Hallo ihr Lieben
Wie ihr meiner Vorstellung entnehmen könnt, bin ich seit Sonntag Besitzer einer MS-Hündin, 1 Jahr und 4 Monate alt.
Ich hab sie von einer Züchterin, woher ich auch meine vorherige Zwergschnauzerhündin hatte. Sie selbst ist aber nicht dort geboren, sondern stammt aus Samara in Russland. Ich weiß von ihrer Vorbesitzerin, dass sie im Alter von 5 Monaten per Zug bei ihr angekommen ist. Sie sollte bei ihr zur Zucht genommen werden, aber da ich gefragt habe und wir uns länger kennen, hat sie sie mir anvertraut. Sagte aber auch gleich, dass sie ein schwieriger Hund wäre. Und sie wusste auch, dass ich keinen Welpen will.
So, nun hab ich sie also abgeholt und ihr Problem ist tatsächlich ihre Angst. Wir haben uns bei der Züchterin erstmal beschnuppert, ich bin ja auch mit Zug gekommen und wurde vom Bahnhof abgeholt. Die Hündin hat erstmal keine große Notiz von mir genommen.
Hab sie neben mich auf die Rückbank genommen und mit Leckerchen bestochen, das klappte auch ganz gut.
Kaum im Haus angekommen und abgeleint, ließ sich sich weder von mir noch von der Züchterin großartig anfassen.
Sie ist wohl damals nie wirklich sozialisiert worden. Zumindest ist darüber nichts bekannt, man kann es aber schlussfolgern.
Während des Essens kam sie an und legte ab und an mal ihren Kopf auf mein Knie, stellte sich auch mal auf und schnupperte.
Sie schaute aber immer, dass sie direkt rückwärts gehen konnte, blieb in Hab-Acht-Stellung.
Nach dem Essen haben wir dann das Vertragliche gemacht,ich musste ja auch zurück. Die Züchterin machte sich große Sorgen, dass es im Zug nicht klappen könnte und wir haben noch so geredet, wie dir Hündin sohl so ist. Sie wurde innerhalb des letzten Jahre fast überall hin mitgenommen, arbeitsmäßig war das kein Problem. So hatte sie auch Kontakt zu Menschen, aber nicht großartig zu Kindern,sie wäre aber ängstlich und nicht aggressiv. Was sie noch tun würde: sie würde ihre Bezugsperson versuchen für sich zu beanspruchen und gegebenenfalls vor anderen Hunden und auch Menschen fernhalten wollen. Gut, damit kann ich umgehen. Sie wäre schon auf ihre Familie bezogen, aber auf eine Person am Meisten.
So war meine frühere Hündin auch, das mag ich gerade. Ich mag Hunde nicht, die auf jeden offensiv zugehen.
Sie bräuchte liebevolle Konsequenz, aber keine übertrieben Härte. Auch das ist kein Problem für mich.
Ansonsten würde sie gern mal bellen, vor allem Verbellen, man könnte sie aber gut unterbrechen durch "schhhh".
Sie hätte wohl große Verlustangst und wäre noch nie ohne Leine gelaufen. In der Wohnung käme sie einmal an und würde sich freuen, danach aber selbst auf Zuruf nicht kommen. Sie hätte zu große Angst. Auf dem Hof hat sie einmal rückwärts gezogen und sich so aus dem Halsband befreit.
Sie ist dann ganz schnell an uns vorbei und ins Haus rein.
Ich hab mich davon nicht abschrecken lassen, weil sie mir einfach gefallen hat und einfachen Hunde kann ja jeder haben.
Wir also zum Bahnhof, sie in den Zug gehoben und dann nach Hause gefahren. Es war ne ziemlich lange Fahrt, 4 h mit IC, dann nochmal ne halbe Stunde mit ner Bummelbahn (in der eine Frau Russisch mit ihr sprach und sie sich daraufhin anfassen ließ, was sie sonst bei Fremden nicht tut!) und dann wurden wir von meinem Lebensgefährten vom Bahnhof abgeholt und nach Hause. Autofahren war kein großes Problem, auch Zugfahren nicht.
Erst war sie aufgeregt im Zug, hat aber nachher friedlich geschlafen. Hier zu Hause hab ich sie draußen unserem Rüden vorgestellt, der sie anknurrte.
Sie war auch zurückhaltend ihm gegenüber. Dann rein ins Haus und sie durfte sich erstmal umschauen. War so ganz okay.
Bin dann mit beiden Gassi gegangen und sie hat ihr Geschäftchen gemacht. Der Kleine lief dabei frei. Also wie immer.
Dann nach Hause, hatte überlegt,unten zu schlafen, dies aber verworfen, sie kam also in die Küche und der Kleine nach oben zu meinem Sohn ins Zimmer. Ich wollte die beiden noch nicht alleine zusammenlassen. Ich muss dazu sagen, dass bei uns die Tiere generell nur unten im Haus sind über Nacht und wenn wir weg sind. Mein Freund möchte keine Tiere im Schlafzimmer, außerdem ist das oben im 3. Stock und wir möchten auch nicht, dass die Hunde über Gebühr Treppen laufen müssen. Der Chihuahua ist nicht immer sauber, markiert ganz gerne mal, daher gilt auch für ihn, dass er ein Küchenhund ist. Nun, derzeit nicht, weil ich nicht weiß, ob ich beide schon zusammenlassen kann alleine. Oder ob es Stress gibt.
