total überfordert. Das geht aber nun schon in die "Hunde-Pyschologie" und ist ein eigenes laaaaanges Thema.
Fazit: Nicht jeder Hund, der nicht gehorcht, kratzt die Rudelführung an. Meine Überschrift über das Thema Hundeerziehung lautet: LIEBEVOLLE KONSEQUENZ. Leider steht die Konsequenz bei vielen Erziehungsmethoden gaaanz hinten an oder ist fast nicht vorhanden. Aber das ist schon wieder einen eigenen Thread wert.
Grüße von
Ritadiebeidiesemthemanichtaufhörenkannzuquasseln