Hallo Monika,
es ist schade, dass du gehen willst. Ich weiß nicht, was dich so verärgert hat und hier weht ab und zu schon ein bisschen scharfer Wind. Aber ich kann dir von mir selbst sagen dass, wenn mich etwas sehr ärgert, es auch immer etwas mit mir zu tun hat. Meistens wurde dann ein Wunder Punkt getroffen, mit dem ich mich dann auseinander setze, was nicht immer angenehm ist. Denn ehrlich mit sich selbst zu sein, ist oft nicht leicht und für mein Problem kann ich nicht andere verantwortlich machen. Robert Betz, ein "Trainer" für Menschen nennt die Leute, die den wunden Punkt treffen, die "Arschengel". Bisschen deftiger Ausdruck, aber er trifft es. Sie sind für mich Engel, die mir auf meinem Weg weiter helfen, auch wenn ich sie in der ersten Wut "Arsch" nenne. Habe ich mich nach einer Weile wieder beruhigt und weise keine Schuld zu - weder mir noch dem A-Engel - sehe ich, dass es für mich etwas zu tun gibt.
Es gibt Verhaltensweisen bei Hunden, die man nicht weg bekommt, aber man kann lernen, sie zu kontrollieren. Das Ziel ist nicht, den Hund von rechts auf links zu drehen, sondern ihm klar zu machen, dass ich eine Verhaltensweise in diesem Moment nicht haben will.
Alle meine Hunde hatten kleine "Macken", die mich zwar störten, aber mit denen ich leben konnte, weil ich meine Hunde, wenn es nötig war, "abstellen" konnte. Abstellen heißt in diesem Fall, dass sie das, was ich nicht haben wollte, für den Moment unterlassen haben. Es tauchte immer wieder auf und ich hätte meine Hunde, um es ihnen "auszutreiben", in ihrer Persönlichkeit zerstören müssen und das war es mir nicht wert. Ich denke, es gibt kaum etwas, dass ich so etwas tun würde. Ich habe aber immer von meinen Hunden verlangt, dass ein "NEIN" auch als Nein akzeptiert wurde. Dass sie das tun, dazu ist der alltägliche Umgang gaaaaaanz wichtig. Es gibt Hunde, die nutzen jede noch so kleine Schwäche und Nachgiebigkeit ihres Menschen schamlos aus und leiten für sich daraus ab, dass sie selbst entscheiden, wenn ihnen etwas wichtig ist. Hat der Hund im Alltag nicht gelernt, dass sein Mensch die Entscheidungen trifft hilft es gar nichts, wenn der das in schwierigen Situationen dann plötzlich tun will. Und IN der schwierigen Situation anfangen, den Hund regulieren und sich durchsetzen zu wollen, bringt überhaupt nichts.
Was von all dem für euch zutrifft, kann ich nicht beurteilen, da ich euch und euren Hund nicht kenne und noch nie zusammen in Aktion gesehen habe. Darum mochte ich auch nicht so gerne etwas zu deinem Thema schreiben.
Ich wünsche euch und eurem Hund alles Gute und vielleicht trefft ihr doch noch jemanden, der euch einen für euch gangbaren Weg zeigen kann.
Grüße von
Rita