Das Schnauzer-Pinscher-Portal Schnaupi

Vielen lieben dank für eure Anteilnahme!
Auch wenn es am Freitag schon drei Wochen her sind habe ich immer noch dieses Loch in mir.
Jeder Tag der ohne unsere sog. Rituale anfängt ist leer.
Meinem Partner geht es genauso und er macht sich noch zusätzlich große vorwürfe, weil er mit ihm draußen war als es passierte.
Und mittlerweile denke ich auch, er ist schuld und ich muss deswegen leiden.
Er will niemehr einen Hund!
Ich kann mir ein Leben ohne Tiere nicht vorstellen und ich denke mir, wieso muss ich leiden nur weil er verantwortungslos gehandelt hat?
Wir sind 10 Jahre zusammen und ich überlege ob ich ihn deswegen in den Wind schieße!

Es tat so weh!
An dem abend als es passierte, kam er tränenüberströmt in die Wohnung und verbot mir nach draußen zu gehen, damit ich das nicht sehen muss!

Ich hatte einen nervenzusammenbruch!
Zumal ich später am abend erfahren musste, das er vor dem Hund stand und sagte "nein ich kenne dieses Tier nicht"
Er hatte wohl Angst vor einer Anzeige, dabei war unser Hund versichert.

Ich verstehe das nicht!
Ich kann doch nicht vor einem treuem Freund stehen, der mich jahrelang nie im stich gelassen hat und behaupten, das ich ihn nicht kenne!!
Auch wenn der Hund zu diesem Zeitpunkt schon Tot war hat er seinen Freund im stich gelassen!

Ich habe direkt am nächstem morgen bei der Polizei angerufen und habe
denen mitgeteilt das es sich um mein Tier handelt.
Sie hatten ihn am Bauhof in einer ecke vor einer Garage mit einer Plane abgedeckt!
Als ich dort sein Halsband abholte sah ich aus dieser Plane im vorbeifahren einen Schwanz und vier Pfoten rausschauen.
Ich hielt dann an und bin dorthin.
Ich hatte bei einem Haustierkrematorium seine abholung in auftrag gegeben, damit er nicht einfach irgendwo verscharrt wurde. Die Asche muss ich heute bei der Post abholen.
Ich wollte mein Tier eigentlich so in errinnerung behalten wie es war und ihn deswegen auch nicht mehr sehen.
Aber als ich ihn dort liegen sah, da musste ich dorthin.
Es hat mir fast das Herz zerrissen, meinen besten Freund einfach da liegen zu sehen, abgelegt wie ein stück Dreck.

Das wird sich vieleicht für einige von euch übertrieben anhören, aber dieses Tier hat meinem Leben einen Sinn gegeben.
Und die Zeit mit ihm war die schönste, die ich in meinem Leben hatte.

Ich kann nur hoffen, das ich irgendwann darüber hinweg komme.
15 Kilo habe ich schon abgenommen.
Ich habe einfach keine Kraft mehr.
Aber wenigstens habe ich hier durch eure lieben Worte etwas Trost finden können.

Vielen Dank!

Traurige Grüße
Zelda

Liebe traurige Zelda!
Deine Geschichte und Deine Trauer sind wirklich herzzereißend. Ich werde schon allein beim dem Gedanken, dass unserem Dicken etwas passieren könnte, halb irre. Aber immerhin hattet ihr 5 tolle Jahre miteinander und Du wirst sie nie vergessen.
Allerdings tut mir Dein Partner auch sehr leid - welch traumatisches Erlebnis, den Tod des geliebten Hundes nicht verhindern zu können und ihn miterleben zu müssen. Und dann anschließend zu erleben, dass es der geliebten Partnerin das Herz zerreißt. Ich glaube, dass er auch Trost braucht und sich ganz viele Vorwürfe macht. Er hat doch keine Schuld - ich denke es gibt Situationen, in denen unsere Hunde unberechenbar sind und einfach abgehen. Da kann niemand es für und niemand etwas gegen machen.
Wünsche Euch viel Kraft und dass die Sonne bald wieder scheint! Lieben Gruß, Kathrin

Liebe Zelda,
du und dein Partner seid jetzt in einer extremen Situation, die zu bewältigen höchstwahrscheinlich noch eine Menge Zeit braucht. Nimm dir diese Zeit und warte, bis du innerlich ruhiger wirst und die ganze tragische Sache dann mit etwas Abstand verarbeiten kannst. Schuldzuweisungen an deinen Partner helfen dir wirklich nicht weiter. Der Unfall hätte dir genauso passieren können. Egal was passiert ist und egal, ob sich dein Partner im nachhinein in einem Zustand aus Angst und Schock falsch verhalten hat - es ist passiert und nicht mehr rückgängig zu machen.

Liebe Grüsse
Fussel & Co.