Du bist nicht angemeldet.

Persönliche Box

Neue Benutzer

BaS(14. April 2024, 13:00)

Theo-retisch(30. März 2024, 16:05)

Ludi70(26. März 2024, 11:08)

Pepe(20. März 2024, 13:53)

Niroht(9. März 2024, 19:24)

Schnuffel

unregistriert

1

Freitag, 2. Juni 2006, 17:42

Theorie und Praxis in der Hunde-Erziehung ... wie hätte ich mich richtig verhalten sollen??

Liebe Portaler,

bitte geht bei der nachfolgende Geschichte davon aus, dass "das Kind schon etwas in den Brunnen gefallen ist" bzw. der Hund schon älter ist und leider nicht so super gut erzogen ist, wie es die Fachleute von ihren Hunden hier im Portal beschreiben.

I. Situationsbeschreibung:
-----------------------------------

Ich gehe gerade mit meinem RS zwischen den Feldern spazieren. Mein Hund hat - soweit wir zwei die Geschichte zusammen geübt haben - ziemlich gut gelernt "AUF DEN WEGEN" zu bleiben und nicht zwischendurch z.B. auf einen Kartoffelacker zu rennen, alldieweil wir ländlich wohnen und man sich bei den Landwirten - VERSTÄNDLICHERWEISE - als Hundehalter nicht gerade beliebt macht, wenn der Hund über frisch bewirtschaftete Felder rennt.

Nun kommt mein Riesenschnauzel, trotz fortgeschrittener Jahre, aber - wie immer auf unseren Spaziergängen - in seine "TOBE-KNALL-PHASE" ;) und .... ehe ich mich versehe ... steht er mitten auf dem Kartoffelacker!!! Als ich dann zu ihm sagte:
"Auf den Weg" (unser eingeübtes Kommando) guckt er albern und fängt auch noch an zu graben!!

II. Was habe ich gelernt ...... wie versuche ich zu reagieren ... aber ... wie reagiert der Hund
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Nun habe ich mir als erstes gedacht :

1. "Okay. Du siehst. Er demonstriert seine Macht und zeigt, dass der Rang zwischen uns nicht so ist, wie er sein sollte."

2. "Grübel... was machst Du jetzt? Wie bekommst Du ihn aus dem Acker raus?"

a) selber auf den Acker schreiten .... auf keinen Fall .... ist für meinen RS dann ein super lustiges Fangen-Spiel

b) bestimmt "hierhin rufen" .... habe ich gemacht, hilft aber in solchen Situationen nichts

c) Hund ignorieren und weitergehen und dann, nach einigen Metern rufen (hierfür hatte ich mich entschieden) ...
war aber auch nicht gerade "DER HIT", alldieweil mein Riesenschnauzel dann lustig in der Kartoffelbahn blieb
und weiter fröhlich und albern - bis er selber die Lust verlor - dort hinter mir her tobte.

HILFE .... das sind immer Situationen, in denen ich einfach nicht weiß, wie ich diesen lieben Sturkopf jemals "in den Griff" bekommen soll?! Mein RS läuft auf unseren Spaziergängen nicht weit vor, man kann ihn gut ableinen und er ist altersbedingt inzwischen insgesamt ruhiger, aber ... ich komme einfach in der Erziehung immer wieder an solchen Grenzen, wie heute.

3. Meine Frage:
--------------------

Wie hätte ich mich korrekt verhalten sollen in o.g. Situation??

Danke für Eure Tipps und ein schönes Pfingstwochenende!

