Du bist nicht angemeldet.

Persönliche Box

Neue Benutzer

Evanger(Gestern, 08:42)

Elbri(9. Mai 2024, 20:07)

Fridschnauz(28. April 2024, 16:53)

BaS(14. April 2024, 13:00)

Theo-retisch(30. März 2024, 16:05)

1

Samstag, 3. September 2005, 21:20

Wieder mal: Probleme mit dem Juli-Hund

Hallo ihr Lieben,

nun habe ich den "Fehler" gemacht und meiner Freundin, dem Fraule von DSH Juli ( siehe auch den Thread:" Dominanz oder Eifersucht oder was...??" ) von den Experten, die sich hier im Portal herumtreiben, vorgeschwärmt!! Ich habe ihr auch eure Antworten zu oben gennanten Post zu lesen gegeben und sie findet sie gut und wird sie beherzigen -hat sie gar schon beherzigt, denn sie ist jetzt sehr konsequent und arbeitet hart mit ihrer Juli!! Langer Einleitung kurzer Sinn: nun begehrt meine Freundin weiters nach Hilfestellung aus dem sagenhaften Schnauzerportal!! :D
Es handelt sich um folgendes Problem:
Frauchen und Juli gehen spazieren, Hund offline - andere Hunde kommen entgegen, Julis Reaktion ist immer die gleiche: mit rasender Geschwindigkeit ( so wurde es mir geschildert! ) stürmt der Juli-Hund auf die fremden Hunde zu, bremst kurz vorher ab und bellt sie mit geträubten Nackenfell und hoch erhobener Rute hysterisch an!! Dabei schnappt sie - wie es ja mit Quirit auch gemacht hat - kurz vor den Nasen der fremden Hunde in die Luft! Meine Freundin ist in der Zwischenzeit - reichlich atemlos - bei Juli angekommen und entfernt sie aus dem Geschehen! Juli kommt an die Leine und die beiden gehen weiter. Meine Freundin sagt, sie schimpft nacher sehr mit Juli ( vermutlich schimpft sie ihr auch schon hinterher, während sich die Süße ins Geschehen stürzt ). Das passiert bei ALLEN Hundebegegnungen!
Juli führt sich auch auf wie ein Berserker, wenn sie an einem Zaun vorbeigehen, hinter dem sich ein Hund bemerkbar macht - sie bellt wie eine Irre, zieht zum Kontrahenten hin und benimmt sich allgemein wie eine gemeingefährliche Psycho-Töle..... :-o
So, mein Ratschlag bei den Hundebegegnungen war erst: ignorieren, einfach stur weitergehen, Hund muss an die Leine, wenn alles vorbei: Legger oder Spiel als Belohnung, wenn - zumindest ansatzweise - gutes Verhalten gezeigt wurde. Nun meinte meine Freundin, sie wird ja immer überrascht von den Begegnungen, meist kommen die Hunde hinter Kurven oder Bäumen zum Vorschein, da bleibt ihr keine Zeit zum Reagieren.... :?: Nun zur Frage: was kann man da machen?? Immer online ist ja auch irgendwie nicht das Wahre!! Meine Freundin überlegt jetzt schon die Anschaffung eines Halsbandes mit diesem Luftstrahl oder Zitronenduftstrahl um das Verhalten abzublocken. Sozusagen, um die immer gleichen Reaktionsmuster zu unterbrechen....Ich bin ja kein großer Fan dieser Dinger, man kann einfach zu viel falsch verknüpfen, wenn das Timing nicht stimmt....aber was könnte sonst noch funktionieren???
Zum Thema "Hund hinterm Zaun" meinte ich, sie soll das einfach üben, üben, üben und sich in den nächsten Wochen mit Leggers bewaffnen, um Wohlverhalten belohnen zu können, bzw. um Juli abzulenken vom bösen Hund hinterm Zaun.....fällt euch dazu noch was ein???
Warum ist Juli so? Hängt das auch mit Dominanzproblemen zwischen Hund und Frauerl zusammen? Meint Juli, meine Freundin ist nicht stark genug, um gegen die fremden Hunde was unternehmen zu können und stürzt sich deshalb selber hin? Ist das ängstliches Verhalten seitens des Hundes?? Warum hat sie dann aber den Schwanz hoch erhoben und das Nackenfell gesträubt? Würde ein ängstlicher Kläffer nicht eher geduckt 'rangehen, wenn er denn 'rangeht??
Hat jemand Ideen?? Was haltet ihr von der Idee mit dem Sprühhalsband??



Zwergenchef

unregistriert

2

Samstag, 3. September 2005, 21:53

Hallo Verena,

puh das ist aber viel, ich fang mal irgendwo an:

Angriff ist die Beste Verteidigung, deswegen treten unsichere Hunde oft so auf wie Juli. Damit versuchen sie die Unsicherheit zu kaschieren. Denn wenn sie selbstsicher wäre, hätte sie ein solches Verhalten nicht nötig.

Es führt kein Weg dran vorbei, sie zunächst dort wo die Wege unübersichtlich sind, an die Leine zu nehmen. Denn so kann Deine Freundin ja offensichtlich nicht rechtzeitig reagieren bzw. Juli ist nicht mehr ansprechbar. Wenn sie erst das unerwünschte Verhalten gezeigt hat, ist es zu spät ihr das richtige beizubringen. Und jedes Mal, wenn sie zu den Hunden hinprescht festigt es sich, es wird also immer schwieriger bzw. dauert länger, daran zu trainieren.

