Hallo Sabine,
ich kann mich Vera (wieder einmal
) nur anschließen.
Wir erleben auf dem Hupla ja auch die unterschiedlichsten Hundetypen (und auch Menschentypen). In Charlies DVG sehe ich die Sporthunde und leider auch viele - nicht nur einige - die nicht klar im Kopf sind. Die sind zum Teil so schlecht gearbeitet, weil eben der "Kopf" bei diesem Hund nicht richtig erkannt wurde, dass die, wenn sie nach dem SD vom Platz kommen, niemand anfassen kann. Die brauchen eine Ewigkeit, bis sie wieder ansprechbar sind und man als Fremder wieder in ihre Nähe kommen kann.
Bei uns ist eine kleine Hündin aus dem Tierschutz seit 4 Wochen und wir kommen mit ihr nur millimeterweise voran, weil sie durch schlechte Erfahrungen - sie wurde misshandelt, hat überall Narben und eine schreckliche Angst vor Männern -eben nicht klar im Kopf sein kann und eigentlich ständig um ihr Leben fürchtet. Die arme Kleine lebt in permanenter Anspannung und hat zu allem Elend auch noch ein Frauchen, was ihm keinen sicheren Hintergrund geben kann und selbst ein unsicherer Mensch ist. Diese Kleine lernt - so wie Vera es beschreibt - nur ganz schlecht, weil ihr Kopf ständig durch erfahrene Ängste blockiert ist. Ich habe sie nun soweit, dass sie zu mir auf den Schoß kommt, Leckerchen nimmt und auch ein Weilchen relativ entspannt sitzen bleiben kann. Kommt Charlie in die Nähe, ist sofort Panik und Angst angesagt. Auf dem Platz ist sie schon sehr viel lockerer geworden, solange sie sich frei bewegen kann und kein Mann ihr zu nahe kommt. Sie will alle Männer verscheuchen und kneift ihnen von hinten in die Beine. Bei Charlie traut sie sich das nicht. Sie versucht zwar, ihn zu verscheuchen, bellt wie verrückt und rennt von hinten (sehr bezeichnend) auf seine Beine los, aber kurz davor bremst sie ab und beißt nicht zu. Diese arme Maus ist nicht auch nur ein kleines Bisschen klar im Kopf und wird es wohl auch nie werden.
Das Gegenteil von der Kleinen ist ein Riese, den Charlie zur Zeit in der Ausbildung hat. Dieser Hund ist unglaublich triebig - im positiven Sinne - kann ungeheuer aufdrehen, ist aber in der nächsten Sekunde, wenn es verlangt wird, sofort wieder auf dem "Boden der Tatsachen". Er ist super händelbar, kooperativ bis zum geht nicht mehr und hat sich immer "im Griff". Er schätzt Situationen in Sekunden ein und reagiert angemessen und niemals überdreht.
Ein solcher Hund ist ein Segen für den Halter, sich selbst und seine Umwelt.
Zwischen diesen beiden "Extremen" habe wir jede Menge Hunde, die sich in einem Bereich irgendwo dazwischen bewegen. Sie kommen meistens im Alltag und auch auf dem Hupla mit ungewöhnlichen Situationen gut klar, haben aber so ihre kleinen Schwächen. Sie reagieren auf etwas Ungewöhnliches ein wenig heftiger als die "klaren" Hunde, brauchen auch etwas länger, bis sie etwas für sie Bedrohliches oder Ungewöhnliches einsortiert und verarbeitet haben, sind aber letztlich immer ansprechbar und lenkbar. Ich denke, dass dieser Typ Hund der am meisten verbreitete ist. Die Superklaren, über allen Dingen stehenden und total souveränen Hunde sind meiner Meinung nach nicht so oft anzutreffen. Wenn man solche Hunde hatte oder hat, ist das ein Highlight im Leben eines Hundemenschen
Grüße von
Rita