Du bist nicht angemeldet.

Persönliche Box

Neue Benutzer

Elbri(9. Mai 2024, 20:07)

Fridschnauz(28. April 2024, 16:53)

BaS(14. April 2024, 13:00)

Theo-retisch(30. März 2024, 16:05)

Ludi70(26. März 2024, 11:08)

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das Schnauzer-Pinscher-Portal Schnaupi. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

1

Freitag, 19. Mai 2006, 09:58

Jagen

Hallo,

bei unserem Mittelschnauzer wird es mit dem Jagen derzeit immer schlimmer.
Er jagt urplötzlich so ziemlich alles, Vögel, Katzen, Wildhasen selbst eine Fliege und Biene.
Wie die Feuerwehr geht er da ab :: !

Wir versuchen ihm auf zwei Wege das ganze "auszutreiben":
1. Umlenken: Er spielt gerne mit Bällen. Von uns kommt der Schlachtruf "ui ui ui" und da weiss er, es geht los - da dreht er dann selbst beim hetzen sofort um und rennt einem entgegen. Danach wird der Ball geworfen und er bringt ihn mit vollem Einsatz zurück. :D

2. Wenn wir an der Leine beispielsweise einer Katze begegnen und er rennt rein, dann nehmen wir ihn zurück und schimpfen ihn. Er ist dann schon irgendwie beeindruckt, schaut aber danach noch ganz genau wo die Katze hin sein könnte. Ablenkung mit Leckerlies helfen da dann nur noch für einen Bruchteil von Sekunden - schwupps ist er wieder um kucken.

Es fällt auch auf, dass er wenn er draußen unterwegs ist, nicht mehr so viel am Boden schnüffelt. Er "scannt" mit erhobenem Blick die Gegend ab, so als würde er prüfen, ob sich was tut. Wir lenken ihn dann meist mit einem geworfenem / gerolltem Leckerlie ab, dem jagt er dann hinterher und gut ist es. Aber ich kann doch nicht pausenlos Leckerlies um mich werfen?!? :?:

Vielleicht noch zu erwähnen: Max ist jetzt 17 Mte. alt. ist sonst gehorsam.
Schleppleine schleift inzwischen bereits um mehr als die Hälfte gekürzt am Boden. Er kommt auf "hier" zu 98% sofort zu mir. Bei Tierchen dann allerdings nur mit Ball-Aktion.

Irgendwie mach ich mir Sorgen, dass wir die Kontrolle verlieren in solchen Situationen.

Gitbs denn Tipps von euch Schnauzer-Freunden?!?

Danke und liebe Grüsse,

Christian

2

Freitag, 19. Mai 2006, 10:07

Hallo Christian,
ist doch super, dass es mit dem Ball so gut klappt. Da läßt sich nicht jeder Hund mit ablenken, wenn es ums Jagen geht.
Ich kann Dir nur raten: Ersticke diese Jagd-Leidenschaft im Keim. Du mußt alles ein bißchen eher sehen als Dein Hund, um ihn dann ablenken oder abrufen zu können. Wenn er einmal die Erfahrung einer Jagd hat (womöglich einer erfolgreichen) wird es super schwierig.
Aber ich denke, Du bist auf dem richtigen Weg.

LG Susanne mit Tessa und Tango

Madze

Adult

  • »Madze« ist weiblich

Beiträge: 1 503

Aktivitätspunkte: 7 810

Aktuelle Stimmung: Sonnig - gut

Hunde: Hauskatzen Bonnie & Cleo *08.13; Hauskatze Bonny *6.18-6.6.19; Mylo DP r *11.03.04-03.01.19; Gina Maine Coon *18.04.01-10.05.17; Rieke DP r 13.03.99 - 10.7.12; Nesto MS p/s 6.6.90 - 12.2.04

  • Private Nachricht senden
Benutzer
Mitglied

3

Freitag, 19. Mai 2006, 10:13

Hallo,

du kannst wirklich froh sein, wenn er sich mit seinem Ball abhalten lässt vom jagen. Mylo ist auch ein kleiner Jäger, aber Ball, sowas interessiert ihn zumindest draußen nicht die Bohne und vorallem nicht wenn er einen Hasen oder sonstiges gesehen hat. Auch mit Leckerlie lässt er sich dann nicht mehr ablenken. Also heißt für ihn einfach Leinenzwang. Obwohl er ansonsten auch super folgt, aber bei Hasen, Katzen u. sonstiges Wildgetier keine Chance.
Signatur von »Madze« Liebe Grüße
Madlon mit den Katzen Bonnie & Cleo an der Seite und Nesto, Rieke, Gina, Mylo und Bonny für immer im Herzen


Die Intelligenz eines Hundes zeigt sich oft in der Fähigkeit, Wege zu finden, wie er einem Befehl nicht gehorchen muss.

