Selber kochen für den Hund?
Viele menschliche Nahrungsmittel enthalten, wie oben beschrieben, zum Teil von Natur aus Schadstoffe für den Hund, so dass bei einseitiger Verwendung oder ungenügender Zubereitung Schäden auftreten können.
Man könnte noch viele solche Beispiele anbringen. Wenn man selber kochen möchte, ist es daher ratsam, sich bei Fachleuten zu erkundigen, was für Hunde verträglich ist. Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin ist hier die richtige Ansprechperson oder verweist Sie an die entsprechenden Stellen.
Es sollte IMMER bedacht werden, dass bei der Fütterung von Hunden die physiologischen Bedürfnisse des Hundes gedeckt werden müssen und NICHT die psychologischen Bedürfnisse des Besitzers. Spezielle menschliche Ernährungsformen wie Vegetarismus, Trennkost oder kochsalzfreie Ernährung sind für den Hund nicht artgerecht.
Auch die biologisch artgerechte Rohfütterung (BARF) birgt bei unerfahrenen Hundebesitzern
ihre Tücken. Gerade tierische Nahrungsmittel sind nicht immer hygienisch einwandfrei und sollten daher erhitzt werden, damit krankmachende Keime zerstört werden Es bedarf einiger Erfahrung für den korrekten Umgang mit ungekochten „Fleischwaren“.
Ungekochte pflanzliche Nahrungsmittel dagegen sind nur schwer verdaulich und zu viel rohe Stärke (z. B. aus rohen Kartoffeln) kann zu Durchfall führen. Zusätzlich enthalten rohe Kartoffeln v. a. die
grünen Stellen Solanin, ein Alkaloid, welches zu Erbrechen, Reizungen der Schleimhäute bis zu Schädigungen des zentralen Nervensystems führen kann.
Grüne Erbsen und Bohnen müssen auf jeden Fall gekocht werden, da sie Schadstoffe (Saponine, Tannine, Lektine, Glucoside, Alkaloide) enthalten, die zu Durchfall, Allergien, Schädigungen der Leber oder Zersörung der roten Blutkörperchen sowie Störungen des zentralen Nervensystems führen können. In gekochtem Zustand haben diese jedoch eine gute Verdaulichkeit, dennoch sollte der Anteil in der Gesamtration 10 % nicht übersteigen, da bei zu hohem Anteil der Kot weich
wird und die Hunde zu Blähungen neigen.
Quelle:
Dr. med. vet. Annette Liesegang,
TierUniversität CH - Institut für Tierernährung
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