wir hatten auch eine Zwergschnauzerhündin mit IRGJV-Papieren. Ein "Mini-Zwerg" mit 28 cm und 4 kg Kampfgewicht. Das Tierchen wurde mit 7 Monaten verkauft und per Bahn verschickt, weil sie zur Zucht (zur Vermehrung) zu klein geblieben war. Sie kannte außer der Scheune, in der sie aufgewachsen war, gar nichts. Kein Halsband, keine Leine, keine anderen Menschen. Sie war strubbelig und panisch. Beim ersten Spaziergangversuch schmiss sie sich vor Angst vor einer entgegenkommenden Dame in die Brennnesseln. Das sie dann doch noch eine der ersten Mini-Agility-Hunde in Deutschland wurde und sehr erfolgreich Turniere lief, verdankte sie in erster Linie unserem Bullterrier, dem sie sich eng anschloss und der ihr großer Freund und ihr großes Vorbild wurde, und mir, die ich nie die Geduld verlor und sie behutsam und mit viel, viel Liebe und Ausdauer an alles heranführte, was ihr in der wichtigen Sozialisierungs- und Prägephase vorenthalten wurde... Außerdem konnte ich in meiner langjährigen Hundepraxis die Erfahrung machen, dass sogenannte Dissidenzzüchter sehr oft mit Hunden züchten, die bei dem VDH angeschlossenen Veeinen "ganz hinten stehen" bzw. sogar nicht zuchttauglich sind. Wenn nun jemand "nur" einen Hund um seines Willen haben möchte, mag vielleicht noch angehen, dass dieser außer der Fellfarbe (übertrieben ausgedrückt) nicht viel mit der Optik der gewünschten Rasse gemein hat. Leider ist es aber oft so, dass diese Hunde auch vom Wesen her nicht der gewünschten Rasse entsprechen, und dann kann es schon brenzlig werden. Hinzu kommt, dass sogenannte Dissidenzüchter häufig auch schlicht und einfach als "Hundevermehrer oder -händler " bezeichnet werden müssen. Bei diesem Umgang mit der "Ware Hund" kann man nicht verlangen, einen sorgsam aufgezogenen und geprägten Begleiter zu bekommen. Was man beim Anschaffungspreis einspart, muss man doppelt und dreifach an Mühe und Arbeit (und häufig auch an Tierarztkosten, weil oft kranke Tiere verkauft werden) aufbringen. Also: wenn es ein Hund sein soll, von dem bestimmte Eigenschaften und eine bestimmte Optik erwartet werden: nur vom seriösen Züchter kaufen (ja, ja, nun kommt wieder das Argument , was alles bei VDH-Zuchten schon passiert ist (schwarze Schafe gibt es überall)). Wenn es ein Hund ohne bestimmte Kriterien sein soll: beim Tierschutz umschauen und einer armen Socke ein gutes zu Hause bieten.
LG
Gaby