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aggr. Verhalten gegenüber Besuchern in der Wohnung

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Gunti

unregistriert

1

Samstag, 26. Juli 2008, 18:31

aggr. Verhalten gegenüber Besuchern in der Wohnung

Hallo, mein MS-Rüde (unkastriert) 1,5 Jahre zeigt gegenüber Besuchern in der Wohnung ein aggr. Verhalten.
Wobei er unterscheidet zw. Besuchern mit Hund (kein Probem) und Besuchern ohne Hund. Dann wirds anstrengend.
Inzwischen sind wir aber soweit, dass er nicht mehr zur Tür rast und die Besucher stellt, sondern auf seinem Platz bleibt bis der Besuch die Wohnung betreten hat. Dann nehme ich den Hund an die "Hausleine" und führe in bei Fuß - sofern möglich - zum Besuch und er darf mal riechen. Sobald er aber das Toben oder Knurren anfängt kommt ein Abbruch und wenn es aufhört ein Lob. Dann wird L. auf seinen Platz geschickt, auf dem er aber nur scheinbar entspannt liegen bleibt.

Denn wehe der Besuch bewegt sich mal, geht er sofort knurr-bellend nach vorn. Deshalb habe ich jetzt zur Sicherheit einen Haken an der Wand, um im Notfall die Leine einzuhängen. FAlls überhaupt keine Entspannung eintritt, wird L. in sein Schlafbett im Schlafzimmer geschickt. Dort bleibt er auch i.R. ohne groß zu murren oder zu toben.

Kennt ihr ähnliches Verhalten und wie habt ihr das in den Griff bekommen???

Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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Benutzer
Mitglied

2

Samstag, 26. Juli 2008, 18:52

Hallo Gunti,

ich sage mal, euer Hund übernimmt EURE Rolle. ER sagt, wer sich wo und wann bewegen darf. Ihr konntet ihm bisher nicht klar machen, dass IHR entscheidet und nicht er.
Wie immer ist aus der Ferne da sehr schwer etwas zu sagen, weil ich euch und den Hund nicht im Alltag sehen kann. Möglicherweise seid ihr zu großzügig oder inkonsequent. Denn meistens sind solche Situationen immer die Folge von........

Ich möchte dir an einem Beispiel erklären, was ich meine. Ich sage nicht, dass es bei euch genau so abläuft - es ist nur ein Beispiel.

Eine Hundeführerin erzählte mir auf dem Hupla, dass sie den einen ihrer Zwerge nicht so richtig in den Griff bekommt. Er macht eine gute Unterordnung - bis auf kleine Dummheiten!!! Er kommt draußen auf Pfiff sofort - nur wenn er etwas sieht, was ihn interessiert nicht!!! Er kommt auf das Kommando "Zurück" sofort - außer wenn er ins Wasser will!!!
Nun hatten wir heute unseren Wandertag und die Hundeführerin war mit ihren beiden Zwergen auch dabei. Ich habe die beiden - Mensch und Hund - beobachtet und mich wundert nicht mehr, dass der Kleine nicht "so richtig" hört. Frauchen ruft ihren Hund - der kommt nicht. Sie ruft noch einmal und noch einmal und noch einmal - Hundi pfeift ihr was. Was macht Frauchen? Obwohl sie ihn gerufen hat, geht SIE zu IHM und holt ihn ab. Hundi hat mal wieder gewonnen. Ein Stück weiter will Hundi ins Wasser, aber Frauchen möchte das gerade nicht. Sie sagt ihm NEIN, der dreht sich kurz um und...... geht ins Wasser. "Siehste", sagt Frauchen, "so geht das immer. Wenn der ein Stück weit weg ist, macht der was er will." Beim anschließenden Kaffeetrinken sollte der Kleine auf seiner Decke liegen. Das tut er zunächst auch, aber nach 20 Minuten macht er sich selbständig. Frauchen ruft ihn zweimal wieder auf die Decke und nach dem dritten Mal sagt sie:" Ach lass ihn doch, kann ja nichts passieren."

Siehst du, worauf ich hinaus will? Eine Erziehung ist da, aber die letzte Konsequenz fehlt. Möglicherweise ist das bei euch - natürlich in anderen Situationen - genau so?

Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

Gunti

unregistriert

3

Samstag, 26. Juli 2008, 19:19

RE:

Zitat

Original geschrieben von Riho

Denn meistens sind solche Situationen immer die Folge von........


Die Beschreibung von unten, könnte ich vor einem Jahr gewesen sein... Lou ist ja erst mit 6 Monaten zu uns gekommen.

Wir besuchen regelmäßig und mit zunehmenden Erfolg eine Hundeschule die ein für mich sehr überzeugendes Konzept hat, da nicht nur mit Loben und Bestärken sondern auch mit klaren Abbruchkommandos gearbeitet wird.

