So, und nun nochmal einen ernsten Beitrag, wobei ich länger überlegt habe, WIE wissenschaftlich ich ihn nun aufhängen soll.
Trieb und Instinkt sind Begriffe, die sich nicht so einfach zerlegen lassen.
Das Wort
Instinkt, wörtlich Natur
trieb, wird oft im übertragenen Sinne für „ein sicheres Gefühl für etwas“ verwendet und bezeichnet Verhaltensweisen, die ohne reflektierte Kontrolle ablaufen.
Im 18. Jahrhundert aus lateinisch instinctae naturae gebildet, vom Verb instinguere hineinstechen, anstacheln, antreiben abgeleitet.
Philosophisch/Psychologisch gesehen:
Instinkt (instinctus, Antrieb) ist eine
Art des Triebes, eine Regsamkeit des psychophysischen Organismus, die, ohne Bewusstsein (=Wissen) des Endzieles, eine zweckmäßige Handlung (=Bewegung) einleitet. Der Instinkt beruht auf einer Anlage des Organismus, die als Produkt von Willens- und Triebbetätigungen früherer Generationen und der Vererbung jener aufzufassen ist. Die Instinkthandlungen sind nicht Objekt des Bewusstseins, aber doch Bewusstseinsfunktionen von geringer Klarheit, (generell) mechanisierte Willensvorgänge. Sie gehen von inneren Reizen, Impulsen aus, welche teilweise von außen ausgelöst werden. Die individuelle Erfahrung ist nicht ohne Einfluß auf die Modifikation der Instinkte, die sich oft mit eigentlichen Trieb- oder Willenshandlungen verbinden.
Die Instinkte gelten mal als unbewusste Intellekt- und Willenshandlungen, mal als bloße Reflexbewegungen, mal als Produkte individueller Erfahrung und Gewohnheit und endlich als vererbte mechanisierte Triebe und Dispositionen betrachtet.
Über den Instinkt, auch den der Tiere haben schon viele philosophiert angefangen von Seneca, Kant, Eschenmayer (" Instinkt oder Trieb ist alles, was als innere Nötigung
und Aufforderung in uns vorkommt), Konrad Lorenz („Als einen Instinkt oder Trieb bezeichnen wir ein im ganzen spontan aktives System von Verhaltensweisen, das funktionell genügend einheitlich ist, um einen Namen zu verdienen.“) und Schopenhauer.
Trieb ist ein Willensimpuls, der durch gefühlsbetonte Empfindungen oder Vorstellungen unmittelbar, ohne Reflexion, ohne bestimmtes Zweckbewußtsein, aber doch zielstrebig, d.h. auf Befriedigung eines bestimmten Bedürfnisses, auf Entfernung einer Unlust oder Erreichung einer Lust, ausgelöst wird und sich in Bewegungen entlädt, deren Zweckmäßigkeit teils ursprünglich-reflektorischer Art (}gattungsmäßig erworben), teils erst individuell-erfahrungsgemäß erworben ist. Triebhandlung ist eine einfache Willenshandlung, eine solche, die durch ein einziges Motiv unmittelbar, mit organisch-psychischer Nötigung, hervorgerufen wird.
Der Trieb hat von Anfang an einen bestimmten Inhalt, eine bestimmte Tendenz, aber die Bestimmtheit in bezug auf seine Objekte entsteht erst durch Erfahrung, Assoziation.
Die moderne Psychologie, Philosophie und Biologie (Ethologie) vermeidet weitgehend diese ungenauen und schwammigen Begriffe und ersetzt Instinkt durch
angeborenes Verhalten[/B].
Ein vom inneren Instinkt gesteuerter Antrieb wird als [U]Motivation[/B] bezeichnet, der Begriff Trieb ist veraltet.
Ein angeborenes Verhalten (Instinkt) braucht somit Reize und Auslösemechanismen, um "aktiviert" zu werden, also um motiviert (Motivation=Trieb) zu sein.
Daraus lässt sich ganz genau erkennen, dass zuerst das angeborene Verhalten (Jagdinstinkt) vorhanden sein muss, um bei entsprechenden Reizen die Motivation zum tatsächlichen Jagen (Jagdtrieb) bilden zu können.
Um nochmal die oben verwendeten (zumindest wissenschaftlich veralteten) Bezeichnungen aufzunehmen am Beispiel des Jagdtriebes:
Jagdtrieb ohne Jagdinstinkt ist unmöglich, aber Jagdinstinkt ohne Jagdtrieb sehr wohl !
Im letzteren Fall muss der Hundeführer nur sicherstellen, dass die Reizschwelle zum Jagen entsprechend hoch gelegt wird und er die Auslösemechanismen unter Kontrolle hat durch entsprechende Erziehungsmaßnahmen.
Liebe Grüße
Mona mit Uma-Lucy