na dann mach ich mal weiter.....
die Vielseitigkeits Prüfung oder landläufig Schutzhund Prüfung ist beileibe nicht daraus entstanden, den lieben Vierbeinern etwas Beschäftigung zu bereiten.
Wenn wir uns nur einmal die Riesenschnauzer ansehen, die sich in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts erst als Diensthunde etabliert haben, dann sehen wir schon recht schnell, dass die Züchter irgendwann ein Kriterium schaffen mussten, um die Leistungsfähigkeit ihrer Hunde zu überprüfen. Es gab eben mehr Nachwuchs, als als Wach und Diensthund gebraucht wurde, genauso wie heute. Nur man konnte ja die Hunde nicht auf Bösewichte loslassen und sie nur mal so zum Spaß reinbeissen lassen. So musste ein Regelwerk geschaffen werden, um diese Anlagen erkennen zu können. Die Pferdedressur ist z. B. auch ein Produkt der Aufgaben, die ein Kriegspferd zu erfüllen hatte. Wie nahe sich Hundesport, Militär und Polizeiwesen in den 30er Jahren standen, kann man gut an der Kleidung erkennen, die die Herren!!! trugen. Meist die Jodpurs und Reitstiefel mit einem Regenmantel. Auch wurde viel mit Gerten gearbeitet. Durch den Weltkrieg II reduzierten sich natürlich die Gebrauchshunderassen und erst in den 50er Jahren hatten die Leute auch wieder Zeit und Möglichkeiten, Hunde zu züchten, und sie dann sportlich zu führen. Wobei wir auch da immer unterscheiden müssen, zwischen den einzelnen Rassen und vor allem bis 1989 auch zwischen Ost und West.
DIe Masche mit der Beschäftigung ist wohl erst aufgekommen, als immer mehr Leute sich die tollen Gebrauchshunde anschafften, sahen dass sie ihre Eigenschaften kanalisieren mussten, um nicht irgendwann vor ihrer Tür zu stehen und ihr Zeberus sie empfing mit : DU kummst hier nich rein! Als Gebrauchshunde bezeichne ich auch alle Hüte und Herdenhunde, Jagdhunderassen wie z. B. den beliebten JackRusselTerrier.
Als ich ein Kind war, gab es keine Gedanken zur Beschäftigung des Hundes, es gab die Diensthunde, es gab die Hunde zum Liebhaben und es gab die Wachhunde im Zwinger, bzw. auf den Firmengeländen in der Nacht.
Wer sich einen Hund anschaffte, tat das weil er ihn "brauchte", nicht weil es chic war. Man machte sich keine Gedanken ob der wohl ausgelastet war. Zugegeben, es war auch etwas mehr Platz da für die Vierbeiner, sie liefen auch viel freier durch die Gegend, pflegten ihre sozialen Kontakte und hatten einfach mehr Hundeleben.
Mal unter uns Pfarrerstöchtern.............Pfiffi lief kam aus dem Tor geschossen und zwickte Nachbar Paule ins Bein, wenn der mit dem Fahrrad zur Schule fuhr, weil der immer mit Steinen nach ihm warf. DAS war einfach so! Heute wäre die örtliche Presse vor Ort und würde das arme Kind auf die Titelseite bringen und der Hund landete im Tierheim. Früher gab´s für Paule was um die Ohren und für den Hund zwischen 7 und 8 Uhr die Kette. Ende !! Und ja, Hunde durften keine Kinder mögen, sie durften ihr Revier verteidigen und sie durften sich mit Nachbars Köter prügeln.
Um auf die Frage der Notwendigkeit zurück zu kommen........
Meiner Meinung nach, brauchen Hunde keinen Sport, gleich welcher Art, wenn sie mit Verstand angeschafft werden. Zeit, Ort und Lebensumstände müssen einfach zur Rasse passen. Und manchmal ist Verzicht die größere Liebe zum Hund!