Hallo Frechdachs,
ich denke, Du beziehst Dich auf eines meiner Mails. Ich komme erst jetzt dazu zu antworten - mein Computer hat mich schmählich im Stich gelassen.
Also - in den von mir beschriebenen Fällen handelte es sich um Hunde, die ins Feld gesprungen sind um zu toben - gelöst hatten sie sich - bis auf Pippi - schon vorher. Die Besitzer dieser Hunde sind sehr verantwortungsbewusst, lassen ihre Hunde auch gerade dann nicht ins Feld hüpfen, wenn diese kurz vor der Ernte stehen. Auch in der Setz- und Legezeit werden von 100 Hunden vielleicht eine handvoll ins Feld gelassen - wir haben hier sehr viele Hunde der verschiedensten Rassen und ich kann sagen, dass es nur einige wenige Hundebesitzer gibt, die so gar nicht darüber nachdenken wollen und da finde ich, ist ein knackiger Anschiß auch gerechtfertigt.
Bei den beiden Anzeigen, die die Hundebesitzer kassiert haben, stellte sich die Situation so dar: Hundebesitzer treffen sich, Hunde verstehen sich, man lässt sie zum Spielen von der Leine. Hunde flitzen übers Feld und haben Spass an der Freud. Fruchtstand keiner, da das Feld gar nicht bewirtschaftet war! Hier wird noch Dreifelderwirtschaft betrieben, also in einem Jahr Weizen, im nächsten Mais und im Dritten Jahr lediglich eine sogenannte "Gründüngung" - Pflanzen, die weder Mensch noch Tier zum Verzehr dienen sondern der Auflockerung des Bodens dienen und die dann später mit untergepflügt werden - zum Düngen eben....
Die Begründung des Bauern war allerdings "Wenn hier alle Hunde hinscheißen, kann man die Frucht nicht mehr verwerten". Auch "Die Tiere auf diesen Feldern werden in ihrem Lebensraum gestört" und natürlich das obligatorische "Wildern" wurde angesprochen.
Drei handfeste Begründungen, die auch wirklich ihre Berechtigung gehabt hätten, wäre zu diesem Zeitpunkt auch nur eine zutreffend gewesen.
Stattdessen haben die beiden Hundebesitzer je eine Anzeige kassiert dafür dass:
a) die Hunde auf einem nicht zu menschlichem oder tierischem Zwecke bebauten Feld spielten
b) die Hunde bereits ausgeschissen waren
c) ein Wildern wegen fehlenden Wildes nicht nachzuweisen war und
d) sich die Feldbewohner wahrscheinlich noch vom letzten Giftgasangriff des Bauern erholten und sich um ein paar Hunde wohl eher weniger scherten.
Das Urteil lautete für die beiden jedoch: Pro Besitzer 50 Euro Bußgeld, weil die Hunde privaten Besitz betreten haben und deren Besitzer dies nicht verhindert hatten.
So - soviel zum Thema Landwirte und ihre zum Kotzen fadenscheinige Begründungen.
Wie gesagt - hätte zum Zeitpunkt dieses Zusammentreffens auch nur einer der Vorwürfe, die der Landwirt machte, einen treffenden Zustand gehabt, wäre ich die erste gewesen, die gesagt hätte "Selbst Schuld" - aber nachdem sich der Anwalt des Landwirtes erstmal auf dem "Privatbesitz" überhaupt zu einem Urteil durchsabbern konnte, fehlt mir das Verständnis.
Ach und noch was - Pferde, Schafe, Kühe - sind ja eher Vegetarier und scheiden dementsprechend nicht die Stoffe aus, wie unsere Hunde. Mag sein, dass im Kot von Fleischfressern Stoffe enthalten sind, die anderen Tieren - wie o. g. - Schaden zufügen können.
Dann aber meine Frage: Sind Katzen, Füchse, Marder, Iltisse etc. nicht auch Fleischfresser - und haben wir die in unserer felderreichen Gegend nicht hundertfach mehr?
Zusammengenommen denke ich, lässt sich da ein guter Vergleich aufziehen, denn alleine in unserer Straße stehen 5 Hunde immerhin 12 Katzen gegenüber....und wenn die alle in die Felder kacken, stehen wir schon mal gleich!
Konstruktive Kritik - gerne, ja, sogar erwünscht - aber destruktives Geseier, nur um seinem Hundehass Luft zu machen - nein danke, darauf kann ich verzichten.
Da sich im übrigen nach dem "Erfolg" des Landwirtes nun jeder andere Landwirt mit seinen Argumenten auf sein Privatgrundstück bezieht, scheint es umso unglaubwürdiger, dass es gerade denen vor dem Urteil um andere Tiere, deren Gesunderhaltung und Wohl ging - aber 50 Euro haben und nicht haben - dafür muss ein alter Landwirt schon ganz schön lange Trecker fahr´n, gell?
Uff - Liebe Grüße
Petra