4

Freitag, 19. Mai 2006, 10:34

RE: Jagen

Hallo Christian,
Mit Spielen einen Hund vom Jagen abhalten... :?: das kann nur so lange gut gehen, wie er das Spielzeug interessanter findet, als das Wild... Da muss schon einiges an Gehorsam her, um den Jagdtrieb sicher und konsequent zu unterbinden!!

Zitat

Original geschrieben von sk.ck
Schleppleine schleift inzwischen bereits um mehr als die Hälfte gekürzt am Boden. Er kommt auf "hier" zu 98% sofort zu mir. Bei Tierchen dann allerdings nur mit Ball-Aktion.
Die Schleppleine ist eine tolle Sache - allerdings darf sie nicht zu früh gekürzt werden!! Und wenn Max nur zu 98% gehorcht und bei Tierchen sowieso nur mit Spielzeug, dann ist das viel, viel, viieel zu früh!!
Bei den "Problemhunden" die mit mir trainieren, predige ich immer: angefangen wird je nach Hund mit 20 oder 10m - bei einem Monat 100% Gehorsam (ich meine da wirklich Gehorsam - nicht, sich durch Spielzeug oder Leckerle von einer Situation ablenken lassen) kann 1 m gekürzt werden... Gehorsam heisst dabei auch, dass Du die Schleppleine diesen einen Monat lang gar nicht in die Hand nehmen musstest... sie scheift dann wirklich nur "nutzlos" hinterher... Lass Dich dadruch dann nicht verleiten, sie stärker oder früher zu kürzen.

Das heisst, Schleppleine ist eine langwierige Sache - es wurden aber schon unter anderem Dt. Kurzhaar, Jack-Russels und andere Hunde mit heftigem Jagdtrieb "geheilt".

Der Witz ist bei korrekter Anwendung der Schleppleine, dass Du den Gehorsam beim ersten Befehl durchsetzen kannst und musst - da ist nix mit Spielzeug um Max anzulocken! Spielzeug kommt erst dann, wenn er schon bei Dir ist und Dich fixiert (Das musst Du dann einfach durchsetzen - ist die Grundlage für den wirklichen Gehorsam)- dann kannst Du ihn für dafür bestätigen, dass er bei Dir ist - aber wie gesagt - nicht locken!!!

Viele Grüsse,
Chris

Riho

Erleuchteter

  • »Riho« ist weiblich
  • »Riho« ist ein verifizierter Benutzer

Beiträge: 22 516

Aktivitätspunkte: 113 265

Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

  • Private Nachricht senden
Benutzer
Mitglied

5

Freitag, 19. Mai 2006, 11:07

Hallo Christian,

wenn du überhaupt auf Dauer Erfolg beim Anti-Jagd-Training haben willst, geht es nur so, wie Chris es beschrieben hat. So wie du schreibst, ist dein Hund ja noch beeinflussbar. Da kannst du mit konsequenter Schleppleinenarbeit und Gerhorsam einfordern (spielen erst nach erfolgtem Gehorsam) eine Menge erreichen.
Ich habe leider in unserer Enja einen so passionierten Jäger, dass ich an sie überhaupt nicht mehr rankomme, sobald der Trieb die Oberhand gewinnt - und das geht bei ihr los, sobald sie irgerndwo Grünzeug sieht. Ich habe zwei Monate mit der Schleppleine versucht, sie zu lenken. Ich hatte absolut keinen Zugang zu ihr und null Chance, ihr irgendetwas zu vermitteln. Die Konsequenz ist, dass ich sie nur an einer Stelle, an der sie absolut nicht weg kann und wo sich auch kein Wild aufhält, von der Leine lassen kann. Ich wünsche dir, dass du mit der Schleppleinenarbeit guten Erfolg hast.

Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

Jackos Frauchen

unregistriert

6

Freitag, 19. Mai 2006, 21:36

Hallo Christian,

ich finde auch, Chris hat völlig recht. Es gibt einfach einen riesengroßen Unterschied zwischen
"Locken" (das heißt, ich zeige dem Hund, was ich zu bieten habe, und er entscheidet, ob das seiner Meinung nach der Situation angemessen ist oder nicht) oder "Belohnen" (der Hund zeigt ein Verhalten, und ich entscheide, ob ich es belohnenswert finde oder nicht). Ich würde, wenn möglich, immer die 2. Variante wählen, die dauert zwar anfangs länger, bringt aber langfristig mehr. Sonst wirft man irgendwann mit Pansen oder Putenschnitzeln um sich, und der Hund macht trotzdem, was er will...! In dem Zusammenhang kann ich nur das Clickern empfehlen, da muß der Hund immer erstmal "in Vorleistung" gehen. Kann bei einem mittelmäßigen Jäger auch was bringen !

Viel Erfolg !

Sabine

sternenfee

unregistriert

7

Samstag, 20. Mai 2006, 00:52

Hallo Christian,

Normalerweise hält jeder Welpe engen Kontakt zu seinem Menschen: Er kommuniziert bei jedem Spaziergang, indem er Blickkontakt zum Menschen aufnimmt und sich vergewissert, dass noch alles in Ordnung ist, Richtung und Abstand stimmen oder ob Mensch etwas Neues vorgibt. Diese Anfragen muss man beantworten, mit einer Geste, einem Wort...und zwar immer. Sonst stellt der Hund sie nämlich ein - Verhalten, das keinen Erfolg bringt, wird gelöscht. Später haben wir dann das Problem, dass der Hund vor sich hinlatscht und sich nicht mehr um sein zweibeiniges Anhängsel kümmert. Dann benutzen wir viele Bällchen, Leckerchen und das ganze Animationsprogramm, um seine Aufmerksamkeit zurück zu holen. :D

Schleppleinentraining ist in erster Linie Beziehungstraining. Damit Hund und Mensch ein Team werden, muss erst einmal die Bindung aufgebaut werden. Dabei soll die Schleppleine dem menschlichen Anhängsel auch etwas mehr Sicherheit vermitteln, bis die "unsichtbare Leine" etabliert ist. Und der Hund soll lernen, Kontakt zum Hundeführer zu halten. Diese verloren gegangene Aufmerksamkeit, die beim Welpen noch ganz selbstverständlich war, kann man wieder aufbauen, indem man den Hund, kurz bevor er das Ende der Leine erreicht hat, zu sich ruft und evtl. in die entgegengesetzte Richtung davonläuft. Sobald sich der Hund nach seinem Hundeführer umdreht, wird er gelobt. Überhaupt sollte er immer gelobt werden, wenn er Kontakt aufnimmt. Hat der Hund seinen Hundeführer eingeholt, gibt es weiteres Lob, Leckerchen oder Spiel. Man kann z.B. Leckerchen über den Boden rollen, denen der Hund dan hinterher jagen kann. Nach einiger Zeit kann man dann allmählich auch andere gemeinsame Aktionen starten, damit der Hund merkt, dass es interessant und lohnenswert ist, auf seinen Menschen zu achten. Ziel des Schleppleinen-Trainings ist es, dass der Hund den Leinenradius selbständig einhält. Wenn man am Ende des Trainings die Schleppleine wieder abbauen möchte, können Hörzeichen wie "langsam" oder "warte", die kurz vor Erreichen dieser Distanz gegeben werden, eine Hilfe sein.

