Das Schnauzer-Pinscher-Portal Schnaupi

Hallo liebe Affenpinscherfans,

habe nochmal im Pus vom 6.Affenpinschertreffen gelesen. Dort wird erklärt, ",daß sich die Situation mit der Änderung des Rassestandards im Jahre 2000 weiter verschärft hat, da hierdurch mehrere Züchter "das Handtuch geworfen" und die Zucht aufgegeben haben und etliche Ausstellern die Motivation, ihre Hunde zu zeigen, genommen wurde.

weiter wurde dann gesagt....." daß die Rasse Affenpinscher ein wenig Aufschwung nehmen könnte, wenn in Bezug auf Fellfarbe und Gebiß wieder der bis zum Jahre 2000 gültige Standard Anwendung finden würde."

Was wurde denn da geändert? Und warum wirkt sich das so dramatisch aus, daß es bewirkt, daß sogar Züchter aufhören?

Neugierige Grüße von heather

@ Heather, hm dass ist eine gute Frage,

der Einfachheit halber habe ich hier mal den alten Standard:

"Affenpinscher FCI Nr.186 c alt (vom 18.Mai 1979 (83)

STANDARD : AFFENPINSCHER

A: Gesamterscheinung:
Der Affenpinscher ist rauhhaarig, klein gedrungen, mit einem affenartigen Gesichtsausdruck. seine Wesenszüge sind eine liebenswerte Mischung von Unerschrockenheit, Hartnäckigkeit, Biederkeit und Anhänglichkeit, die sich im Wechsel von drolligem Ernst und aufbrausender Leidenschaft zeigen können. Seine geringe Größe macht ihn zum angenehmen Haushund auch in der kleinsten Wohnung, seine Eigenschaften lassen ihn aber auch die Aufgabe eines Wächters erfüllen.

B.Einzelheiten des Standards:
1. Der Kopf:
Der Kopf ist eher kugelig als gestreckt, nicht zu schwer, hochgewölbt mit ausgeprägter Stirn. der Fang ist kurz, aber nicht griffonartig nach oben gebogen. Nasenkuppe und Lippen sind schwarz.

2. Das Gebiss:
Rein weiss, vorbeissend, dabei gut schliessend, ohne sichtbare Zähne bei geschlossenem Fang.

3. Die Ohren:
Kupiertes Ohr:
hoch angesetzt, gleichmässig geschnitten, aufrecht getragen.
unkupiertes Ohr:
hoch angesetzt ,V-förmig mit Klappfalte oder kleines Stehohr, gleichmässig aufrecht getragen.

4. Die Augen:
Die dunklen Augen sind rund und voll, jedoch nicht glotzend, umrahmt von einem harschen Haarkranz.

5. Der Hals :
Der Hals ist kurz, die Kehlhaut liegt straff und faltenlos an (trockener Hals).

6. Der Rumpf :
Die Brust ist nur wenig seitlich abgeflacht, und sie reicht bei guter Wölbung bis über die Ellenbogenhöhe. Die Vorbrust ist durch die Schultergelenke überragenden Anfang des Brustbeins, das Schultergelenk und das Oberarmbein ausgebildet. Die Unterbrust steigt rückwärts leicht an und geht in den mässig aufgezogenen Bauch über. Der Abstand vom letzten Rippenbogen bis zur Hüfte ist kurz, damit der Hund geschlossen wirkt. Die Gesamtlänge des Rumpfes entspricht ungefährder Widerristhöhe. Der Rücken ist kuz und leicht abfallend. Die obere Begrenzungslinie ist nicht schnurgerade, sondern zeigt einen Schwung, der durch den kräftigen ersten Wirbel des Widerristes, den Rücken und die leicht abgerundete Kruppe bis zum Rutenansatz gebildet wird.

7. Die Rute :
Die auf etwa 3 Glieder geschnittene Rute ist hoch angesetzt und wird aufwärts getragen.

8. Die Vordergliedmassen:
Die schräg gestellten Schulterblätter und der Oberarm sind gewinkelt und flach, aber kräftig bemuskelt. Die Vorderläufe sind als allseitig gerade Stützen ausgebildet, die Ellenbogen liegen an.

9. Die Hintergliedmassen:
Die Hinterläufe sind mässig gewinkelt.

10. Die Pfoten:
Die Pfoten sind kurz, rund und haben fest geschlossene nach oben gewölbte Zehen (Katzenpfoten) mit dunklen Nägeln und zähen harten Sohlen.

