Oh, jee und ich dachte, dass die Niederlande dieses Verfahren nicht mehr durchführt
Ich muss Gaby übrigens Recht geben, es ist nicht leicht einen, der so negativ belasteten Sokas zu halten und noch schlimmer war es vor einigen Jahren.
Meine Schwester hatte eine tolle, wunderschöne und sehr freundliche Staff/Labbi Mix Hündin aus dem Tierheim, als Welpe geholt.
Sie traute sich zu, mit dem Urteil der Umwelt klar zu kommen und wollte der kleinen Maus eine Zukunft geben.
Bo entwickelte sich super, war mit allem und jedem verträglich und dazu noch sehr hübsch.
(Lackschwarzes Fell/ weiße Blässe an der Brust, gut bemuskelt)
Ich habe sie oft mit Gassi genommen und so gut wie jedesmal hatten wir mit Vorurteilen zu kämpfen.
Natürlich lies ich sie nicht zu Menschen laufen und obwohl sie angeleint war, wechselten die Leute oft die Straßenseite, nahmen die Kinder auf den Arm, oder riefen mir zu, dass ich den Hund bloß gut halten soll.
Einmal bewaffnete sich ein entgegenkommender Jogger mit einem Knüppel , obwohl Bo an Wegesrand, angeleint ab-saß!
Von verbalen Anfeindungen will ich gar nicht sprechen.
Meine Schwester fand kaum eine Ferienwohnung, in der auch Bo Urlaub machen durfte und traute sich mit ihr nicht mehr ins Ausland- die vielfältigen Gesetze waren undurchschaubar.
Jeder Besuch in einem anderen Bundesland war aufwendig, musste man doch erst mal die geltenden Gesetze dort studieren.
Manche Hundeschulen und ein Hupla lehnten Bo sogar wegen des Staffanteils ab-!
Einmal nahm man angeblich Rücksicht auf verängstigte andere Kunden und der Hupla hatte keinen Zaun in der geforderten Höhe.
Hundepensionen taten sich ebenfalls schwer!
Nachdem Bo 6 Monate alt war, durfte sie nicht mehr unangeleint und ohne Maulkorb laufen, auch nicht auf den Hundewiesen. Sozialkontakte sind so nicht mehr möglich.
Zum Glück haben wir viele nette Hunde im Bekanntenkreis und viele haben einen Garten.
Wir fanden wir eine gute Hundeschule und auch auf "meinem" Hupla durften wir für die
Maulkorbbefreiung trainieren!
Bo hätte diesen Test, sofern er wirklich fair ist, locker bestanden.
Leider ging unsere Bo, im Alter von nur 13 Monaten , nach einem Schlaganfall, über die RBB!
Wenn ich daran denke, es ist bereits 5 Jahre her und sie war nicht einmal mein Hund, muss ich noch immer heulen!
Meine Schwester hätte sie niemals aufgeben! Allerdings ist sie auch recht stark, selbstbewusst und
taff-und sie konnte auch finanziell die Anforderungen an "Kampfhund"besitzer erfüllen.
(allein der 2m hohe Zaun rund um das Grundstück)
Weniger starke Menschen können sicherlich manchmal überfordert sein
Aber zu keiner Zeit hat dieser Hund jemanden belästigt( außer durch seine reine Anwesenheit), bedroht oder gar geschnappt.
Bo hatte eben diese Mandelaugen, die jedem Zeitungleser als Merkmal für diese schlimmen Hunde bekannt waren und einen breiten, kräftigen Kopf.
Dabei war es mehr ein Kampf für uns ,sie davon zu überzeugen, dass nicht jeder Mensch sie kennenlernen wollte.
Sie jedenfalls hätte die Menschheit gerne überzeugt, wie liebenswert sie war.
Sie konnte lachen, wirklich!
Aber sie war auch manchmal sehr enttäuscht, weil die Menschen sie ablehnten. Und ich bin sicher, dass ein Hund das spürt.
Als Halter eines Hundes mit diesem schlechten Ruf, muss man starke Nerven haben, sehr viel Selbstbewußtsein und man darf nicht nah am Wasser gebaut haben.(so wie ich
)
Puh, bitte entschuldigt diesen langen Erguss--aber scheinbar habe ich die Sache mit unserer Bo noch immer nicht verarbeitet und muss mich freischreiben
LG Iris, sehr wehmütig