liebe zeeland-zwergin,
ich bin seit ende juni spaetberufen alleinerziehende "mutter" einer nun sieben monate alten schwarzsilbernen zwergschnauzerin. und natuerlich waere mir auch so eine eierlegende wollmilchsau am liebsten gewesen - nur gefallen mir die nicht ganz so gut :p , daher wurde es ein veritabler schnauzer. was du davor setzt, zwerg-, mittel- oder riese, scheint mir aus meiner nun viereinhalbmonatigen erfahrung relativ egal. das gewicht und die futtermenger scheinen mir die hauptsaechlichen unterscheidungsmerkmal zu sein
.
so, also lass mich mal deine liste durchsehen:
ein zwergschnauzer ist zwar klein genug ist, daß ihn deine Tochter (3) auch mal an der Leine halten kann,
ABER er hat soviel kraft, dass ich als ausgewachsene, mittelgrosse person schon einiges aufwenden muss, um die kleine zu halten, wenn sie partout in eine richtung will, in die ich nicht will. im uebrigen bezweifle ich, dass man irgendeinen hund einer dreijaehrigen "in die hand geben" kann. da ist schon besser, einem gutmuetigen, grossen hund eine dreijaehrige anzuvertrauen - heisst: solange deine menschenzwerge so klein sind, kannst du sie - auch nicht fuer kurze zeit - allein mit einem hund lassen;
ein zwergschnauzer paßt im Flugzeug ins Handgepäck und muß nicht in den Frachtraum ,
WENN er klein genug ist, um sich in ein relativ kleines transportgefaess packen zu lassen und nicht mehr als ca. 8 kilogramm wiegt. letzteres sollte sich durch vernuenftiges fuettern steuern lassen :-) und ersteres haengt von der groesse ab. huendinnen sind im allgemeinen etwas kleiner, aber in ausgewachsenem zustand haben sie schon muehe, in einen katzentransportkorb zu passen. auf den urlaub muesste man trotzdem nicht verzichten, wenn das urlaubsziel mit auto, bahn oder schiff erreichbar ist;
ein zwergschnauzer haart kaum
ABER sein tägl. Pflegeaufwand hat es in sich: pfoten und bart nach jedem spaziergang abwischen, wenn man nicht - vor allem in den kuehleren und feuchten jahreszeiten - den strassendreck in der wohnung und auf dem sofa haben will. wegen der kleinkinder und ihrem schmusebeduerfnis mit dem hund empfiehlt sich auch das feuchtabwischen/waschen des bartes, der halt leider in alles reinhaengt, was so einen schnauzer interessiert: hundepipi und kacke und allerlei angegammeltes, das so herumzuliegen pflegt auf den strassen. dazu kommt (mindestens) einmal taeglich buersten und kaemmen, da vor allem die behaenge an den laeufen, in denen sich so allerlei ansammelt. tut man's nicht, sieht der nette zwergschnauzer mehr nach einem potpourri-struppi aus. ja, und natuerlich den bart nach jeder fuetterung waschen und abtrocknen;
ein zwergschnauzer ist im allgmeinen kein Kläffer,
ABER ich hab auch schon ganz andere zwergschnauzer gesehen und gehoert. also: elterntiere gut anschauen;
ein zwergschnauzer haelt deine beiden Kinder ( 2 + 3) aus,
ABER ob du die beiden kleinen kinder
und einen zwergschnauzerwelpen aushaeltst, ist eine andere frage. ein zwergschnauzer braucht in seinen ersten lebensmonaten ziemlich viel aufmerksamkeit und zuwendung, wenn er sich zum oben geforderten universalhund entwickeln soll;
ein zwergschnauzer ist ein ganzer Kerl und kein Schoßhund;
ein zwergschnauzer ist anpassungsfähig ,lernfreudig
ABER natuerlich auch stur. da braucht es manchmal ordentlich geduld, will mensch sich durchsetzen. da kann's schon auch mal sein, dass man eine viertelstunde in der kaelte auf der strasse steht, weil der zwerg eben nicht dort hinwill, wo ich hinwill. aber das sind sicher nur anfangsschwierigkeiten;
ein zwergschnauzer ist friedliebend mit anderen Hunden und Kindern,
WENN er entsprechend fruehe praegungen erfahren hat und die dazu passenden erfahrungen in seinen ersten lebensmonaten machen darf. das heisst: viel kontakt zu hunden und menschen und hundeschule;
ein zwergschnauzer hat Power genug, um mit großen Hunden toben zu können und kann sich im Ernstfall auch mal wehren,
ABER das hat seine grenzen im wesen und in der erziehung des jeweiligen grossen hundes....
ein zwergschnauzer ist rassebedingt gesund und langlebig,
WENN er keine angeborenen leiden hat und vernuenftig gefuettert und betreut wird. tatsaechlich sind zwergschnauzer offensichtlich ziemlich robuste hunde;
ein zwergschnauzer ist draußen temperamentvoll und in der Wohnung gelassen und ruhig,
WENN er gut erzogen worden und erwachsen ist. und vor allem, wenn er ausreichend auslauf und beschaeftigung hat. in zeiteinheiten ausgedrueckt: mindestens zwei stunden auslauf pro tag - aufgeteilt auf mindestens drei ausgaenge. mehr hat er lieber
. und in der wohnung auch noch mal mindestens eine stunde spielen/ueben - aufgeteilt ueber den tag;
ein zwergschnauzer ist Agility-geeignet. ob er im Rettungsdienst ausgebildet werden kann, entzieht sich meiner kenntnis. ein zwergschnauzer ist jedenfalls nicht nur zum Spazierengehen geeignet.
ABER all das braucht weitere zeit - und ich denke da auch an deine beiden kleinkinder...
also ueberleg's dir gut! (wer weiss, vielleicht beantworte ich dir deine fragen in einem jahr schon ganz anders? 8-) )
liebe gruesse aus wien
[edit: die vielen "fische" gefangen und korrigiert]