...nun will auch ich mal wieder meinen Senf dazugegen und hoffe, Euch nicht zu langweilen. Ich habe nun seit mehr als 22 Jahren Hunde, angefangen mit einem Langhaardackel, über einen Schäferhund, zwei Mischlingen und dann die Riesen- und Zwergschnauzer. Es war immer selbstverständlich, dass alle gut erzogen worden, jedoch auch viel Freiraum hatten und mit in der Familie lebten. Natürlich war und bin ich im Alltag nicht immer gleich bleibend konsequent, oft hängt es doch schon von der eigenen Stimmung ab, ob mal auf gewisse Dinge mehr oder weniger geachtet wird. Da wir jetzt mehrere Hunde haben, müssen diese besonders gut erzogen sein, denn wir gehen mit allen zusammen raus und da ist es wichtig, dass sie auf beispielsweise Rufen sofort hören und keine Gefahr für andere Zwei- und Vierbeiner werden.
Intensiv Hundesport betreibe ich seit über 10 Jahren. Dazu gebracht hat mich mein nunmehr 11jähriger großer Mischling, der als junger Hund sehr schwierig und dominant war und ich mir so Hilfe von „Fachleuten“ erhoffte. So kam ich zuerst auf einen SV Platz, wo man mich mit einem Mischling überhaupt nicht beachtete, geschweige denn, mir Tipps gab.
Also begann ich viel zu lesen und habe mit den „Augen geklaut“. Dort herrschten auch eher die härteren Ausbildungsmethoden vor, gespielt wurde fast gar nicht. Da dieser Hund im Trieb und in seiner Härte sehr hoch war, verzieh er mir so einige Ausbildungsfehler und war ein absolut guter „Hundesport-Einsteigerhund“, immerhin haben „wir“ 16 x die SchHIII und mehrfach die FH I abgelegt.
Dann kamen die Riesen und meine Erfahrungen wurden auch mehr. Ich denke, mit jedem Hund ein wenig „weiter“ gekommen zu sein, was einfach der wachsenden Erfahrung zuzuschreiben ist. Und im Hundesport ist Konsequenz und Geduld bei mir sehr hoch geschrieben. Egal ob in A, B oder C, versuche ich die Ausbildung mit Ruhe, Geduld und Spiel. Meinen ersten Hunden habe ich beispielsweise das Apportieren über Zwang beigebracht. Das ging sicherlich schneller, jedoch (vielleicht habe ich es auch falsch gemacht) haben sie dann immer langsam apportiert. Den Hund, den ich im Moment hauptsächlich ausbilde, habe ich das Apportieren über Spiel gelernt, was zugegebenermaßen länger dauerte und mehr Geduld abverlangte, jedoch entschädigt mich das jetzige Ergebnis.
Noch kurz etwas zum „Absichern“ mit Zwang. Sicher hat dazu jeder eine andere Meinung, schon die Frage, wo fängt Zwang an, hat hier ja schon Seiten gefüllt. Ich kenne viele Hunde (auch meine eigenen von mir ausgebildeten), bei denen Übungen mit Zwang abgesichert wurden und auch diese sind nicht 100%ig, auch diese können mal eine Übung „versauen“, sonst hätten ja alle 100 Punkte und Hunde sind eben Lebewesen und keine funktionierenden Maschinen. Den Hund, den ich derzeit ausbilde, bilde ich bisher ohne Absicherung mit Zwang aus. Bisher erfolgreich, ob es in Zukunft so bleibt, wird sich zeigen, auf jeden Fall macht es mir und dem Hund mehr Spaß. :-)
Viele Grüße
Anja