Hallo Iris,
Korry war unser erster Hund, der ein total verändertes Verhalten zeigte, als Enja starb. Es war schon fast unheimlich. Sie verkroch sich jeden Tag zu der Zeit, in der Enja eingeschläfert wurde und kam erst wieder zum Vorschein zu dem Zeitpunkt, an dem wir Enja im Garten beerdigt haben. Das ging einige Tage so und dann bin ich eingeschritten. Der Hund war total von der Rolle und so ging das nicht weiter. Ich habe mir dann überlegt, dass sie in dieser "kritischen" Zeit etwas tun darf, was sonst total verboten war. Mir ist dann die Eckbank eingefallen. Da wollte sie immer schon gerne drauf liegen, aber die war für alle Hunde absolut tabu. Ich habe sie also, sobald sie sich im Garten verkriechen wollte, auf die Eckbank gesetzt, sie hat sich dort hin gelegt und blieb genau so lange dort liegen, wie sie sich immer verkrochen hatte. Nach zwei Tagen war der Spuk dann vorbei, Korry wollte sich nicht mehr verkriechen und auch nicht mehr auf die Eckbank. Dass sie sich so verhalten hat, war klar. Enja war die letzte der erwachsenen Hunde, die ihre Chefin war. Außerdem war Enja schon immer, auch als Angie noch lebte, Korrys Bodyguard. Julchen war ja viel zu jung (knapp 5 Monate), um die Rolle der Hundechefin zu übernehmen. Korry war also hundeführerlos. Ich habe mich dann mehr um sie gekümmert ohne sie zu betüddeln. Ich habe ihr einfach ein wenig mehr Rückendeckung gegeben und allmählich wurde sie ruhiger und auch wieder sicherer.
Wenn bei den anderen Hunden einer starb, war immer noch ein Hundechef da. Nach Enjas Tod war da keiner mehr und ich denke, darum hat Korry auch so extrem reagiert. Julchen ging ihr ja so was von auf den Keks und sie hatte diesem Temperamentsbündel überhaupt nichts entgegen zu setzen. Ganz abgesehen davon, dass sie auch überhaupt keine Führungsqualitäten hat. Sie brauchte sehr stark meinen Schutz und meine Unterstützung.
Vielleicht braucht dein Hund das auch
Grüße von
Rita