Hallo zusammen,
wie ihr wisst, bin ich gegen DIE Methode für ALLE Hunde. So ist das auch bei der Arbeit mit dem Futterbeutel. Man muss schauen, wie der einzelne Hund darauf anspricht und welche Voraussetzungen er mitbringt. Bei einem Hund der nicht apportieren kann und auch sonst nicht gerne was holt und bringt muss man anders vorgehen, als bei einem Hund, der das schon kann. Ein Hund, der sich sehr schnell ablenken lässt muss auch anders gearbeitet werden und ein Hund, der auf einen Clicker konditioniert ist, lernt das am schnellsten. Trotzdem kommen beim Üben immer wieder kleine Fehler vor - beim Hund und beim Halter -oder der Hund hat ein ganz individuelles Problem. Ihr seht, es geht nicht einfach darum, den Futterbeutel in der Gegend rum zu werfen und Hundi holt ihn, da steckt schon ein wenig mehr Überlegung dahinter. Ich schreib hier mal drei Grundstrategien auf, die allerdings auch ineinander greifen können, wenn es für den jeweiligen Hund notwenig ist.
Grundsätzlich sollte man den Futterbeutel für den Hund interessant machen. Das tut man, indem man damit spielt, daran schnüffelt, ihn dem Hund dann vor die Nase hält, wieder wegnimmt um erneut damit zu spielen. Dann zeigt man ihm den Beutel und macht gaaaaaanz langsam den Reißverschluss auf (ich nehme einen Beutel mit Reißverschluss, weil man mit diesem so schön jonglieren kann), aber nur ein kleines Stück und lässt ihn am inliegenden Futter schnuppern. Reißverschluss wieder zu. Den Beutel wieder "wichtig" machen, Hundi vor die Nase halten, den Reißverschluss gaaaaanz langsam öffnen, ein Stückchen Futter herausholen und ihm geben. Reißverschluss wieder zu. Wenn das Interesse am Futterbeutel geweckt ist, kann man je nach "Vorbildung" des Hundes mit den weiteren Übungen beginnen.
Der Hund kann apportieren oder holt und bringt gerne etwas (das sind zwei verschiedene Dinge):
man gibt ihm den Futterbeutel in den Fang mit dem Kommando, was der Hund fürs Apportieren kennt. Kurz halten lassen und mit Kommando "Aus" den Beutel nehmen, sofort öffnen und Lecker geben. Erst wenn diese Übung gut sitzt, den Beutel auf kurze Distanz wegwerfen und bringen lassen. Darauf achten, dass der Hund den Beutel so lange ruhig festhält, bis das Kommando "Aus" kommt. Dann aber SOFORT mit Lecker aus dem Beutel belohnen. Klappt auch diese Übung gut, kann der Beutel weiter weggeworfen werden. Dann kann man die Schwierigkeit steigern, indem der Beutel im Gebüsch oder hohen Gras verschwindet, dann etwas höher in die Zweige eines Strauchs stecken, wenn der Hund nicht hinsieht, auf eine Parkbank legen usw. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Ich merke gerade, dass der Thread zu lang wird, wenn ich die Übungen für die beiden anderen Möglichkeiten auch noch hier reinschreibe. Ich denke, ich schreibe für jeden einen einzelnen Bericht.
Grüße von
Rita