Es kam die Frage nach den Gründen der vielen doch sehr niedrigen Punktzahlen auf.
Ich hab mal woanders her einen Eindruck gemopst und stelle den für Interessierte hier ein.
. ......am Samstag die Unterordnungen, beispielsweise von Michi Manhard und anderen gesehen hast, konntest du diese Bewertungen um die 90 Punkte dann noch in Relationen zu späteren Bewertungen setzen? Tut mir leid, ich schaffte das nicht.
Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, wenn die Freudigkeit der Hunde in der UO herausgestellt wird und wenn sichtbare Zwänge bestraft werden. Dies sollte aber zum einen für alle Teilnehmer gelten und zum anderen sollte sich auch diese Bewertung im Rahmen der PO bewegen.
Wenn jedoch persönliche Empfindungen für die Bewertung ausschlaggebend sind, dann liegt der LR m.E. falsch. Er soll bewerten, was er sieht, und nicht, was er empfindet. So liegen die Hunde z.B. wohl nicht deshalb am Abliegeplatz, weil sie dort gerne freiwillig liegen möchten, sondern weil sie aufgrund des Komandos dort liegen müssen. Und solange der Hund diese Position ohne sichtbare Zwänge bis zum Abholen einhält, gibt es für mich daran nichts empfindungsmäßig rumzumäkeln und Punkte abzuziehen.
Am meisten störte mich jedoch, dass die Bewertungen nicht für alle Hunde gleichmäßig verteilt wurden. Es ist in Ordnung, wenn man in den unteren Bereichen das Fingerspitzengefühl walten lässt, um den Hund im Rahmen der PO noch bestehen zu lassen. Hier hat der LR sicher den Spielraum und hier ist das auch angebracht. Nicht angebracht ist es jedoch, mit diesen individuell vorgetragenen Empfindungen die Reihung an der Spitze nach Gutdünken zu beeinflussen.
Ich würde deshalb unglaubwürdig werden, würde ich mich der allgemein hier vertretenen Meinung über die Richterleistung anschließen. Denn wenn ich für die Mali-WM und das DMC-Championat einfordere, dass sich sowohl die LR als auch die Helfer an das PO-Reglement halten müssen, muss ich diese Forderung auch für die VDH-DM aufrecht erhalten.
Wenn also z.B. ein Hund nicht am Arm, sondern an der Hetzkleidung beißt, darf es keine Rolle spielen, ob der Hund im Anschluss einen genialen SD macht, denn dazu darf es lt. Reglement nicht kommen. Günter Diegel hat diesen Moment aber auch nicht so dargestellt, sondern er hat gesagt, dass er den Hund nur an der Hetzhose habe anstoßen sehen. Mit dieser Meinung war er zwar ziemlich alleine im Gegensatz zu den Zuschauern, die unmittelbar hinter dem Fluchtpunkt standen, aber das spielt auch keine Rolle, er hat es so gesehen, hat es so bewertet, Punkt und aus.
Hat er jedoch versucht, das hier so propagierte Fingerspitzengefühl walten zu lassen, war seine Entscheidung einfach falsch, weil es für diesen Fall keinen Spielraum gibt, in dem das Fingespitzengefühl zur Anwendung kommen kann. Das wäre in anderen Situationen sicher angebrachter gewesen, indem er dem Publikum seine Sympathien bzw. Antipathien für den ein oder anderen weniger deutlich vor Augen gehalten hätte.
Es scheint also doch mal wieder die rosarote Rassebrille auf manchen Nasen gesessen zu haben.
Aber trotz allem ist der RS dort sehr gut gezeigt worden