Bei diesem Beziehungstraining sollte die Schleppleine möglichst nie aktiv als Kommunikationsmittel benutzt werden - also nicht daran ziehen oder rucken, sondern den Hund immer so ansprechen, als wäre er ohne Leine. Der Hund soll auf das Komm-Signal reagieren, also selbst aktiv werden und nicht passiv gezogen werden. Lediglich wenn er Wild entdeckt hat und durchstartet, kann es dann vorkommen, dass er einen heftigen Ruck erhält. Ein Jagdversuch wird mit Purzelbaum geahndet. Ende der Jagd. :-o
Allerdings bin ich der Meinung:Die Schleppleine ist ein Hilfsmittel, das JEDER Hund früher oder später durchschaut ;)
Ich hab das mit meinem so gehändelt:sinnvoller ist es(finde ich), den Hund in wildreichem Gelände mit Apportierübungen zu beschäftigen, die mit nachhaltigen Belohnungen verbunden sind. "Startschuss" für die gemeinsamen Aktionen sollte der Befehl "Platz" sein. Wenn man beim Spazieren gehen immer wieder, auch auf Distanz, ein "Platz" fordert und anschließend lustvolle Action folgen lässt, steigen die Chancen, dass man auch bei einer Wildbegegnung oder in einer gefährlichen Situation die Kontrolle über den Hund behält. Außerdem ist es für den Hund einfacher, beim Losspurten noch kurz im Platz zu verharren als umzudrehen, denn das Hinlegen und Belauern ist Teil des Jagdverhaltens, das Zurückkommen zu seinem Herrn dagegen nicht.
Zusätzlich kann man dieses Verhalten auch zu Hause trainieren, z.B. wenn es klingelt und der Hund aufgeregt zur Tür stürzt.Dann hatte ich noch so eine Art Packtasche,Packtaschen eignen sich bei manchen Hunden zum Unterbinden des Jagdverhaltens. Lass den Hund auf längeren Wanderungen doch einfach mal sein Futter und Wasser selber tragen! :D Meinem Hund war das Gedönse und Gescheppre sehr unangenehm und Er kam zurück :) :)
Das Allerwichtigste ist aber
Lass` ihn spüren, wie begeistert Du über sein Kommen bist. Steiger seine Vorfreude auf die Belohnung mit Deiner Begeisterung. (**) (**) (**)
Jetzt wünsch ich Dir gaaaaanz viel Freude mit Deinem noch jungen Hund und mach dich selbst so interessant , dass der Wauzi gar nicht erst auf dumme Gedanken kommt. Der Hund muss das Gefühl haben, dass er etwas Tolles verpassen könnte, wenn er seinen Menschen verlässt (**) (**) ;)
es grüßt Dich und Hundle
Heike mit RS Gismo



Unschuldslamm

unregistriert

8

Samstag, 20. Mai 2006, 06:49

@Sternenfee: Deinen Ansatz finde ich auch interessant. Leider befürchte ich, dass bei einem "richtigen", also passionierten Jäger, der bereits mehrfach das selbstbelohnende Verhalten des Jagens erfolgreich erlebt hat, die Sache etwas schwieriger ist.

Ich gebe Dir Recht: bei jungen, unerfahrenen Hunden ist es immer wichtig, die Beziehung so aufzubauen, dass der HF das Interessanteste und Wichtigste auf der Welt ist; da ist ein Rehlein zweitrangig.

Wenn aber das Kind erst einmal im Brunnen liegt....dann halte ich das Schleppleinentraining wie Chris es beschreibt auch für elementar, um überhaupt noch "durchzudringen". Und selbst das klappt bei einigen Hunden (siehe Rita) nicht mehr. Auch ich hatte eine Hündin, die (natürlich damals durch meine eigene Schuld) zum Jagdprofi geworden war und nach mehreren Erfolgen (und Erfolg heisst hier: sich erfolgreich einem Hörzeichen widersetzen, durchstarten und das selbstbelohnende Gefühl des Jagens erleben) war die Umerziehung sehr schwierig.
Im Wald mit ihr zu laufen bedeutete immer zwei Alternativen:
1. an der Leine zu gehen oder
2. immer schneller zu sein als der Hund; d.h. permanentes Beschäftigen mit diversen Übungen, Spielen und konstante Aufmerksamkeit. Trotzdem war ein verdächtiges Knacken im Gehölz bei aller Liebe spannender; also musste da Gehorsam her.
(oder eben Alternative 1)
Ich habe auch das "platz" konditioniert, da mir das ebenfalls leichter erschien als ein Umkehren.

