Guten morgen,
habe heute morgen diesen Text auf FB gelesen, dieser wurde von einem Tierheim geschrieben. Habe ihn für gut befunden und möchte ihn mit euch teilen.
Weshalb die Hunde, Hunde mit "Special Features" wurden ist ja auch so ein aktuelles, heißes Thema.
Zuhören ist eine Gabe!
Wenn Menschen sich bewusst für einen “schwierigen” Hund entscheiden, dann finde ich diesen Mut bemerkenswert. Wenn man aber einen “besonderen” Hund übernimmt, sich dann aber die Welt bunt malt und schlichtweg ignoriert, dass dieser Hund gewisse Dinge im Alltag schlecht bis gar nicht bedienen kann – puh, dann wird es schwer mit der Nachsicht.
Ein Hund mit “Special Features” zieht also zu einer Familie mit Kindern und Ersthund.
Bitte keine fliegenden Bällchen, nicht in die Verantwortung für Haus und Hof schicken und nicht unbeaufsichtigt mit Kindern und dem Ersthund rumtoben lassen – so grob die Ansage bei der Übergabe des Hundes!
Gut, der Mensch ist wie er ist und sagt "ja,ja" und meint “ich mach was ich will!”.
Es kommt wie es kommen muss und die im Vorfeld angesprochenen Probleme treten auf. Der Hund ist an der Leine im Pöbelwahn, knurrt auch mal die Kinder an, auch der andere Hund bekommt Ansagen getätigt. Und die Menschen, tja – man belächelt es und erkennt nicht den Ernst der Lage!
Man bestellt sich auch mal den Fachmann ins Haus, der es wieder und wieder erklärt, die Sache mit den Bällchen, dem schmusi schmusi auf der Couch, dem Belächeln von Übergriffen auf den anderen Hund. Und dennoch geht es eben lustig weiter auf der Autobahn des Irrsinns.
Hund wird wichtig gemacht, dauernd in die Verantwortung geschoben, auf dem Schoss hockt das Tier, wird dabei gerne abgelichtet, weil “ist doch gar kein Problemhund”, nö, ein Kampfschmuser sei es. Der Hund sieht es anders, egal, Mensch hört nicht zu und lebt weiter seinen Traum von der Idylle mit Kindern und Hunden!
Der Hund wird geliebt und niemals würde man das Tier missen wollen. Bis zu dem Tag, an dem der Hund erneut zeigt, dass er so nicht klar kommt. Ohne Struktur, als Prinz auf derm Sofa ohne Regeln, als Belustigung für die Familie und ungeigneter Spielpartner für den anderen Hund.
Dann ist D-Day!
Es kommt Besuch und hey, lasst doch die beiden Hunde regeln, wer wen zuerst begrüßt. Ab vor zur Tür, mit wehenden Fahnen und dann noch viel Heititei und Getüttelt seitens des Besuchs dazu – Holla die Waldfee, was für eine Szenario!
Es wird kurz hektisch und dann ist ein Hund tot und der andere auf dem Weg ins Tierheim!
Der “Kampfschmuser hat mal kurz die Fronten geklärt und ein größerer Hund hätte die Ansage vielleicht mit eine Fleischwunde überlebt, aber 30 Kg gegen 4 Kg – dramatisch, unnötig, aber eben eine logische Konsequenz dessen, was der Mensch hat laufen lassen. Man ließ dieses Verhalten entstehen, förderte es, nahm es nicht ernst und lieferte dann noch die Bühne für den letzte Showakt! Bravo!
Und so ist innerhalb von 10 Sek die Liebe für den einen Hund weg. Ohne Diskussion, er muss sofort raus aus dem Haus!
Auf Lösungsvorschläge möchte man nicht mehr eingehen, der Hund zieht aus – sofort! Und so geschieht es dann! Man ist nun in Trauer um den verstorbenen Hund, man teilt es jedem mit und alle sind so unendlich traurig.
Und der anderen, der “Herzenshund” - alleine, vergessen und entliebt. Niemand fragt nach ihm, keinem kommt es komisch vor – also ist es richtig so? Der Verursacher muss weg – die Frage nach dem eigenen Zutun bleibt aus, es wäre sicher unbequem.
Was macht es mit dem Hund wenn er “entliebt” wird? Rausgerissen aus seinem Umfeld, aufrund eines Verhaltens, dass lange Zeit doch erlaubt war. Woher soll er wissen, wie viel “sich daneben benehmen “ erlaubt ist?
Ich lasse Euch diese Geschichte mal da – sie steht für viele Hunde die in unseren Tierheimen landen.
"Keiner hat es kommen sehen" - wie immer!
Betroffen, auch wütend, aber es nie leid für Euch diese Geschichten aufzuschreiben.
Frauke