Ich versuch es nochmal noch besser zu erklären: Ohne Besuch in der Wohnung bleibt der Hund auf seinem Platz bis ich ihn abrufe.
Mit Besuch ist es die ersten 20 Minuten ein "Machtkampf"L. bleibt scheinbar auf seinem Platz aber sobald ich das reden anfange oder er das GEFÜHL hat nicht mehr 100% unter Kontrolle zu sein robbt er sich langsam vom Platz weg, um dann wenn sich der unerwünschte Besucher bewegt in zu stellen. Oder er legt sich scheinbar entspannt unter den Stuhl des Besuchers. Leider wird das auch von meinem Mann falsch interpretiert. Der Schnösel liegt da nicht entspannt, sondern sobald sich der Bescuher bewegt ertönt ein Knurren.

Soabld ich das höre, wird der Hund abgebrochen, wobei dies allerdings unsererseits in einem ruhigen bestimmten Ton erfolgen muss, denn sonst spornen wir den "schnöselschnauzer" erst recht an. Und er muss wieder auf seinen Platz, Um aber das "ich steh nicht mehr unter Beobachtung Platz" verlassen zu unterbinden, wenn ich z.B. aus der Küche was hole, habe ich den Haken für die "Hausleine" - weil es sonst auch für mich zu anstrengend wird...

elbri

unregistriert

4

Samstag, 26. Juli 2008, 19:24

Hallo Gunti,
Rita hat Recht, aus der Ferne ist es immer schwierig einen passenden Rat zu erteilen. Aber ich denke auch, dass euer Hund euch nicht so ganz als Rudeloberhaupt ansieht, vll steckt er ja auch gerade so richtig schön in der Hundepubertät :o :D . Da muss man nochmal die "Fronten" kären ;)
Daher meint er eventuell, dass er euch bei vermeintlichen Eindringlingen (also Besuchern) helfen muss, da ihr in seinen Augen zu schwach seid. Vielleicht seid ihr auch schon ganz schön agespannt, wenn Besuch kommt? Das merkt euer Hund dann noch zusätzlich und die ganze angespannte Situation spitzt sich noch mehr zu.
Ich finde aber, dass ihr schon ganz viele sinnvolle Übungen mit eurem Hund macht, damit er lernt, Besuch nicht zu stellen. Vll könnt ihr ja mit eurem Hund auch noch auf einen guten Hupla in eurer Umgebung gehen? Da kann man euch bestimmt besser helfen, als Ferndiagnosen zu stellen. Und eine gute Unterordung des Hundes, also eine klare Rangordnung, gibt dem Hund Sicherheit und dir Ruhe im Alltag. Vll kommt ja ein Hundetrainer vom Hupla bzw. der OG sogar zu euch nach Hause, um sich die Situation mal in vivo anzusehen.
Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg mit eurem Hund und hoffe, dass sich die Besuchssituation bald entspannt.
LG Britta

elbri

unregistriert

5

Samstag, 26. Juli 2008, 19:26

@ Gunti
sorry, mein Beitrag hat sich mit deinem zeitlich überschnitten

Billie

unregistriert

6

Samstag, 26. Juli 2008, 19:36

Box oder leine

Hallo Gunti,

ich würde den Hund entweder am Haken festmachen oder in eine Box im wohnzimmer schicken wenn besuch kommt. Dann kannst du dich um den Besuch kümmern ohne dauernd angst zu haben dass der Hund irgendwas doofes macht.

sicher wird er dann erst mal kläffen, aber...... das überhörst du!! Dein hund ist GARNICHT DA!!!!!

Und ich würde den Hund auch nicht am Besuch mal schnuppern lassen, denn dann darf er diesen ja wieder kontrollieren.

Der Hund muss garnicht mit dem Besuch in kontakt kommen, ist ja DEIN Besuch. ich würd ihn erstmal drin lassen solange die Leute da sind.

ich habe auch einen Kontrollfreak 8-| , allerdings ist sie nicht aggressiv sondern will nur erst mal die Leute abchecken. Da ich das nicht will kommt sie bei bestimmten Leuten in die box, bei anderen reicht es wenn ich sie auf den Platz schicke.

Übrigens hatten wir auch mal einen Haken in die Wand gemacht, etwa als der Hund so alt war wie deiner jetzt. ist aber heute wieder weg-)), der hund ist inzwischen 5 Jahre alt.

liebe Grüße
elke

edit: hatte was vergessen

Gunti

unregistriert

7

Samstag, 26. Juli 2008, 20:03

RE:

Zitat

Original geschrieben von elbri

Vll kommt ja ein Hundetrainer vom Hupla bzw. der OG sogar zu euch nach Hause, um sich die Situation mal in vivo anzusehen.
Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg mit eurem Hund und hoffe, dass sich die Besuchssituation bald entspannt.
LG Britta


Habern wir schon ausgemacht. Wir wollen das Ganze sogar filmen, weil oft liegt ja ein "verpeiltes" Verhalten des Pelztiers daran, dass Signale nicht ordentlich vermittelt/übermittelt werden. Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass mein Abbruchsignal nicht eindeutig genug ist bzw zu spät kommt, weil ich ebenzu sehr auf den Besuch achte. Oder ich den Hund zu sehr in den Mittelpunkt stelle (unbewusst)damit ja nix passiert. So was merken schlaue Schnauzer natürlich. Ich bin auf jedenfall schon mal sehr sehr sehr froh, dass ihr der Meinung seid, dass es sich um ein Erziehungsproblem handelt und nicht um ein rassetypisches Phänomen, an dem man nix ändern kann. Das wurde mir nämlich auch schon mal gesagt. (NICHT VON DEN HUNDETRAINERN!!!)