Ich hab ihr also irgendwann mal ihren Platz gezeigt und wir sind schlafen gegangen. Was ich noch sagen muss, sie hat sofort den Tisch als Rückzugsort für sich auserwählt, ich hab sie auch gewähren lassen. Sie hat aber auch keinen Mucks getan, die Nacht verlief sehr ruhig.
Ab gestern dann fing sie an, mich zu verfolgen. Also egal, wo ich hingehe, sie ist dabei. Ich weiß nicht, ob es Verlustangst ist oder Kontrollverlust, daher versuch ich gar nicht groß drauf einzugehen. Sie ist mir wirklich bis zum Klo hinterhergestiefelt.
Ich hab sie dabei aber nicht beachtet, mich aber schon drüber gefreut, weil es mir je zeigt, dass sie sich nicht unwohl fühlt in meiner Nähe.
Da ich das aber nicht auf Dauer möchte, hab ich ab heute schon dann und wann dieses Verhalten unterbunden.
Also sie an den Platz geschickt, ihr gesagt, dass sie bleiben soll. Und nicht beachtet, wenn sie doch mal kam. Was auch gut funktionierte, sie kommt nicht mehr jedes Mal hinterher. Sie kennt ruhige Kommandos wie: "Bleib" oder "Setzen" und hört auch. Kennt aber auch "Wehe", wenn sich ihre Nase dem Essen auf dem Couchtisch nähert.
Wir gehen viel Spazieren, waren heute auch Radfahren, was sie vorher nie getan hat, es lief super.
Gestern Abend hab ich die Leine auf dem letzten Wegstück abgemacht (ist n Spleen von mir, ich muss wissen, ob der Hund abhaut oder nicht)
, sie kam hinterher. Aber mit Abstand und saß bei diversen Nachbarn vor der Tür.
Gestern Abend dann bellte sie auch, kaum, dass ich im Bett war. Sie bellte und jaulte. Bin dann runter und hab es ihr verboten. Dann war Ruhe.
Heute morgen war ich sehr früh Gassi, hab sie dann wieder eingesperrt und wollte noch etwas schlafen, weil ich ja Ferien habe. Ich bin Lehrling derzeit.Da bellte sie wieder. Hab dann wieder geschimpft. Dann war auch wieder Ruhe. Seit heute früh freut sie sich, wenn ich in die Küche komme, sie wedelt und springt an mir hoch-aber ganz sachte. Also stellt sich eher auf. Draußen beim Gassigehen ist die Rute nicht mehr eingeklemmt, andere Hund jedoch machen ihr Angst.
Meine Tochter berichtete mir, dass sie sie heute früh beim Betreten der Küche angeknurrt hätte, auch eine Bekannte, welche heute die Freundin meiner Tochter (ihre Tochter) abholen wollte, wurde angeknurrt. Da lag Luna unterm Couchtisch. Couchtisch, weilich auf der Couch sitze.
Es passiert also, wovor ich gewarnt worden bin. Ich hab ihr das verboten, meine Tochter ist dennoch in die Küche, sie hat direkt "schhhh" und "nein" (streng) zu ihr gesagt und die Hand geschlossen zu ihr augetreckt. Wisst ihr, wie ich meine? Also Arm und Hand gestreckt Richtung Hund, Finger geschlossen und gleichzeitig "schhh" oder "nein". Das sollte ich so machen, laut Züchterin und es klappt auch. Meine Tochter war alleine.
So, nun meine Frage:
Was kann ich effetiv tun, um herauszufinden, ob es Verlustangst ist oder Kontrollverlust?
Wie kann ich dem Geknurre entgegenwirken?
Wie kann ich ihr Vertrauen aufbauen? Wie ihr die Angst nehmen?
Was kann ich tun, damit sie das unbedingte Gefühl hat, bei mir sein zu wollen?
Meine frühere Hündin war sehr treu, konnte überall ohne Leine sitzen, machte nie Probleme. Ich würde es gern sehen, wenn Luna ähnlich würde.
Was tue ich, um ihr das Leben hier so angenehm wie möglich zu machen?
Kann ich beide Hunde einfach so nachts zusammenlassen? Ich hab Angst, sie tut dem Kleinen was. Weil sie ja stärker ist.
Ja, ich weiß, die Größe ist nicht entscheidend.
Dennoch trau ich mich nicht.
Für sie ist es sicher ein Kulturschock hier, sie kennt keine Kinder und lebte in Einzelhoflage. Und nun sind 3 Kinder da, wobei nur eins klein ist und das andere nur manchmal da. Patchwork halt. Ich versuche, den Hund einfach mit zu integrieren. Ist das richtig?
Wenn wie mal erschrickt, gehe ich nicht groß drauf ein. Beim Hochspringen heute hat sie ne Metallschüssel runtergeschmissen, ist dann natürlich gerannt. Ich hab die Schüssel wieder aufgehoben und gut wars. Ist das richtig so?
Ich bin über Tipps und Anregungen dankbar.
Kann aber vielleicht erst morgen antworten, also keine Sorgen machen.
Danke und liebe Grüße von Susa und Luna