Original geschrieben von Deni
In meiner Brust schlagen mitlerweile zwei Herzen...
In meiner auch. (**) Einerseits kenne ich gute Züchter im Osten, andererseits - kriege Wutausbrüche über einiges, was im Osten abläuft (das betrifft leider nicht nur Umgang mit Tieren)
Ich bin mit Schäferhunden groß geworden. Als mein Bruder unseren ersten Schäferhund, Ralf, nach Hause brachte, war ich 8 Monate alt. Ralf hatte noch geschlossene Augen. Wir haben damals in Rangsdorf in der DDR gelebt. Der kleine Welpe stammte aus der Militärzucht „Roter Stern“, Ursprungsstelle vom russischen Schwarzterrier. Eine Hündin hat nicht „nach Plan“ geworfen und Soldaten sollten diese Welpen erschießen. In der damaligen Sowjetunion hatte nicht mal das Menschenleben richtigen Wert gehabt, geschweige schon Tiere. Die jungen Soldaten hatten zum Glück Welpen an Kinder verteilt. So kam es dazu, dass meine Mutter zwei Babys aufziehen musste: mich und Ralf. Drei Monate später kam Befehl, diese Welpen zurück zu geben, da sie doch sehr wertvoll für die Zucht seien. 9 Frauen, die diese Wauzis adoptiert haben, gingen auf Barrikaden und haben nicht nur Welpen behalten können, sondern haben auch Papiere mit Stammbaumdaten erhalten. Ralf war kein Hund, das war ein Mensch, der hat viel von uns gelernt, war unglaublich klug, treu…Mit 10 starb er…Ich vermisse ihn bis heute. Er ist gegangen, aber Liebe zu den Tieren geblieben. Danach hatten wir Schäferhunde, dann kam das erste RS-Mädchen ins Haus, Mutter meiner Alta. Und ich habe mit gutem Gewissen einen Welpen genommen, weil ich wusste, dass meine Eltern verantwortungs- und liebevoll züchten.
Daher habe ich mich entschieden, noch ein RS-Mädchen von ihrer Hündin zu nehmen. Ich muss zwar jeden Tag über Skype meinen Eltern einen Bericht erstatten, aber das belastet mich nicht. Ich weiß, für sie sind das ihre Kinder. Sie haben Welpen zum Spottpreis für deutsche Verhältnisse verkauft: 300 EUR. Aber das ist viel Geld in der Ukraine. Für Massai hat ein Reicher s. g. Neuer Ukrainer, meinen Eltern 600 geboten, da Fachleute behaupten, dass er dem in der Ukraine berühmten Pectus Zajcca sehr ähnlich sei, hat auch was im Blut von ihm. Habe ein Foto von Zajcca gefunden http://www.pectuskennel.com/riisenit/1990/zaicca.htm
Sie lehnten das ab. Er ist ein Profizüchter, aber für ihn sind Hunde nur Mittel um Geld zu verdienen, seine Hunde sind im Zwinger untergebracht. Das wollten meine Eltern ihren Welpen nicht antun.
Meine Schwägerin züchtet amerikanische Cocker Spaniels. Im Herbst haben zwei ihrer Hündinnen geworfen. Auf Grund der Wirtschaftskrise ist Interesse für Hunde gefallen. Drei Welpen hat sie behalten müssen, dabei hat sie selbst 5 Hunde. Aber ich, wie auch meine Eltern, meine Schwägerin und viele verantwortliche Menschen regen sich über einige Züchter, die dem Ruf der Ost-Zucht nur schaden und Tiere quälen. In Moskau z. B. hat eine recht bekannte Züchterin XX
die sogar in Deutschland sehr erfolgreich war), trennt ihren amerikanischen Cockers die Stimmbänder, damit sie in der Wohnung nicht bellen. Sie sitzen in Kaninchenkäfigen, aber es gibt nach amerikanischem Vorbild ein elektrisches Laufband, damit sie in Form bleiben.
Der Preis für Welpen auch von verantwortlichen Züchtern ist für deutsche Verhältnisse niedrig, aber man darf das nicht mit deutschen Preisen vergleichen. Man sollte aber nicht vergessen, dass man, wenn man einen Welpen im Osten kauft, auch viel Geld für Transport hin und zurück bezahlen muss, eventuell für Übernachtung… Zum Glück konnten wir paar Nächte bei meinen Eltern übernachten und Sonjka hat sich schnell an uns gewöhnt. Daher Fahrt mit dem Auto (1800 km) war unproblematisch für sie und uns. Daher mache ich auch keine Werbung für Ost-Welpen, allein so eine Fahrt ist für ein Welpen stressig. Und wenn man nicht ausreichend Zeit hat, um Vertrauen des Welpen zu gewinnen, kann es auch zu ungewünschten Folgen kommen.
Liebe Grüße
Lara
P. S.
Sorry, ist ein Roman geworden