Schnuffel

Riho

Erleuchteter

  • »Riho« ist weiblich
  • »Riho« ist ein verifizierter Benutzer

Beiträge: 22 512

Aktivitätspunkte: 113 245

Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

  • Private Nachricht senden
Benutzer
Mitglied

2

Freitag, 2. Juni 2006, 18:12

Hallo Schnuffel,

solche Mätzchen treiben oft Hunde, die "eigentlich" ganz lieb sind. Eben WEIL sie "eigentlich" lieb sind, wird auf gelegentlichen kleinen Ungehorsam nicht so geachtet oder er wird toleriert. Das Hundetier merkt diese Inkonsequenz aber ganz genau und stuft seinen Menschenchef entsprechend ein. Bei passender Gelegenheit zeigt er ihm dann die Kralle und "lacht sich eins". Er weiß dann auch ganz genau was er tut, testet aus und verbucht die Führungsschwäche seines Menschen auf sein Konto.
Der größte Fehler in solchen Situationen ist der, seinen Hund, an den man ja nicht rankommt, zu rufen. Damit untergräbt man fleißig seine eigene Autorität. Es kommt ein Befehl, Hund befolgt ihn nicht, Befehl kann nicht eingefordert werden, Hund hat gewonnen und Menschenchef ist wieder eine Stufe auf der Rangordnungsleiter nach unten gerutscht. Das oberste Gebot bei der Hundeausbildung ist: EINEN BEFEHL NUR GEBEN, WENN ER DURCHGESETZT UND EINGEFORDERT WERDEN KANN !!!! Besteht die Möglichkeit nicht, dann lieber den Hund ignorieren, die Schnute halten und seiner Wege gehen. Das richtet weitaus weniger Schaden an, als einen Befehl nicht einfordern zu können. Kommt das Hundetier dann endlich zum Chef, gibt es keinerlei Reaktion. Der Hund wird nicht beachtet, man geht ein Stück weiter, leint den Hund dann an und es gibt ein paar Unterordnungsübungen, die freundlich aber bestimmt vom Hund verlangt werden. Es muss dann peinlich genau auf korrekte Ausführung geachtet werden. Danach gibt es eine kleine Auflockerung und man geht zur Tagesordnung über. So hat der HF wenigsten einigermaßen sein Gesicht gewahrt.
Um solche Mätzchen in Zukunft zu vermeiden, ist einfach nur absolute Konsequenz angesagt, und zwar IMMER. Wenn ich im Alltag schludrig bin, und alles Mögliche durchgehen lasse, kann ich vom Hund dann in bestimmten Situationen keinen absoluten Gehorsam verlangen. So ein Durcheinander kann er nicht verstehen.

Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

Schlunzi

Forenjunkie

  • »Schlunzi« ist weiblich

Beiträge: 3 526

Aktivitätspunkte: 17 985

Aktuelle Stimmung: Bewölkt - normal

Hunde: ...

  • Private Nachricht senden
Benutzer
Mitglied

3

Freitag, 2. Juni 2006, 18:14

mir fällt zu 2. spontan ein: wenn es die Geländeübersicht erlaubt.....wegrennen - und zwar so schnell ich kann....... :weg: unser Olli wäre dann ganz fix bei mir gewesen......... :)
Signatur von »Schlunzi« viele Grüße
Sybille
in lieber Erinnerung an Paulchen, Olli, Iska & Fani Flausch

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Hermann Hesse

4

Freitag, 2. Juni 2006, 18:19

Ich bin am :D , kennste doch irgendwo her :?:

Verstecken ist auch gut, dann ist die "Bande" wieder konzentrierter und versucht nicht ewig den Kasper zu machen. :-)

Aber für dieses Temperament lieben wir sie ja so!!! (**) :D

5

Freitag, 2. Juni 2006, 18:34

Ich glaub ich würde an deiner Stelle auch nicht rufen,
sondern auf dem Absatz kehr machen und schnurstracks schnellen Schritten (wohl eher nicht laufen, dann denkt der Hund noch jetzt wird weitergetobt) weggehen.
Und hoffen, daß nicht noch etwas interessanteres irgendwo zu sehen ist für Hundi.
Eine andere Möglichkeit gibts da wohl nicht ;-)

Und wie Rita schon sagte, im Alltag genau darauf achten, wie man sich dem Hund gegenüber vehält.
Ich merke es auch schon wieder, daß ich die letzten Tage im streß war und nicht so konsequent, wie ich hätte sein sollen :m:


Liebe Grüße Alke

Schnuffel

unregistriert

6

Freitag, 2. Juni 2006, 19:10

@Rhio -

JA, es stimmt. Ich war und bin sicher nicht konsequent genug im Alltag. Ich habe leider erst im Laufe des Lebens (!) unseres jetzigen RS verstanden, wie wichtig und notwendig "Konsequenz in der Hundeerziehung" ist. Und es stimmt sicher auch, dass meine "unentschlossene Hektik in solchen Chaos-Situationen" dem Hund mangelnde Führungsqualität so richtig toll sichtbar macht.