Das Problem entsteht meiner Erfahrung nach dann, wenn der Hund seine Jagdleidenschaft so richtig entwickeln konnte, dass er eventuell nicht mehr einem tatsächlichen Beutetier hinterhergeht, sondern sogar schon danach stöbert...dann wirds wirklich schwierig. Dann kann man soviel Leckerchen über den Boden rollen, wie man will; das taugt dann nur noch dazu, sich zu beschäftigen, bis der "Grünrock auf vier Pfoten" wieder da ist :exla: :exla:

Nach meinen Erfahrungen mit meiner "Jagdhund-Lulu" war ich bei Tyga und Distel extrem aufmerksam und vorsichtig, ihnen das Jagen gar nicht erst in den Kopf kommen zu lassen (wie Du ja schon schreibst). :D

Gruß vom Lamm
das höllisch wach sein kann

mercedes122

unregistriert

9

Samstag, 20. Mai 2006, 11:30

Meine Große war auch eine Jäger. Ich hatte aber Glück, die erste Beute war ein Kaninchen und war schneller. Also hat sie die Lust verloren. Und bei den nächsten Gelegenheiten kam sie schnell zurück. Bei unseren Waldspaziergängen, sprich: Pilze sammeln, waren wir oft zu zweit. Sie war so damit beschäftigt uns unter Kontrolle zu halten, daß gar keine Lust mehr zum jagen verspürte.
Sie war anschließend immer fix und fertig.

Riho

Erleuchteter

  • »Riho« ist weiblich
  • »Riho« ist ein verifizierter Benutzer

Beiträge: 22 516

Aktivitätspunkte: 113 265

Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

  • Private Nachricht senden
Benutzer
Mitglied

10

Samstag, 20. Mai 2006, 12:56

Hallo Heike,

wer noch nie einen Hund hatte, der beim Verlassen des Hauses vor seinem geistigen Auge nur das Wort JAGEN hat, kann sich überhaupt nicht vorstellen wie das ist,mit einem solchen Hund zu leben. Enja ist mir im Alter von 4 Monaten!!!!!! einmal dadurch gegangen und es hat klick gemacht. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass bei einem so jungen Hund der Jagdtrieb dermaßen durchhauen kann. Ihre Jagderfolge danach hatte sie AN DER LEINE!!!!!
Die ist sowas von schnell, dass kann sich jemand, der das noch nicht gesehen hat, gar nicht vorstellen. Sie hatte an einer 2m Leine eine Taube in der Klappe. Der Weg wurde durch einen Busch teilweise versperrt, sie war schon um den Busch herum und als ich nachkam, hatte sie schon die Taube im Fang. Ich dachte zuerst, das Tier sei krank und darum leicht zu fangen. Pustekuchen - ich habe natürlich "Aus" gebrüllt, sie hat die Taube losgelassen und die flog weg. Nix kranker Vogel. Enja schwimmt durch kleine Flüsse, wenn auf der anderen Seite Wild ist, sie rennt fast senkrechte Berge hoch, um an Wild zu kommen - sie würde in der Wildnis ohne Probleme überleben. Das größte Problem ist, dass ich keinen Zugang zu ihr habe, sobald sie auch nur Grünzeug sieht. Wo es grün ist, da ist Wild. Sie reagiert auf gar nichts mehr. Ich habe sogar in meiner Verzweiflung das Stachelhalsband eingesetzt und sie an der Feldleine reinlaufen lassen, als sie hinter einem Hasen her war. Sie ist reingerannt, hat sich überschlagen, ist aufgestanden und wieder reingerannt und das dreimal hintereinander. Sie hat wohl kein Schmerzempfinden, wenn der Jagdtrieb die Oberhand gewinnt. Sie ist einfach weg von der Welt. Enja ist mein fünfter Schnauzer, aber so etwas wie mit ihr habe ich noch nicht erlebt. Wir hatten vor vielen Jahren einen Rüden in unserer OG, der weitläufig mit Enja verwandt ist und auch so einen ausgeprägten Jagdtrieb hatte. Sein Halter ist mit ihm zu einem Jäger gegangen, der Ausbilder für Jagdhunde war. Der hat sich den Hund im Gelände angeschaut und mit ihm gearbeitet - auch mit TIG. Seine Beurteilung - diesen Hund muss man brechen, wenn man ihn unter Kontrolle bringen will ;(
Enja geht an der Feldleine.

Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

Social Bookmarks