Hallo, Enrico und Astrid!
In der OG in Herten habe ich ein Beispiel ERLEBT, dass mich absolut überzeugt hat. Dort wird ausschließlich mit positiver Bestätigung ausgebildet, vorrangig mit Clicker. Andre van der Geten, Zwinger "Dovre Fjeld" in Belgien und Tiertrainer auf der ganzen Welt, hat dort einmal im Monat den Unterricht gemacht. Anläßlich eines Besuches dort habe ich versucht, einen RSs-Rüden aus dem Platz zu locken, er knurrte mich dafür an...! Weil ich ihm das positive Erlebnis nicht kaputt machen sollte...! Nun denn, ich kann auch mit einem Schweineohr wedeln! Wieder das Knurren.....!
Warum...?
Weil er erlernt hat, dass er NIE an ein solches, von fremden Menschen angebotenes Schweineohr herankommt, das von seinem Ausbilder aber manchmal bekommt......!
Wenn die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund funktioniert, dann ist das ohne weiteres möglich, da kann Katze kommen oder anderer Hund!
Die Ampel ist kein gutes Beispiel...? Ach, Enrico, willst Du damit sagen, dass Du nicht auch an einer Baustellenampel bremst, nachts um zwei, mitten in der Pampa...? Wo nun wirklich nicht mit negativen Folgen zu rechnen ist...?
Ich möchte hier noch ein anderes Beispiel bringen, und jeder kann ja mal darüber nachdenken, wie er sich verhalten würde:
Jeder von Euch kennt die "Starenkästen", die bei zu schnellem Fahren immer so häßliche Bilder machen.Nach sechs Wochen kommt ein Einschreiben, in dem mitgeteilt wird, wieviel man zahlen muß, die STRAFE! Und, WAS nützt das? Fahrt Ihr deswegen zukünftig anders? Ja, vielleicht zunächst, und an der Stelle, wo es Euch erwischt hat vielleicht sogar länger, aber allgemein?
ICH würde an jeder Ecke ein solches Blitzgerät aufstellen, wenn ich WOLLTE, dass die Menschen langsam fahren. Das sollte einfach immer eine Aufnahme machen, wenn ich KORREKT fahre - und mir dann 2,-€ automatisch auf mein Konto überweisen.....! Wie denkt Ihr, würdet Ihr dann in Zukunft fahren...? So wie ich? Schön vorschriftsmässig, um dann abends schnell noch mal die Kontoauszüge zu lesen...???
So, und wenn die Dinger nun nicht alle an sind, ich aber nun mal nicht weiß, WELCHE gerade in Funktion sind, dann würde ich sicher immer nach den Regeln fahren...!
So funktioniert das auch mit Hunden, sogar noch leichter, weil sie nicht so "berechnend" sind, wie Menschen....!
Auch die Ausbilder der alten Schule handeln nach dem Prinzip "Lernen am Erfolg": Wenn sie einmal einen Hund mit "Härte" durch die Prüfung gebracht haben, dann tun sie es immer wieder, hat doch geklappt...!
Schade, dass sie nicht bereit sind, dieses Prinzip einfach eine Stufe weiter zu verfolgen und es auf den Hund und seine Ausbildung zu übertragen.....!
"Abgesichert" wurden bei meinem alten Rüden Scoltan auch die Leistungen - mit dem Erfolg, dass er mit zunehmendem Alter immer schlechter in seinen Prüfungen abgeschnitten hat. (Er hat immerhin dreimal an den Deutschen Meisterschaften teilgenommen!) WEIL ER GELERNT HAT: "Dreißig Menschen am Zaun statt drei, Wimpel am Mast, die Alte hat schwarze Hose und weißes hemd an - HEUTE IST PRÜFUNG, heute kann sie mir nix tun, und ich tu auch nix...!
Nein, nein, die beste Absicherung ist eine gute Beziehung und Kommunikation zu seinem Hund, nicht Gewalt und Angst...!
Liebe Grüße
Tom
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Je mehr ich über Hunde lerne, desto weniger verstehe ich die Menschen....