Hallo Uli,
kann mich Ela mal wieder nur anschließen
Hier eine kleine Begebenheit, die ich mit Julchen letzte Woche erlebt habe.
Sie ist ein ganz und gar freundlicher Hund und möchte mit jedem Vierbeiner Kontakt aufnehmen. Auch wenn der andere zunächst brummelig ist, lässt sie sich davon nicht abschrecken. Sie versucht im Gegenteil alles, den anderen Hund für sich einzunehmen, und meistens gelingt ihr das auch.
Letzte Woche war beim Training der Fremdrassen auf dem Hupla ein Hovi-Rotti-Mix dabei, der Artgenossen nicht gut verknusen kann. Ich wollte mit Julchen an ihm vorbei gehen und merkte plötzlich, wie Julchen einen Bogen laufen und von diesem Hund weg wollte. Ich war durch eine Frage abgelenkt und konzentrierte mich erst durch Julchen's Verhalten auf den anderen Hund. Auf den ersten Blick konnte ich nichts bemerken, aber dann sah ich, wie der Große sich aufbaute. Bis mir klar war, was der vor hatte, hatte Julchen das längst mit bekommen. Eine halbe Stunde später schaute Julchen sich den Rex noch einmal an, der einfach nur da stand, also FÜR MICH keine andere Reaktion zeigte als vorher, ging zu ihm hin und spulte ihr "Ich- bin- ein-ganz- netter- Hund-Programm" ab - und der Rex legte sich hin und Julchen durfte mit ihm Kontakt aufnehmen.
Bei der ersten Begegnung hatte der Rex für Julchen Aggression verströmt, weil ein anderer Rüde in der Nähe war, die ich gar nicht mit bekommen hatte. Bei der zweiten Begegnung hatte er dazu keine Veranlassung und Julchen hat das sofort gemerkt.
Im Vergleich mit unseren Hunden laufen wir als blinde Hühner durch die Welt. Ich habe gelernt, da sehr auf meine Hunde zu schauen, die oft schon etwas mit bekommen, von dem ich nicht mal 'ne Ahnung habe.
Lieblingsfeinde - Lieblingsfreunde habe ich immer wieder bei meinen Hunden erlebt. Angie und Enja konnten z.B. keine Yorkies leiden - warum auch immer. Es gab kein mir bekanntes Erlebnis, was diese Ablehnung ausgelöst haben könnte. Ich habe das für mich so erklärt: Beide Mädels, Angie wie Enja, wurden fuchsteufelswild, wenn ein Hund Angst, dabei aber eine große Klappe hatte. Eine Bangbüx hatte sich für sie auch so zu benehmen - und das taten wenige Yorkies. Die werden ja leider oft auf den Arm genommen, fühlen sich da oben trotz großem Schiss stark wie Oskar und keifen entsprechend. Dieses Verhalten zeigen sie auch, wenn sie auf ihren Beinen stehen und das ließ meine Mädels ausrasten. Ich musste dann sehr energisch Gehorsam einfordern. Benahm sich ein Hund der Angst hatte entsprechend, war besonders Angie der reine "Sozialarbeiter" und bekam auch den ängstlichsten Hund aus dem Gebüsch. Bei einem Yorkie aber musste sie sich lange davon überzeugen, ob das so war, wie sie das haben wollte.
Aber auch das Gegenteil habe ich erlebt.
Meine Afra war ein Fan von Kleinpudeln. Sie bekam geradezu Herzchen um die Augen, wenn sie einen sah. Ganz besonders hatten es ihr die Silberpudel angetan. Auch da hatte ich keine Ahnung, warum das so war. Weder hatten wir einen solchen Hund in der Verwandtschaft oder Bekanntschaft, noch wohnte so einer in unserer Nähe. Ich glaube, wenn ich ihr einen zu Weihnachten geschenkt hätte, hätte sie den wie einen Welpen betüddelt
Ich überlasse meinen Hunden die Entscheidung, mit wem sie Kontakt haben wollen und mit wem nicht. Wenn sie keinen wollen, können sie mir das mitteilen, müssen sich aber anständig benehmen. Keilereien lasse ich nicht zu. Wenn sie dem anderen nach Hundeart gezeigt haben, dass sie ihn nicht mögen, gehen wir unserer Wege und da fordere ich Gehorsam ein.
Grüße von
Rita