ein wunderschöner, milder spätherbstnachmittag im erholungsgebiet am wienerberg. nach einem ausgiebigen spaziergang rund um den teich sind abby und ich auf dem rückweg zur strassenbahn. mit uns ein mann mit einem kleinen borderterrier.
an der letzten wegkreuzung vor dem ausgang des weiten areals begegnen wir einer frau mit vier hunden, typ dalmatiner (3) und amstaff (1). zwei dalmis sind angeleint, der amstaff, unangeleint, trägt einen maulkorb, der dritte dalmi ist unangeleint und ohne maulkorb. abby, bereits für die stadt an die normal lange leine gelegt, ist wie immer neugierig interessiert an den neuen, fremden hunden und schaut ihnen schwanzwedelnd entgegen; die beiden unangeleinten hunde kommen richtung abby gelaufen. ich hab ein mulmiges gefühl. die beiden kommen bei abby an, abby schnuppert an ihren mäulern. die beiden großen werden etwas zudringlich und bedrängen abby von vorn und gleichzeitig von hinten. ich versuche, die großen hunde wegzudrängen und nehme abby zwischen meine beine. zugleich rufen ich und der hundehalter in meiner begleitung der frau zu, sie möge ihre hunde zurückrufen. sie steht gut vier meter von uns entfernt und hat alle mühe, ihre beiden angeleinten hunde festzuhalten. die beiden großen hunde verbellen abby und bedrängen nun auch mich. ich versuche mich zu abby hinunter zu beugen, komme aber gegen die großen hunde nicht mehr an. in leichter panik ziehe ich abby, die bereits unter den hunden ist und quietscht, was die großen hunde nur zu weiteren bedrängungen animiert, an der leine (brustgeschirr) hoch in meine arme. die hundehalterin schreit mich an., ich solle die kleine nicht hochnehmen, sondern unten lassen. ihre hunde hören nicht auf sie, springen an mir hoch, bellen, schnappen. eine vorbeikommende joggerin brüllt die hunde an, der hundehalter in meiner begleitung drängt nun auch die hunde weg, die sich schliesslich trollen.
ich werde von der hundehalterin beschimpft. ich meinerseits brülle sie an, wenn sie nicht imstande sei, ihre hunde 100%ig unter kontrolle zu haben und abrufen zu können, solle sie sie gefälligst anleinen. der hund sei doch erst neun monate, verteidigt sich die hundehalterin, die immer auf gut vier, fünf metern distanz blieb, weil sie, eine recht kleine person mit hut am kopf, ihre beiden angeleinten dalmis nur mit größter anstrengung halten konnte. joggerin und hundehalter rufen zurück: beißen könnten schließlich auch junge hunde.
danach erfahre ich, dass die frau nicht mehr in der hundezone geduldet wird, weil ihre hunde ständig andere hunde bedrängen und dass sie zu allen tages- und nachtzeiten in ihrer wohnsiedlung mit ihren hunden herumschreie, weil sie sie offenbar nicht im griff habe.
(nebstbei: im erholungsgebiet herrscht leinenpflicht, weil es dort auch eine 11.000 m2 große eingezäunte hundezone für den freilauf gibt.)
was ist in so einem fall richtig zu tun? ich nehme abby normalerweise niemals hoch, wenn fremde hunde ankommen. sind die ankömmlinge groß oder mir irgendwie anders "nicht geheuer", weiche ich auf die andere strassenseite aus oder warte stehend ab, wie sie sich nähern und verhalten. zugleich halte ich ausschau nach den hundehaltern und bitte sie, ihren hund an die leine zu legen, wenn mir etwas nicht koscher vorkommt. aber was ist zu tun, wenn ausweichen nicht möglich ist und der "gegnerische" hundehalter (in solchem fall ja wirklich ein gegner) nicht reagiert oder - wie im geschilderten fall - seine hunde nicht im griff hat? dabei ist immer zu bedenken, dass es sich um einen zwergschnauzer und hunde von dalmatinermass handelte.
abby übrigens war sehr aufgeregt, hat sich fest an mich gedrückt und ist nach dem vorfall aber normal weitergelaufen. nur, als hinter einem vorgartenzaun ein ganz kleiner yorkshire terrier stand, den sie unvermutet vor sich sah, quietschte sie panisch los. allerdings ging sie schon zehn minuten später wieder auf einen - kleinen - hund zu. und beschnupperte ihn vorsichtig. sie ist nun sehr müde, aber scheint sonst keinerlei schaden davon getragen zu haben.
nachdenkliche gruesse aus wien