Weiterhin ist wichtig, dass sie für das richtige Verhalten belohnt wird, d.h. wenn sie ruhig hinschaut wird sie belohnt. Damit ändert man ihre Verknüpfung und sie lernt, dass etwas angenehmes passiert, wenn sie einen Hund sieht. Dafür ist die Distanz wichtig. Es können zum Anfang z.B. 100m sein und man arbeitet sich dann immer näher ran. Wichtig ist, an dem Punkt zu arbeiten, wenn sie noch entspannt ist. D.h. also, dass sie zunächst nicht schnurstracks an anderen Hunden vorbeigehen sollte sondern Bogen laufen, vom Weg runtergehen auf die Entfernung, die für Juli o.k. ist.

Beim Sprühhalsband passiert genau das Gegenteil: "Wenn ich einen anderen Hund sehe wird es unangenehm", macht alles nur noch schlimmer. Mag sein dass es kurzfristig helfen mag, aber wenn dann nur für eine gewisse Zeit, oder es zeigt sich ein anderes Problem. Solche Dinge bewirken eine reine Symptombekämpfung, ändern aber am eigentlichen Problem nichts. Außerdem sind sie technisch sehr unzuverlässig. Jeder Empfänger kann z.B. von jedem Sender ausgelöst werden. D.h. wenn in der Nähe nocheiner mit so einem Teil rumläuft, kann er Julis Empfänger auslösen. Sehr fatal!

Soweit erstmal.

Ach so, eine Buchempfehlung, dort steht das o.g. Trainingsprogramm auch drin: Calming-Signals Workbook von Clarissa v. Reinhardt und Martina Scholz, Animal-Learn-Verlag

LG Kathrin

Zwergenchef

unregistriert

3

Samstag, 3. September 2005, 21:57

noch was vergessen:

Deine Freundin darf sich auch hier anmelden, wenn sie keinen Schnaupi hat ;)

4

Samstag, 3. September 2005, 22:04

Hi Kathrin,

erst mal danke für deine schnelle und informative Antwort!!!! -:-

Anmelden geht leider nicht, hat doch meine Freundin, man hält es kaum für möglich, noch kein Internet!!!! :D :D

:wi:

5

Samstag, 3. September 2005, 23:14

Hallo Quirit-
ich habe die Probleme deiner Freundin hier schon gelesen-Ich würde vorschlagen-eine gute Hundeschule besuchen.damit hier nicht noch mehr schief läuft.Bücher sind an sich ja nicht schlecht,aber in diesem Fall glaube ich,Anleitung live,auch sehr im interesse des Hundes.


LG
Christel

6

Samstag, 3. September 2005, 23:15

hallo!!!

ich würde deiner freundlin vorschlagen, juli eine zeitlang an einer schleppleine zu führen. damit hat juli noch viel bewegungsfreiheit (die dinger sind 5-10m lang), aber sie kann auf sie einwirken wenn ein anderer hund kommt und sie so über längere zeit an ein hörsignal gewöhnen, bei dem juli auch bei ablenkung immer zu ihr kommt. dazu muss juli dann aber auch ein ganz tolles leckerchen o.ä. bekommen.
mit dem am zaun vorbeigehen könnte sie vielleicht versuchen, juli mit einem spielzeug oder einem leckerchen auf sich zu konzentrieren und den anderen hund zu ignorieren. und natürlich bei erfolg immer ganz doll loben.

ich wünsch ihr viel glück bei ihrer arbeit mit juli!!!

ciao, julia und giacco :streichenln:

7

Sonntag, 4. September 2005, 17:19

Hallo!
Das Problem sprengt meiner Meinung den Internetrahmen.
Ich hatte fast die gleichen o.beschriebenen Probleme mit meiner verstorbenen Dogge!
Um weiterzukommen ,brauchte ich den besten Hundetrainer hier -zumindestens hat er en Ruf :D
Im Grunde sind viele Resozialisierungsstunden nötig, um klitzekleine Körperhaltungen(oder die Stimme ruhig zu bekommen )auch Seitens des Hundeführers zu ändern..
Es ist oft leider so, das der Hundeführer erst mal wieder Vertrauen in seinen Hund bekommen muß,die Unsicherheit merkt der Hund ,Spannungsübertragung und greift an ...............
:m:
Das macht den Hundeführer wieder unsicherer....ein Teufelskreis ,der oft nur unterbrochen wird duch Resozialisierung.
Zeitdauer mindestens 2x wöchentlich über 6 Wochen!

Als ich die ersten Fortschritte verbuchen konnte ,verstarb mein Hund.
Die Schmerzen des Krebses hatten ursprünglich die Aggression wahrscheinlich ausgelöst,mein ängstliches Fehlverhalten darauf die Aggression mitverstärkt ;(
Es ist sehr schwer diese Unsicherheit abzulegen ,
langsam schaffe ich es und werde selbstsicherer und ruhiger.
Denn ein solcher Hund ist Streß pur,obwohl man sie liebt .
Lilli mein absoluter Traum/Alptraumhund war.
Denn sie sind so Menschen bezogen die Doggen ,wie sagt mein Mann mit Tränen in den Augen "sie war ein halber Mensch"
Das Oscarchen ist generell ganz anders.Anders liebenswert !
Alles Gute deiner Freundin vielleicht hilft ja die Methoden von t.Baumann weiter.
www.dogworld.de -glaube ich !

:?:
Raffaela und Oscar

Social Bookmarks