Hallo zusammen,
wenn entlaufene Hunde überhaupt nicht wieder in der Gegend auftauchen, in der sie ausgebüxt sind ist ihnen in der Regel entweder etwas passiert (was hoffentlich nicht so ist) oder sie haben keine Möglichkeit, weil sie festgehalten werden.
Mir fallen da spontan zwei Geschichten ein. Eine habe ich selbst erlebt, die andere ist gerade in einer Nachbarstadt passiert.
Als unsere Angie 6 Monate alt war, wurde sie beim Spaziergang von einer erwachsenen Bobtailhündin regelrecht überfallen, die keine feinen Absichten hatte. Angie rannte so schnell sie konnte von der Hündin weg, aber die blieb ihr auf den Fersen. Beide verschwanden im Wald. Die Bobtailhündin kam kurz darauf wieder zurück, von Angie war weit und breit nichts zu sehen. Sie kam auch nicht als ich nach ihr pfiff, was schon sehr ungewöhnlich war. Aber ein so junger Hund in Panik reagiert halt oft anders. Ich habe gerufen, in allle Büsche geschaut, keine Angie. Alle Hundeleute im Wald machten sich mit ihren Hunden in allen Richtungen auf den Weg, um Angie zu suchen, aber niemand sah etwas von ihr. Mir wurde Angst und Bange. Dann hatte ich die Eingebung, quer durch den Wald zu einem Parkplatz zu rennen. Als ich ankam sah ich gerade noch, wie eine Frau die angeleinte (Angie war ohne Leine) Angie ins Auto stopfen wollte. Ich rief sie an und sagte, dass das MEIN Hund sei. Sie meinte, da könne ja jeder kommen und wollte mir Angie nicht geben. Ich bat sie, Angie von der Leine zu lassen, damit ich sie rufen konnte. Sie würde dann ja sehen, ob es mein Hund ist. Die Frau hat sich darauf eingelassen, ich rief Angie und hatte sie in der nächsten Sekunde auf dem Kopf und meine Brille flog im hohen Bogen ins Gebüsch
Das überzeugte die Frau und ich bekam meinen Hund wieder. Ich habe sie dann gefragt, wieso sie Angie angeleint und mit genommen hätte. Sie meinte, die Kleine sei orientierungslos durch den Wald gerannt. Ich habe ihr gesagt, dass sie ja wohl wüsste, dass hier ein Auslaufgebiet für Hunde sei und man doch erst mal schauen sollte, ob ein alleine herum laufender Hund jemandem gehöre. Sie sagte, dass sie mein Pfeifen gehört habe, Angie dann auch immer wie verrückt an der Leine gezogen habe, aber sie wollte sie nicht los lassen, damit sie sich nicht wieder verläuft
Mir kam dann ein komischer Verdacht, weil sie ja ohne Hund war und eine Leine dabei hatte. Aber auch dafür hatte sie eine Erklärung. Ihr Hund war kurz zuvor gestorben und sie hatte noch seine Sachen im Auto. Das konnte ich nun glauben oder nicht. War mir auch egal, Hauptsache ich hatte meine Angie wieder.
Die andere Geschichte:
In einer Nachbarstadt war Kirmes. Dort lief ein Dackel herum, den eine Frau einsammelte und mit nach Hause nahm weil sie meinte, er wäre herrenlos. Der Dackel gehörte aber den Besitzern eines Fahrgeschäftes und der Hund war daran gewöhnt, auf allen Kirmesplätzen frei herum zu laufen. Der wusste immer ganz genau, wo seine Leute ihr Fahrgeschäft und ihr Wohnmobil stehen hatten. Die Kirmesleute haben alles in Bewegung gesetzt, ihren Hund wieder zu bekommen mit Polizei, Tierschutz, Plakaten und dem Lokalradio und sie hatten Erfolg, sie bekamen ihren Dackel zurück.
Das Verhalten der jeweiligen "Hundefinder" war nicht sehr klug, aber es kann immer passieren, dass Hunde einfach nicht die Möglichkeit haben, zu ihren Leuten zurück zu kommen. Darum ist es immer wichtig, bei einem verloren gegangenen Hund soviel wie Möglich an die Öffentlichkeit zu gehen.
Ich wünsche den beiden Riesen und ihren Menschen sehr, dass sie sich wiederfinden.
Grüße von
Rita