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1

Montag, 8. August 2005, 10:11

beißen und gebissen werden

Hallo zusammen.

Ich schreibe hier stellvertretend für meine Nachbarin, die einen RS-Mischling, jetzt 3 Jahre, vor 2 Jahren aus dem TH geholt hat. Dieser Hund ist in den 2 Jahren bei ihr bereits ca. 15x !!! von anderen Hunden verschiedener Größe angegriffen worden und auch schon einige Male ernsthaft verletzt worden. Caruso, so heißt er, ist eigentlich ein eher ängstlicher zurückhaltender Kandidat, mit meinem kleinen Luis versteht er sich blendend.

In letzter Zeit ist es jedoch häufiger vorgekommen, dass Caruso ohne Vorankündigung direkt per Galopp ihm bereits bekannte Hunde angegriffen hat, so dass die Besitzerin dazwischen gehen musste. Gestern bin ich selbst Zeugin eines solchen Vorfalls gewesen. Opfer dieser Attacke war ein junger Bernersennen, der von seinen Besitzern an der Leine geführt wurde und mit dem Caruso bisher freidlich umgegangen ist.
Es gibt auch einige andere Hunde im Dorf, mit denen er sich versteht und einige, die ihn sofort angreifen, sobald sie ihn sehen. Größe oder rassespezifische Einteilungen kann ich da nicht nennen.
Die Besitzerin ist ganz verzweifelt und fragt sich, warum ihr Hund manchmal solche Aussetzer hat. Er hat dann auch einen richtigen Tunnelblick und ist nicht zu bremsen.

Sie sagt auch, außerhalb des Dorfes, also seinem bekannten Gebiet wäre der Hund völlig friedlich.

Ich hatte schon mal überlegt, ihn zur Hundewiese nach Hannover mit zu nehmen, aber was, wenn er dort auch Hunde angreift?

Habt ihr Ideen oder Tipps, was das sein könnte, bin für jeden Rat dankbar.

Liebe Grüße, Simone

2

Montag, 8. August 2005, 10:50

Hallo Simone,
da kommen sicher mehrere Gründe zum Tragen.

Erstens das Trauma des TH in einem Alter, in dem der Hund eh schon zur Unsicherheit neigt
Ist er Kastriert?

Wenn Ja, wird er dann öfter Opfer von Mobbingattacken geworden ein.
Also hat er schon mal für sich beschlossen, im Zweifel immer mal anzugreifen, wenn die Situation für ihn unsicher ist.

Drittens, sind erwachsene Hunde einfach nicht immer und überall in Spielstimmung und irgerndwann muss man sich einfach damit abfinden, dass das Ziel nur noch ein entspanntes
Aneinander Vorbeigehen sein kann.

Dieses erreicht man am besten mit einen Aufmerksamkeitstrainig, dass das Fixieren der Hunde vermeidet.

Und was den Zwischenfall mit dem Berner angeht, ein Hund, der selber nicht mit grossem Selbstbewußtsein ausgestattet ist, steht einem heranwachsenden Jungtier hilflos gegenüber und deutet dessen Halbstarken Gehabe natürlich falsch.


Erstes Ziel sollte nun ein Üben des konsequenten Gehorsams bei Begegnungen sein, damit der Junge Sicherheit gewinnt.


LG Judy






caneer

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3

Montag, 8. August 2005, 10:53

Hallo

Erstmal ein Herzliches Willkommen im Portal.

Warum der Hund jetzt solche aussetzer hat, erklärt sich eigentlich von alleine.

Zitat

Dieser Hund ist in den 2 Jahren bei ihr bereits ca. 15x !!! von anderen Hunden verschiedener Größe angegriffen worden und auch schon einige Male ernsthaft verletzt worden


Bevor ich nochmal angegriffen werde greife ich an. Was ich mich frage was für Hunde habt ihr in eurer gegend das er schon so oft angegriffen wurde? In meiner ganzen Hundelaufbahn ist mir sowas (mit verletzung) einmal vorgekommen.

1. Sofort wo anderster spazieren gehen.
2. Hund nicht unkontroliert aufeinander loslassen, jede schlechte erfahrung verstärkt dieses verhalten von ihm.
3. Hund umerziehen und stärken , soweit das geht.
4. Nicht mit Druckarbeiten sondern genauso ansetzen wie in dem Beitrag Erziehungsprobleme mit Riesenschnauzerrüde Dreamer
halt nicht in einer Wohnung sondern auf der Wiese und im Wald.

Kopiere es mal Hier herein:

Zitat

Also eine Distanz suchen, am besten Neutralen Boden, wo er den Besuch sieht und nicht knurrt, wen er nicht knurrt, loben. Darauf achten das er den Besuch sieht aber nicht fixiert. Langsam diese distanz abbauen und immer darauf achten zu loben wen er nichts macht und kanns besondere leckerlies reichen. Wen er knurrt ignorieren, einfach distanz wieder erhöhen und schweigen.
Bei dieser übung darauf achten das eine genügend lange leine der Hund hat (2 Meter) und nicht durch Rucken irgendwie eingewirkt wird.
Nicht direkt auf den Gegenüber zugehen sondern Bogen laufen.

Edit:
Es ist schwer sowas schriftlich zu vermitteln. Aber der sinn und zweck ist dieser Übung ist eine Distanz zu erreichen wo der Hund nicht so "angespannt" ist um durch positive bestätigung ihn sicher zu machen.


