Hallo Tyson
Wie genau äußert sich denn das für Dich hyperaktive Verhalten Deines DP? Seit wann erscheint er Dir hyperaktiv?
In welchen Situationen erscheint er besonders hyperaktiv?
Ist er trotzdem im Haus ruhig – wie ein DP?
Welche Art der Bewegung / Beschäftigung verschaffst Du ihm denn?
Ich frage so genau, weil wir als Hundehalter oft selbst verantwortlich sind für nervöses Verhalten:
Ich sage Dir hier nur einige Punkte, nach denen Du Dich selbst befragen könntest:
- Ist der Hund körperlich ausgelastet mit 2 Stunden Bewegung täglich?
- Darf er in diesen 2 Stunden frei laufen? Die Lauffreude des DP ist unglaublich groß. An der Leine oder auf kleinem Areal (Garten) kann er sich nicht ausleben.
- Ein Hund mit dieser Kraft, diesem Temperament muss seine größten Bedürfnisse decken können. Sorgst Du dafür?
- Hat er in diesen 2 Stunden die Möglichkeit körperliche und geistige Anregung zu bekommen?
- Hat er in diesen 2 Stunden die Möglichkeit seinen genetischen Neigungen nachzugehen?
- Ist es vielleicht umgekehrt? Ist der Hund überfordert? Von zu vielen sozialen Kontakten; von schwierigen Hundekontakten in der Nachbarschaft?
- Hat der DP eine echte Aufgabe? – D.h. stellst Du ihm Aufgaben und gibst ihm das Gefühl etwas Wichtiges gut gemacht zu haben?
- Wie ernährst Du Deinen DP? Die Ernährung ist oft der Schlüssel für solche Fälle. Kann Dir hier nur wärmstens empfehlen, Deinen Hund frisch zu ernähren und Dich bei http://www.barfers.de genau zu informieren.
- Wie verhält sich das Rest-Rudel? Bist Du selbst jemand der immer gelassen reagiert? Der DP ist unglaublich sensibel. Spürt er Nervosität oder Unsicherheit, reflektierter das sofort auf seine Art.
Hoffe meine Fragestunde hilft Dir weiter
Ach ja, ich möchte Dir noch ein Zitat aus Brehms Tierleben zu Gemüte führen. Ich weiss, vieles aus früheren Tierbeobachtungen mutet heute eher komisch an. Doch Du wirst DEINEN Pinscher trotzdem auch heute noch wieder erkennen:
"Wenden wir unsere Aufmerksamkeit einer anderen, sehr merkwürdigen Gruppe zu (zuvor war von den Pudeln die Rede), den Pinschern nämlich. Mehrere Naturforscher zählen sie noch zu der vorigen Abteilung, und in der That haben wenigstens einige wegen ihres Haarkleides und der Bildung der Schnauze, der Ohren und des Schwanzes, wegen ihrer Gutmütigkeit und Treue, ihrer Munterkeit und Spiellust vieles mit dem Pudel gemein; . . . . Alle Pinscher sind äusserst kluge, höchst muntere und über alle Massen jagdbegierige Hunde. Sie fangen mit der grössten Liebhaberei Ratten, Mäuse, aufwühlende Maulwürfe und sind geradezu unermüdlich in der Verfolgung dieser Tiere. Als Hausgenosse des Menschen können sie nicht immer empfohlen werden, weil sie wegen ihrer steten Unruhe ihrem Herrn oft mehr Verdruss als Freude machen; dagegen eignen sie sich vortrefflich für Leute, welche reiten oder mit schnellen Pferden fahren: denn am allerliebsten begleitet der Pinscher seinen Herrn, wenn er tüchtig rennen und laufen muss. Doch selbst bei den schnellsten Ritten macht er sich noch immer Zeit, jedes Mauseloch zu untersuchen und jeden Maulwurf im Aufwerfen seiner Haufen zu stören. Die Nase hoch gegen den Wind getragen, späht er nach allen Seiten hin, und wo etwas raschelt, naht er sich vorsichtig und leise, steht eine Zeitlang unbeweglich, thut plötzlich einen Sprung, schlägt mit den Vorderfüssen in die Erde und hat im nächsten Augenblick das unterirdisch lebende Geschöpf im Maule. Genau . . . . . "
LG
Brigitte
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