11. Das Haar:
Das Körperhaar soll hart und dicht sein, am Kopf bildet es den besonderen Schmuck durch buschige und stachlige Brauen und eine kranzförmige Einfassung der Augen, einen stattlichen Bart, Schopf - und Backenbehaarung. Auch das Kopfhaar soll möglichst hart, strähnig und radial abstehend sein. Es trägt wesentlich zum affenartigen Gesamteindruck bei, auf den der Name zurückzuführen ist.

12. Die Farbe:
Die Farbe ist rein schwarz als anzustrebendes Zuchtziel, zugelassen sind auch braune oder graue Abzeichen bzw Tönungen.

13. Die Größe:
Die Widerristhöhe liegt zwischen 25 und 30 cm.

14. Die Fehler:
Als Fehler gelten: leichter, niedriger oder hochläufiger Bau, tiefe Brust, tief angesetzte oder schlecht kupierte Ohren, Glotzaugen, helles Haar, Auf - oder Unterbeissen, Scherengebiss wie beim Schnauzer, zu langer Rücken, abfallende Kruppe, nach aussen gedrehte Ellenbogen, zu deutlich gewinkelte Hinterhand, Bleistiftbeine, lange Pfoten, kurzes, weiches, weisses oder fleckiges Haar.

N.B.: Rüden müssen zwei sichtlich normale, gut im Skrotum liegende Hoden aufweisen."

Die wesentlichsten Veränderungen zum neuen Standard betreffen hier wohl das Gebiss und die Farbe.

MfG Cessy

Hallo Heather,

kurz gefasst: im neuen Standard steht nichts mehr davon, dass ein grauer oder rötlicher Anflug toleriert wird. Dieser Anflug kommt aber immer mal wieder durch, weil ursprünglich der AP in fast allen Farben vorhanden war - außer in Schwarz! Verständlicher Weise scheuen sich die (meisten) Züchter, mit an sich hervorragenden Hunden zu züchten, die aber eben nicht rein schwarz sind. Man kann sich leicht ausmalen, was passiert, wenn aber die ohnehin sehr schmale Zuchtbasis nun noch auf das reine Schwarz reduziert wird.
Die zweite Änderung betrifft die Anzahl der Zähne. Im alten Standard war keine bestimmte Anzahl vorgesehen - hiermit entsprach er sämtlichen Standards von Hunden, die wie der AP einen Vorbiss haben. Selbst beim Gebrauchshund! Deutscher Boxer wird lediglich ein kräfigtes Gebiss verlangt. Im neuen Standard wird dem AP das fehlen zweier P zugestanden, und dieser "Zahnkult" nimmt inzwischen solche Formen an, dass von manchen Richtern die kleinen Schnäuzchen förmlich aufgerissen und die Zähnchen akribisch, z.T mit Hilfe eines Hölzchens, nachgezählt werden.
Die AP-Züchter und -aussteller (jedenfalls die meisten) möchten durchaus für ihre Hunde keinen "Raritätenrabatt", aber ob eine ohnehin vom Aussterben bedrohte Rasse (die Nachzuchtzahlen sprechen eine deutliche Sprache) durch eine solche Standardänderung noch weiter reduziert werden darf, ist doch sehr fraglich.
Viele Grüße
Gaby

Hallo,

danke Cessy und Xelina für eure Antworten.
Ich hoffe, ich löchere euch nicht zu arg.
Aber wenn doch der Affenpinscher ursprünglich in fast allen Farben vorhanden war - außer in schwarz, wieso ist man dann ausgerechnet auf die alleinige Farbe schwarz gekommen?
Noch `ne Frage zum Vorbiß. Der Unterschied zwischen Scherengebiß und Vorbiß kenn ich ja, aber warum wird da nicht auf die Anzahl der Zähne wert gelegt? Fehlen aufgrund dieser Stellung die Zähne oder hat das einen anderen Grund?
P heißt Premolaren?

Finde es sehr schade, wenn durch diese Änderung im Standard nochmals die schmale Zuchtbasis eingeschränkt wird. Denke doch an die Gefahr der Inzucht und damit verbundenen Krankheiten.

Liebe Grüße von heather

Zitat

Original geschrieben von heather

Hallo Heather,

Ich hoffe, ich löchere euch nicht zu arg.

ganz und gar nicht. Ich freue mich über jedes Interesse an unseren Äffchen.
Aber wenn doch der Affenpinscher ursprünglich in fast allen Farben vorhanden war - außer in schwarz, wieso ist man dann ausgerechnet auf die alleinige Farbe schwarz gekommen?

Das weiß ich leider nicht.

