wir stopften in einen hoelzernen, mit blech beschlagenen kasten eisstollen rein, damit im kasten dann die milch etwas laenger hielt. das hiess "eiskasten"
die eisstollen brachte am fruehen morgen um 5 uhr der eismann mit einem laster zur milchfrau, wo wir sie dann etwas spaeter kaufen konnten. gleich mit der milch, die mit einem blechschoepfer aus einer grossen blechtonne geschoeft und in flaschen gefuellt worden ist, die wir mitgebracht hatten.
die milch lieferte um 4 uhr am morgen der milchkutscher mit einem pferdewagen. das war praktisch: wir haben naemlich unsere nicht aufgegessenen schulbrote am abend fuer die pferde vors haustor gelegt. heimlich natuerlich, weil's sonst zoff daheim gegeben haette...
nach geschaeftsschluss mnusste die milchfrau die milchgefaesse schrubben - und wir ham die leeren flaschen mit buersten ausgespuelt.
und wenn's im sommer vom eismann mal ein stueckchen eis - gefrorenes wasser! - gab zum lutschen, dann war das eine tolle sache.
gummibaerchen gab's keine, aber milchkaramellen um einen groschen - in einem laden, in dem bohnen und erbsen und reis noch in jutesaecken standen, aus denen sie in papierbeutel abgefuellt wurden...
und von wegen autofahren ohne sicherheitsgurte: autos gab's nur relativ wenige und fernsehapparate waren wunderdinge - in schwarz-weiss. da ging man ins kaffeehaus oder zu bekannten, die sich diesen luxus leisten konnten, um ausgesuchte programme zu sehen. ich erinnere mich noch an eine - schwarz-weiss-fernsehverfilmung des maerchens vom froschkoenig!!xmas-:laugh: woww! war das toll!
aber mal ehrlich: ich hab mich damals nicht beschwert, weil ich's nicht anders kannte und weil's auch gar nix genutzt haette. ich freu mich heute ueber die bilder, die ich bei einem spaziergang durch die stadt noch durch das zu sehende durchblenden kann - die bombenruinen, die luecken in den hauszeilen, die baustellen, die vielen armen leute mit fadenscheinigen maenteln im winter, die frierend ein paar eimer kohlenbriketts heimschleppten. ich freu mich, dass es heute nicht mehr so ist. und auch wenn sie mich manchmal nerven, jene nach 1980 geborenen mit ihrer ahnungslosigkeit und kosumversessenheit, ich wuensche ihnen nicht, dass sie durch solche zeiten durch muessen. jede generation hat ihre traumata - und sie sind immer schlimm. mir hat's kein bisschen geholfen, mich wohler zu fuehlen, dass meine grosseltern noch schlimmeres im ersten weltkrieg und danach durchgestanden hatten.
xmas-rolleyes komisch, klingt wie aus andersens maerchen vom maedchen mit den schwefelhoelzern, nicht wahr?, diese geschichten aus der kindheit im vorigen jahrhundert...