Vera + Hexer

unregistriert

8

Samstag, 26. Juli 2008, 20:21

Du hast ja schon guten Rat bekommen. Ich sehe das genauso wie Rita, muß dazu aber auch wieder betonen, daß es sehr schwierig ist, so aus der Ferne Rat zu geben.

Zur Box vs. am Haken anbinden:

Ich denke die Box hat etliche negative Nebeneffekte: Der Hund wird weggeschlossen und muß sich mit der Situation nicht auseinandersetzen, und die Box gibt Sicherheit, was in diesem Falle nicht gut ist.

Das Anbinden an ganz kurzer Leine - eine die er nicht durchkauen kann - ca. 40 cm. lang halte ich für viel besser. Das muß natürlich geübt werden und darf nicht erst geschehen als Strafe für Aggression gegen Besucher.

Ich würde das so machen: Haken in die Wand, kurze Leine dran (Stahlseil oder Kette) und Hundebettchen mit Kauzeug dazu. Hund wird angebunden. Solange er krakeelt, wird er nicht befreit. Er soll ruhig auf seinem Lager bleiben. Sobald er den Schnabel hält, läßt man ihn frei und belohnt. NIE den Hund losmachen, solange er nicht ruhig ist. In einer kurzen Anbindeleine kann der Hund sich auch nicht so verheddern. So kurz wie möglich (der Hund soll ja liegen, und sich umdrehen können aber nicht herumkaspern) und so lang wie nötig.

So fange ich mit 5 - 10 Minuten an und steigere die Zeit langsam bis zu 1 Stunde. Der Hund soll ein relativ neutrales Gefühl bei der Sache haben. Zweck und Ziel der Sache ist, dem Hund beizubringen, daß er zwar dabei sein darf (nicht weggesperrt wird in einer Kiste) aber NICHT MITTELPUNKT DES GESCHEHENS IST. Wenn das klappt, dann kann man das auf Situationen mit Besuch übertragen, so peu à peu. Irgendwann mal kann man dann den Hund auf sein Lager verweisen, ohne ihn anbinden zu müssen. Mit Wegsperren erreicht man gar nichts. Das ist nur eine Krücke, die man gelegentlich im Notfall benützen kann. Der Hund lernt dabei überhaupt nicht das, was man ihm ja beibringen will.

Vera

Vera + Hexer

unregistriert

9

Samstag, 26. Juli 2008, 20:27

P. S.

Man kann die Haken ja auch an strategischen Stellen im ganzen Haus verteilen, zum Üben und auch so. Dann ist der Hund z. b. eben in der Küche angebunden und schaut beim Kochen zu, anstelle zu betteln, usw.

Und wichtig: Solange der Hund motzt, muß man ihn ignorieren. Nicht schimpfen oder beruhigen. Erfolg - nämlich abgebunden zu werden und wieder etwas mehr im Mittelpunkt zu stehen -bekommt er nur, wenn er ruhig ist. Er lernt dadurch, sein eigenes Verhalten (zu seinem Vorteil) zu managen und zu kontrollieren.

V.

Gunti

unregistriert

10

Samstag, 26. Juli 2008, 23:47

RE:

Zitat

Original geschrieben von Vera Reeves

P. S.

Man kann die Haken ja auch an strategischen Stellen im ganzen Haus verteilen, zum Üben und auch so. Dann ist der Hund z. b. eben in der Küche angebunden und schaut beim Kochen zu, anstelle zu betteln, usw.

Und wichtig: Solange der Hund motzt, muß man ihn ignorieren. Nicht schimpfen oder beruhigen. Erfolg - nämlich abgebunden zu werden und wieder etwas mehr im Mittelpunkt zu stehen -bekommt er nur, wenn er ruhig ist. Er lernt dadurch, sein eigenes Verhalten (zu seinem Vorteil) zu managen und zu kontrollieren.

V.


das ist ja das blöde.Ich kann das intelligente Felltier vor der Küche Platz machen lassen und in Ruhe kochen etc. Ergeht nicht rein.
Ich kann ihm sogar im Platz getrocknete Lunge auf die Vorderpfoten legen und er nimmt diese erst auf wenn "Nimm" gesprochen wird... Betteln am Tisch ist auch kein Thema. Hin und wieder kriegt er was auch vom Tisch aber betteln tut er nicht. Das Problem ist echt nur bei Besuch - ohne Hund - . Wobei sich das Verhalten im Vgl. zu einem Jahr schon sehr verbessert hat. Aber es ist einfach immer noch sau - anstrengend.

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