Hallo Brigitte,
das ist ein Super-Thema, allerdings auch sehr umfangreich. Wir hatten das große Glück, einen sehr gut sozialisierten, angstfreien Welpen zu bekommen und angstfrei ist unsere Franzi auch heute noch!
Da ich nicht selber züchte, habe ich mich mit der 6-10 LW nicht so sehr auseinandergesetzt, aber unser Züchter hatte uns eine Info-Copy mitgegeben. Nachfolgend ein paar Auszüge:
Ach ja: Unabdingbare Literatur für Züchter: Trumler + Lorenz!!!!!
Prof. Trumler ließ einen Dingowurf ohne Menschenkontakt während der 3.-7. LW aufwachsen (Sichtkontakt ja, beschnuppern/anfassen nein). Die Elterntiere waren gut sozialisiert. Sämtliche Versuche, diese Welpen nach der 7ten LW an den Menschen zu binden scheiterten!!!!! Man hätte sie wie Wildtiere zähmen können, eine Gemeinschaft wäre aber nie möglich gewesen.
Deshalb ist als erstes Menschenkontakt in der Prägephase wichtig - und zwar nicht nur Kontakt mit den Züchtern, sondern ab der 3. LW auch schon mit rudelfremden Personen, auch Kindern (nur unter Aufsicht). Dadurch wird der Mensch lt. Trumler zum MIT-ARTGENOSSEN.
Es ist darauf zu achten, dass bei Kontakt mit neuen Gegenständen, Situationen oder Personen unbedingt eine POSITIVE Verknüpfung hergestellt wird. Auch eine negative Erfahrung bleibt ein Leben lang erhalten!!!! So kann man den Welpen unterschiedlichstes Spielzeug anbieten (z. B. Plastikflaschen oder Regenschirme (können im Spiel aufgespannt werden)). Man kann tagsüber das Radio laufen lassen, dort kommen schon viele Alltagsgeräusche vor.
Stichwort Mutterhündin: Ist die Mutterhündin z. B. ein schreckhaftes, ängstliches Tier, das bei jedem ungewohnten lauten Geräusch oder beim Anblick fremder Personen in Ihre Hütte flüchtet, werden die Welpen dieses Verhalten innerhalb kürzester Zeit übernehmen. Dasselbe gilt für aggressives Verhalten. Verantwortungsvolle Züchter werden solche Muttertiere nicht zur Zucht einsetzen. Gut sozialisierte Welpen laufen jedem Menschen neugierig und "freudestrahlend" entgegen und innerhalb kürzester Zeit hängen die Kleinen an den Schnürsenkeln fest :-) .
Als wir unsere Franzi bekommen haben, haben wir Ihr als erstes natürlich Zeit gegeben, Ihr neues Zuhause zu erkunden. Von Angst keine Spur - Rute hoch und im Schweinsgalopp durch das Haus gerannt.
Unser Züchter hatte uns geraten, den Hund von Anfang an auf Spaziergängen frei mitlaufen zu lassen und so den natürlichen Folgetrieb zu nutzen. Wir haben sie bewußt auf fremde Leute zulaufen lassen, damit sie unterschiedlichste Bekanntschaften machen konnte - und vor Welpen hat ja schließlich kaum einer Angst. Klar, dass sie sich ab und zu einer größeren Gruppe angeschlossen hat (größere Gemeinschaft = größere Sicherheit)
, da mußten wir sie schon einmal wieder einsammeln :-) Dafür ist sie uns aber bis heute noch nicht einmal abgehauen!
Tja, dann haben wir natürlich die obligatorische Welpenschule mitgemacht. Dort sind wir dann auchmal in die Stadt oder auf den Wochenmarkt. Wenn mir nochwas einfällt, reiche ich das dann nach (schwitz).