Klein und gemein: Gefahr durch Neospora caninum
Neuer Hundeparasit bedroht Hund und Hornvieh
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(animal) Er ist klein und gemein, verursacht Fehlgeburten und stellt eine tödliche Bedrohung für Hunde und Rinder dar. Sein Name: Neospora caninum.
Der "neue Hundeparasit", so die sinngemäße Übersetzung, wurde erstmals in den 80- er Jahren des vergangenen Jahrhunderts im Gehirn eines Hundes entdeckt. Wenige Jahre später fanden Forscher den selben Erreger auch bei Rindern. Seitdem führen Wissenschaftler zwischen 20 und 40 Prozent aller unklaren Fehlgeburten bei Kühen auf das Treiben von Neospora caninum zurück. Nur: Wie kommt der Parasit vom Hund zum Hornvieh?
Landwirte scheinen die Antwort längst zu wissen: weil Hunde ihr Geschäft auf Wiesen und Weiden verrichten. Mit dem Kot wird nämlich auch der Erreger ausgeschieden, der dann von den Kühen aufgenommen wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Rinder auf der Weide frisches Gras fressen oder mit Heu gefüttert werden. Beim Rind gilt allerdings die Infektion über die Plazenta als einziger natürlicher Infektionsweg: Dabei überträgt eine bereits infizierte Kuh den Erreger während der Trächtigkeit auf ihr Kalb. Denn nicht jedes Tier, das sich angesteckt hat, wird auch augenfällig krank. Aus diesem Grund kann es vorkommen, dass frischgeborene Kälber den Parasiten bereits in sich tragen - lange bevor sie das erste Mal ins Gras beißen.
Damit Neospora caninum sich entwickeln und verbreiten kann, benötigt der Einzeller zwei Wirte - einen Zwischenwirt (Rind) und einen Endwirt (Hund). Im Zwischenwirt lagert sich der Parasit im Gewebe ab, vorrangig in Muskeln, Gehirn und inneren Organen. Frisst ein Endwirt infiziertes Gewebe, kann sich Neospora caninum im Darm des Hundes vermehren und Dauerstadien ausbilden. Schließlich landen Kot und Parasit im saftigen Grün.
Der Erreger benutzt Hunde allerdings nicht nur als End-, sondern auch als Zwischenwirte. In diesem Fall siedelt der Parasit nicht im Darm, sondern befällt das Gewebe des Hundes - ähnlich wie bei Kühen. Trächtige Hündinnen, die den Parasiten als Zwischenwirt beherbergen, können daher ihren Nachwuchs infizieren, so dass bereits Welpen den Parasiten in Muskeln und Organen in sich tragen.
Doch ob Hornvieh oder Hunde - infizierte Tiere müssen nicht notwendig erkranken. In den meisten Fällen verursacht der Erreger keine oder nur leichte Krankheitszeichen. Erst wenn sich Neospora massiv vermehrt, treten Entzündungsreaktionen im Gehirn auf. Meist sind Gangstörungen die Folge: Die Tiere stolpern, haben keine Kraft mehr in den Beinen und zittern. In schlimmeren Fällen kommt es zu Fieber und Atembeschwerden, die vereinzelt auch zum Tod der erkrankten Tiere führen können. Besonders gefährdet sind Welpen und Jungtiere.
Bislang sind Neosporosen, also Infektionen mit Neospora caninum, eher selten. Aus diesem Grund erfolgt eine Diagnose oft erst nach mehreren Untersuchungen, da kaum ein Tierarzt an den neuen Hunde-Parasiten denkt. Da auch die Therapie oft problematisch ist, müssen hochgradig erkrankte Jungtiere im Regelfall eingeschläfert werden. Infizierte Muttertiere sollten nicht mehr zur Zucht verwendet werden.
Um Hunde vor der Infektionskrankheit zu bewahren, ist es ratsam, ausschließlich Trockenfutter anzubieten oder die Mahlzeiten selbst zu kochen. Auf rohe Rinderherzen oder andere Organe sollten Tierfreunde verzichten, da sie möglicherweise parasitär verunreinigt sind.
ups, ingrid war n deut schneller.
ich hab mal was kopiert, da mehr interessantes drin steht!
und noch ein Zusatz
Ebenso neurologische Symptome, wie zum Beispiel epileptische Anfälle oder Lähmungserscheinungen bei Wanderlarvenbefall des Gehirns (20 Prozent), Endophthalmitis (Infektion im Inneren des Auges) oder Chorioretinitis (Aderhaut- und Netzhautentzündung des Auges) bei Wanderlarvenbefall des Auges, der zur Erblindung des betroffeneren Auges führen kann. Diese Erkrankungen können noch Jahre nach der Ansteckung auftreten.
Quelle: Wolfe A. and I. P. Wright, Human toxocariasis and direct contact with dogs, The Vet Record, Vol 152, Number 14, pp 419-422, 5th April 2003
LG
eshly