Mirko, da hast du wahrlich etwas angestoßen
Auch wenn du dich aus der Diskussion jetzt raushältst, ich bin sicher, du verfolgst die Beiträge dazu.
Vielleicht ist hier wirklich nicht das richtige Forum, um extreme Ausbildungsmethoden zu diskutieren. Und das Tele ist ein extremes Hilfsmittel, ob nun sportlich oder jagdlich oder sonstwie angewandt. Ich habe es nie eingesetzt und würde es nie tun, aber das ist eine rein persönliche Sache. Z.B. weil ich vor Strom überhaupt einen Horror habe. Aber ich habe es bisher nie gebraucht und ich meine, wenn ich zu solchen Mitteln greife, habe ich in der Ausbildung vorher Fehler gemacht. Vielleicht gehöre ich deswegen zu denen, die nicht "erfolgreicher" waren, aber deswegen würde ich mich nicht abqualifizieren lassen. Und auch nicht erfolgreicheren HF unterstellen, sie wären das nur, weil sie Tele eingesetzt haben! Sowas ist höchst unfair und wird der tollen Leistung, die unsere HF gerade auch in den letzten Jahren mit unseren MS und RS und DP und ZS bringen, wirklich nicht gerecht. Aber nicht wegdiskutieren kann man die Tatsache, daß es nach wie vor eingesetzt wird, und zwar, wie ich schon mal geschrieben habe, nicht nur von VPG-Leuten (auf die sowieso immer sehr schnell eingeprügelt wird!), sondern, wie hier auch bestätigt wurde, immer mehr im THS und Agi-Bereich. Warum? Es geht da auch um Unterordnung. Und da geht's um Punkte. Um halbe, um viertel Punkte. Und da wird aus einem Hund "das Letzte herausgeholt", wie es Peter schon formuliert hat. Statt einen Hund von Grund auf richtig aufzubauen, ihm auch entsprechend Zeit zu lassen (nicht nur in der UO, das gilt für alle Bereiche), muß er Leistung bringen, wenn man der Meinung ist, er hätte dazu die Anlagen. Verkraftet er das alles, wird's womöglich ein sehr guter Hund. Ich sage bewußt sehr gut, zum vorzüglich gehört Beständigkeit. Die bekommt er erst im Lauf der Jahre. Zu denen solch schnell ausgebildeten Hunden oft gar keine Zeit bleibt. Natürlich gibt es auch Bundessieger, die nie ein Tele auch nur gesehen haben. Aber sicher ein Stachelhalsband. Wenn nicht, dann Hut ab vor dem HF und seinen Ausbildern, aber die Ausnahme wird das bleiben. Das ist Fakt. Aber wer z.B. nie versucht hat, einen Hund leistungsmäßig zu führen, wird da auch schlecht mitreden können. Es kommt auch nicht nur auf die Methode an, sondern auch auf den Hund. Die hier angeführten Negativbeispiele sind schlimm, zeigen aber auch, was eben passiert, wenn so ein Tele falsch angewendet wird. Gerade bei einem Hund mit Jagdtrieb, da kann man endlos Beispiele erzählen. Und genau darum wäre es so wichtig, daß es nicht in den freien Verkauf käme. Aber nach wie vor wird es in den einschlägigen Jagdkatalogen angeboten, jeder kann's kaufen. Da würde ich ansetzen und nicht immer nur auf die Hundesportler einprügeln. Und was ist mit den Ausbildern? Den Vereinen, in denen solche Geschichten wie oben erzählte vorkommen? Warum greift denn da keiner ein??? Wenn man offensichtlich keinen Erfolg mit so einer "Methode" bei einem bestimmten Hund hat, warum hält so einen Menschen keiner davon ab, das immer wieder und wieder anzuwenden?? (Ob nun Stachel oder Tele, völlig wurscht!)
Noch einmal: Tele ist kein Allheilmittel, das sollte es auch nie sein. Und damit gequält werden Hunde nur von Ignoranten und Nichtskönnern, denn ein "gequälter" Hund wird nie den erforderlichen Gehorsam oder die Leistung bringen.
Aber wie schon gesagt, Ausbildung ohne Zwang und nur mit Lob und Guttis ist, meiner Meinung nach, auch nicht möglich.
Gruß,
Jane