Auch wir haben diese unpopulären und unumkehrbaren Entscheidungen schon schon einige Male treffen müssen. Sie wurden uns bei keinem unserer Hunde abgenommen. Sie schienen mir alle ahnungslos. Mancher freute sich beim Aufbruch gar auf den Ausflug (das kann einen auseinander reißen!
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Für das Leben danach ist es wichtig, einen Zeitpunkt zu finden, an dem ich mit dieser Entscheidung "im Reinen" bin. Bei meiner ersten Boxerhündin (sie war 12 und litt an einer chronischen Gebärmutterentzündung) riet der TA zur OP. Ich entschied mich dagegen, denn sie war ein halbes Jahr zuvor aus einer Narkose fast nicht wieder erwacht. Anschließend fragte ich mich, ob ich ihr die Chance nicht hätte geben sollen...
Mein Bernhardiner (9 Jahre Spondilosys) musste zu lange leiden. Ich ging freitags zum TA und bat ihn, das Leiden zu beenden. Er schickte mich wieder heim mit einem Medikament, dass Magenblutungen verursachte. Der Hund konnte montags nicht mehr aufstehen und konnte erst am Abend eingeschläfert werden. Dieses Wochenende hätte ich ihm gerne erspart... Es hat 5 Jahre gedauert, bis ich darüber sprechen konnte ohne in Tränen auszubrechen...
Mein Pudelmischling (16 1/2 und im Winter geschwächt durch einen Magen-Darm-Virus) durfte einschlafen, bevor er richtig leiden musste. Es war abzusehen, dass er keine Reserven mehr hatte. Als er 2 Tage lang nicht fressen wollte, akzeptierte ich seine Entscheidung und ging zum TA. Diesen Abschied habe ich am besten verkraftet, weil ich das Gefühl hatte, diesmal ist es der richtige Zeitpunkt...
Inzwischen habe ich auch gelernt, mich auf den jeweils neuen Welpen einzulassen. Dem Bernhardiner habe ich noch übel genommen, dass die wortlose Kommunikation, die ich an dem alten Boxer so schätzte, nicht funktionierte. Deswegen habe ich die schöne Welpenzeit irgendwie verpasst, denn sie geht ja viel zu schnell vorbei. Den Prozess des Zusammenwachsens fördert m. E. ungemein der Besuch der Hundeschule. Dort müssen sich Herr und Hund aufeinander konzentrieren und lernen sich dadurch schneller gegenseitig einzuschätzen.
Fazit für mich:
Auch wenn ich weiß, dass unsere Hunde uns immer nur ein Stück unseres Weges begleiten, nehme ich gerne den unausweichlichen Trennungsschmerz in Kauf und lasse den Hund, der mir sein Leben lang sein Bestes gab beim letzten Gang nicht im Stich. Das bin ich ihm schuldig!
...und ich würde nie auf einen Hund an meiner Seite verzichten wollen nur damit ich diesen Schmerz nicht mehr erleben muss!
es grüßt euch als Hundefan durch und durch
Brigitte