Hallo Anja,
das Berammeln zeigen Hunde wirklich in denunterschiedlichsten Situationen und aus unterschiedlichen Gründen. Beim Welpen ist das eine Vorstufe/Lernstufe zum Sexualverhalten als erwachsener Hund. Später kann es Dominanzgehabe sein, was ich jedoch niemals bei wirklich dominanten und wesensstarken Hunden gesehen habe. Jeder meint/hofft ja einen starken Hund zu haben, was bei kritischem Beobachten aber längst nicht immer der Fall ist. Es wird in diesem Zusammenhang auch sehr oft vom Alphahund gesprochen. Auch den gibt es seeeehr selten. Wir hatten bei unseren schwarzen Schnauzern eine echte Alphahündin. Die war so souverän, dass sich es gar nicht nötig hatte, zu knurren, zu schnappen, zu beißen oder aufzureiten. Sie stand nur da und schaute, und alle anderen Hunde zeigten unterwürfiges Verhalten. Alle unsere anderen Hündinnen hatten diese absolute Wesensstärke nicht.
Zurück zum Rammeln - kastrierte Rüden werden sehr oft von anderen Hunden bestiegen. Bei kastrierten Hündinnen passiert das seltener, weil bei denen durch die Kastration das eher dämpfende Hormon verschwindet und sie danach oft noch pampiger werden. Wie Kathrin schon schreibt, ist der Stressfaktor nicht zu unterschätzen. Bei allem "Zuviel" - egal ob spielen, schnüffeln, rennen, was auch immer, kippt der positive Stress in negativen Stress. Das versucht der Hund dann zu kompensieren und das kann auch rammeln bedeuten.
Du siehst, man muss das Verhalten unserer Hundis immer im Zusammenhang mit Umwelt, Befindlichkeit, Menschen usw. sehen. Ich denke nicht, dass Dein Hundetier vom anderen Ufer ist. Setze ihm ein heißes Mädchen vor die Nase und Du wirst es sehen :-)
Grüsse von
Rita