Und vielleicht ein Buch lesen um frühzeitig seine reagtionen deuten zu können (auch von den anderen Hunden)
z.B: Calming signals
Stress bei Hunden
Calming Signals Workbook

Gruß Peter
Signatur von »caneer« Du musst vergessen, was andere Menschen sagen:
Wenn du versuchst zu sterben, wenn du versuchst zu lieben.
Du musst all diese Dinge vergessen.
Du musst weitermachen und verrückt sein.
Verrückt zu sein ist wie der Himmel.

Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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4

Montag, 8. August 2005, 11:17

Hallo Simone,

vielleicht hilft das Beispiel unserer Angie zu verstehen, warum der Hund deiner Nachbarin ständig attakiert wird.
Angie ist eine absolut souveräne, ausgeglichene Hündin und wir konnten sie oft schon als Thearapiehund bei total ängstlichen Hunden einsetzen. Sie beherrscht die Calming Signals so perfekt, dass sie regelrechte Nervenbündel nach spätestens zehn Minuten aus der Reserve locken konnte. Die Besitzer der ängstlichen Hunde sagten oft, dass ihr Hund sein ganzes Leben noch nicht gespielt habe und staunten Bauklötze, wenn sie nach kurzer Zeit mit Angie ein Spiel begannen. Trifft Angie allerdings auf einen ängstlichen Hund mit große Klappe, wird sie fuchsteufelswild. Den faltet sie sehr rabiat zusammen. Nach ihrer Meinung hat man, wenn man Angst hat, sich auch so zu benehmen und nicht das Maul aufzureißen.
Möglicherweise ist der Hund deiner Nachbarin so ein Angsthase mit großer Klappe (nach seinen Erfahrungen wäre das auch nicht verwunderlich) und er wird von den anderen Hunden deshalb immer wieder sehr grob in seine Schranken gewiesen. Ich halte es, wie Peter, auch für absolut notwendig, mit ihm ein Gehorsamstraining auf Motivationsbasis zu machen. Man wird ihn nach den Erfahrungen, die er gemacht hat, kaum überzeugen können, dass andere Hunde ihm nicht ans Fell wollen. Wenn sein Frauchen es aber gar nicht erst zu Konfrontationen kommen lässt, wird er sich sicher mit der Zeit bei Hundebegegnungen immer mehr entspannen. Er sollte zunächst einmal nicht mehr unkontrolliert auf andere Hunde zurennen dürfen, das heißt, die nächste Zeit an der Leine gehen und beim Entgegenkommen eines anderen Hundes ihn auf Frauchen fixieren, eventuell mit einem suuuuuuuperguten Leckerchen (kein Trofu, das bekommt er ja auch ohne Anstrengung) oder einem Super-klasse-Lieblingsspielzeug, das er nach erfolgten Gehorsam zum Spielen bekommt. Vor allen Dingen muss das Frauchen sehr konsequent sein und ihm nicht einen einzigen Ausrutscher erlauben, sonst kippt er sofort wieder in alte Verhaltensmuster.


Grüße von
Rita

Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

5

Montag, 8. August 2005, 12:54

@caneer

Die Antwort zu der Frage was wir für Hunde in der Gegend haben:
Typische Bauernhunde, die selten Gassi geführt werden, deren Besitzer mit ihnen nicht klar kommen und die statt erzogen zu werden lieber weg geschlossen werden. Unser Ort ist eben ein Kuhdorf. Und wenn man mit den Hunden eben an diesen Grundstücken vorbei geht und der besagte Hund zufällig draußen ist ( ein Schäfer-Colle-Mix), dann macht der nen Satz übern Zaun und will Caruso gleich zerfleischen.

@wum
ja, Caruso ist kastriert. Luis aber auch, und Luis wurde in der Zeit wo ich ihn hab (seit ende März) erst einmal von einem Hund angefallen, der in das oben genannte Muster passt. (Halter unfähig, überfordert)
Warum sollte Caruso aus ca. 20m Entfernung einen angeleinten Berner anfallen, der quasi bei Fuß seiner Herrchen ging? Egal wie sehr der vielleicht provoziert hat...

@riho
das Beispiel mit Angst und großer Klappe trifft voll auf meinen kleinen zu. Aber Caruso und er verstehen sich ja. Wenn überhaupt wird Caruso von Luis zusammen geschnauzt, Caruso dreht sich dann immer elegant weg, ich kann nicht sagen, wer bei den beiden der Boss ist.

@alle
soll Caruso jetzt dazu verdonnert sein, nur noch angeleint Gassi zu gehen? Kann das Verhalten daran liegen, dass Frauchen 2 Tage weg war und die Mutter ihn scheinbar nicht genug ausgelastet hat? Theorien über Theorien. Und nochmal der Hinweis darauf, dass er ja auch Hunde angreift, mit denen er vorher klar kam...
Auf jeden Fall habt ihr sicher recht, wenn ihr sagt, er muss besser ins Gehorsam genommen werden.

Wenn euch noch was einfällt, danke ich euch, die bisherigen Antworten leite ich gern an die Besitzerin weiter.

Gruß, Simone

Riho

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6

Montag, 8. August 2005, 15:29

Hallo Simone,

der "Leinenzwang" ist nur für die Zeit des Trainings notwendig. Wenn Hundi gut im Gehorsam steht, wird die Leine nicht mehr nötig sein. Es gibt für das Problem keine schnelle und einfache Lösung. Das Verhalten hat sich über längere Zeit aufgebaut und der "Grundstein" ist womöglich schon in der frühen Jugend gelegt worden. Wahrscheinlich wird man den Grund für sein Verhalten nie ganz erfahren. Für sein Frauchen ist erst einmal geduldige und konsequente Erziehungsarbeit ohne Gewalt und mit viel Motivation angesagt.

Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

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