Bei vorbeißenden Hunden ist der Fang mehr oder weniger verkürzt. Aufgrund dieser Verkürzung kommt es häufiger zum Fehlen der kleinen P1 (genau: P steht für "Prämolarzahn", also "Vormahlzahn"; ) als bei Hunden mit Scherengebiss. Und das Argument (besonders gerne in Schutzhundkreisen angebracht) ein Hund mit fehlenden Prämolaren hätte keinen "vollen" Biss, wird durch die vorbeißenden Rassen, die speziell auf Festhalten gezüchtet worden (bestes Beispiel: Bulldog) ad absurdum geführt.

Finde es sehr schade, wenn durch diese Änderung im Standard nochmals die schmale Zuchtbasis eingeschränkt wird.
Denke doch an die Gefahr der Inzucht und damit verbundenen Krankheiten.

So isses...

Liebe Grüße
von Gaby

:o hm, da hat es mit dem Zitieren des Beitrags von heather wohl nur zum Teil geklappt. Hoffentlich ist deutlich, was ich antworten wollte...
Sorry
LG
Gaby

heather,

Durch diese Einschräkungen sehe ich die Gefahr kommen, dass es im Standart gebenden Land bald kaum noch Affenpinscher gibt. :o :o :o :o
Darüber sollte man sich einmal Gedanken machen!

Heinz

Diese teilweise etwas komischer "Verbot" mit Farben in den PSK-Rassen ist ja nicht nur auf Äffchen beschränkt. Sowie Affenpinscher, hatten auch Zwergschnauzer und Riesenschnauzer eine Menge Farben. Ganz und gar der einziger Grund, warum die nicht mehr erlaubt sind, ist dass vor Jahrzehnten einige Leute in PSK (Vorstand) nur gern schwarz hatten. Es gab keinen gesundheitlichen Grund, warum die Farben verboten wurden, ausser blau und bronze (dilutionsfarbe von schwarz und braun) bei den Pinschern.

Z.B. der Grund warum damals vor ca. 80 Jahren der scheckfarbiger ZS verboten wurde, war dass der dem Foxterrier zu ähnlich aussieht mit der Farbe!

Ich glaube, dass es kaum solche Äffchen gibt, die alle Zähne haben und bis ins Veteranalter lackschwarz bleiben. Dieser gräulicher, oder roter Anflug ist bei den meisten Hunden schon mit 4-5 Jahren deutlich erkennbar. Ich habe jedenfalls keinen AP in der Veteranklasse gesehen, der schwarz war, alle hatten einen grauen Anflug, auch am körper und nicht nur am Kopf. Dagegen lackschwarze Zwerge und Riesen gibt es häuffig.

Für eine so kleine Rasse wie AP, wäre es äusserst wichtig, dass man möglichst viel Zuchtmaterial und Wahl hätte. Die ursprüngliche Farben zurück in den Standard zu nehmen, das würde sicher helfen.

Hallo,
hier mal für euch die Zahlen aus den Zuchtbüchern der letzten Jahre, zur Ergänzung:

Zuchtgeschehen Affenpinscher (PSK)
Rüden
geworfen in / mit Zuchtbewertung / davon in der Zucht eingesetzt
1997 / 1 / 1
1998 / - / -
1999 / 2 / -
2000 / 1 / 1
2001 / 1 / -
2002 / 1 / 1
2003 / 2 / -

Hündinnen
geworfen in / mit Zuchtbewertung / davon in der Zucht eingesetzt
1997 / 1 / 1
1998 / 4 / 4
1999 / 1 / 1
2000 / 1 / 1
2001 / - / -
2002 / 3 / 1
2003 / 1 / -

Cessy

Hallo Xelina,

bei den roten Pinschern haben wir auch teilweise das Problem mit der Farbe.
Die Pinscher dürfen ja beide Farbschläge miteinander verpaaren und bei einer schwarz/rot - roten Verbindung kommt es öfter vor , dass einige rote Hunde ein schwarzes Stichelhaar besitzen.
Auf Ausstellungen hat man mit diesen Hunden keine guten Chancen, sie bewegen sich im Bereich "g" oger auch mal "sg". Begründung: Unsauberes Haarkleid!
Man lernt damit leben.
Es zeigt sich aber, dass den Interessenten diese Hunde mit dem leichten Stichelhaar viel besser gefallen, als die rein roten.
Bei den roten ist oftmals eine Aufhellung in verschiedenen Bereichen erkennbar.
Sicher liegt es dann auch im Ermessen des Richters wie er damit umgeht.

Gruß
Heinz