Mein Problem heute ist allerdings, dass mein Hunde-Freund schon 10 Jahre alt ist und ich unsere Alltag nicht mehr total umstrukturieren möchte. Bringe ich irgendwie nicht übers Herz, weil wir ein eingespieltes Team sind. Ist keine Einbildung .. ist wirklich so! Ich bemühe mich aber gaanz viel über Hunde zu lernen, deshalb frage ich auch hier die Fachleute im Portal (wie z.B. Dich), weil ich die Sichtweise der Hunde verstehen möchte und weil ich lernen möchte, wie der Mensch sich im täglichen Umgang mit seinem Hund verhalten sollte. Ich hatte damals, als unser Hund jung war, leider - aus meiner heutigen Sicht - keinen guten Trainer. Die ganzen Fehler, die ich täglich mache, und die ein erfahrener Trainer sicher sofort bemerkt, kamen nie zur Sprache. Es wurde nur auf dem Platz geübt und damit ENDE der Unterstützung. ABER .. OHNE FRAGE ... Verantwortung für meine Problemchen mit unserem RS trägt nicht der damalige Trainer sondern natürlich ich.

Zu Deinem Praxis-Tipp -> ich werde Deinen Tipp mit Sicherheit beherzigen .... -> NICHT RUFEN, wenn mir klar ist, dass unser RS nicht reagieren wird -> in Ruhe weitergehen -> dann in Ruhe anleinen und einige Unterordnungsübungen machen.

@Alke / Coco und Schlunzi -> Danke auch für Eure Tipps!!

Viele Grüße

Schnuffel

7

Freitag, 2. Juni 2006, 19:18

Hallo Schnuffel,

ich hätt dir jetzt gern ne IM geschickt, aber das funzt net :-(
Ist das Absicht?
Neija, egal. Mir hat auf jeden Fall das Buch "mit hunden sprechen" von Jan Fennell sehr geholfen,
ich habe nämlich auch erst im Januar einen kleinen Rüpel übernommen der auch immer wieder testet, ob er nicht doch Chef sein darf :-)
Wenn du dich an die Tips im Buch hältst, brauchst du gar nicht viel in deinem Alltag ändern.

Wenn du noch fragen hast, kannst du mir gern ne IM schicken :)

Liebe Grüße Alke

Nautilus

unregistriert

8

Freitag, 2. Juni 2006, 21:13

nun gut ari ist zwar nun ein paar tage jünger,aber ich handhabe das auch so wie alke schon beschrieben hat.wenn ari auf mein kommando nicht folgt dreh ich mich um und gehe in die andere richtung.eigentlich kommt er dan schnell hinterher gelaufen.ansonsten hilft bei ihm dann meißt auch nur ein langgezogenes tschöööö,und dann steht er auch schon neben mir.

gruß valessa

9

Freitag, 2. Juni 2006, 21:19

Hallo

Meine Hunde lernen von klein auf,das ich tschüss sage und weg renne...SO fange ich bei den Welpen mit der Rufübung an..

Hat immer super geklappt..Zwischendurch mal spiele wie Verstecken..u.s.w..

In deiner Situation,hätte ich auch wie andere es beschrieben haben,gemacht,umdrehen und weg rennen...
Dann wenn weit genug weg,in die Hocke gehen,wenn Verstecken nicht geht..

In die Hocke aus dem Grund,weil der Hund meint die Entfernung wäre noch größer..

Ich kann mich nur anschließen,jedes mal wenn ein Hund den Befehl nicht ausführen muß,lernt er eines,das er nicht hören muß..
Also wenn er nicht abgesichert ist,einfach weg rennen...

Sie Sache jeder Erziehung ist eigentlich die Konsequenz...
Für mich das A und O,eigentlich jeder Rasse...

Nur durch Konsequenz bekomme ich das was ich von meinem Hund möchte...
Und als "Rudelführer" sollte man nicht HArt,sondern Souverän sein...


Zu Jan Fenell...

Das ist Geschmackssache,ich habe einiges in ihrem Buch gefunden,das ich etwas anders sehe..
Ehrlich gesagt,habe ich es nur über die Hälfte gelesen und dann wieder ab gegeben..

Nicht ganz so mein Fall...
Mit ein warum,ich habe Hunde und keine Wölfe,auch wenn Hunde einiges noch davon haben..Sie sind trotz allem nicht gleich Wolf..
Dann einen Border nicht fordern und einfach laufen lassen,da brauche ich mich nicht WUndern..Ich möchte nicht wissen wie ein SChnauzer wird,wenn ich ihn einfach laufen lasse..


Aber das ist ein anderes Thema...




Viele grüße
Erna...


P.S Wichtig ist,sich vor Augen zu halten wie ein Hund lernt...


Social Bookmarks