Du bist nicht angemeldet.

Persönliche Box

Neue Benutzer

Keks(Gestern, 22:18)

Reini(Gestern, 12:09)

Evanger(20. Mai 2024, 08:42)

Elbri(9. Mai 2024, 20:07)

Fridschnauz(28. April 2024, 16:53)

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das Schnauzer-Pinscher-Portal Schnaupi. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

Schnuffel

unregistriert

1

Donnerstag, 12. Oktober 2006, 20:50

gelten eigentlich die erforschten "Sprach-Regeln" wirklich beim heutigen Haushund?

Hallo Portaler,

angeregt durch @Rihos Beitrag im Thread "Böse Beißerei" frage ich mich, ob überhaupt die von Trumler,
Dr. Eric Ziemen, G. Bloch & Co. beobachteten Sprach- und Verhaltensregeln der im Rudel und in Freiheit lebenden Hunde oder Wölfe auf den "Otto-Normal-Hund" heute noch zu übertragen sind?

@ Riho beschreibt, dass durch die Zucht heute viele Hunde die ursprüngliche Hundesprache nicht mehr kennen. Dazu kommt der "Stör-Faktor-Hundeführer", der den Hund beeinflusst und auch häufig mit dem Hund in einer Form lebt, die den Hund mehr zum Menschen macht als ihn Hund sein lässt.

Fazit: Eigentlich kann doch der heutige Familienhund in vielen Fällen gar nicht mehr verglichen werden mit freilebenden Wölfen, Dingos oder auch nicht mehr mit den guten alten Hof-Hunden?! Bedeutet dies, dass ich eigentlich bei KEINER Begegnung mit anderen Hunden davon ausgehen sollte, dass das, was ich über die Hundesprache von Trumler und Co. gelernt habe überhaupt noch von den Tieren angewendet wird?? Wie hoch ist heute der Anteil der Hunde, die noch IHRE Sprache sprechen?

Was meint Ihr?

VG

Andrea

2

Donnerstag, 12. Oktober 2006, 21:01

Hallo Andrea,

wir machen dazu immer ziemlich interessante Übungen und Beobachtungen mit unseren Welpen bei uns in der HuSchu.

1.) Auch Welpen müssen, in gewissem Maß, wohl die Hundesprache von den erwachsenen Hunden ihres Rudels lernen. Viele Welpen wachsen aber nicht in einem Rudel auf und können von daher keine Kommunikationserfahrungen machen.
Danke, Dieter und Christa, für Vicky (**)

2.) Viele Rassen haben auch unterschiedliche Signale bzw. physiologische Voraussetzungen. Die Ridgebacks z.B. werden, glaube ich, ziemlich oft missverstanden, weil sie eben immer diese Bürste auf dem Rücken stehen haben. Hunde mit einer auf dem Rücken getragenen Rute können leicht als aggressiv missverstanden werden usw.

Bei uns werden die Welpen jeweils einzeln von der Trainerin bei der Kommunikation mit erwachsenen Hunden beobachtet. Das ist wirklich sehr interessant und wir erhalten dadurch wichtig Hinweise, worauf wir speziell bei unserem Hund bei der Begegnung mit anderen Hunden achten müssen. Und vieles scheint tatsächlich auch rassespezifisch zu sein. :?:

Anna

Riho

Erleuchteter

  • »Riho« ist weiblich
  • »Riho« ist ein verifizierter Benutzer

Beiträge: 22 519

Aktivitätspunkte: 113 280

Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

  • Private Nachricht senden
Benutzer
Mitglied

3

Donnerstag, 12. Oktober 2006, 21:19

Hallo Andrea,

wie ich im anderen Thread schon schrieb, haben wir in manchen Bereichen immer noch den Wolf im Wohnzimmer. Das kann ich immer wieder beobachten, im Park, auf dem Hupla und natürlich bei meinen eigenen Hunden. Ich denke, dass einige Rassen noch sehr viel "Urhund" in sich haben und ich denke, dazu gehören auch unsere Rassen. Ich erlebe dass natürlich am stärksten im Zuchtbereich. Ich freue mich immer wieder, vieviele instinksichere Hündinnen es doch noch gibt. Ich stelle bei meinen Mädels immer wieder fest, dass sie Hunde ohne das Urwissen ihrer Ahnen nicht tolerieren wollen. Wenn z.B. ein Hund Angst hat und dabei eine große Klappe, rastet sogar Omi Angie aus. Wenn man Angst hat, hat man sich gefälligst auch so zu benehmen. Ein ängstlicher Hund ohne Aggressionen hingegen wird betüddelt und es wird Sozialarbeit gemacht. Bei den Schnauzern wird auch sehr streng auf Rangordnung geachtet. Ein Rangniedriger hat nicht zu knurren, dann gibt es Haue. Bei manchen Rassen habe ich allerdings das Gefühl, dass das Wissen ihrer Ahnen total verschütt gegangen ist.

Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

4

Donnerstag, 12. Oktober 2006, 23:06


Zitat

Wenn man Angst hat, hat man sich gefälligst auch so zu benehmen


Und leider ist der eigene Hund dann der Böse, der mal kurzerhand so einen "Der tut nix", von dem er angeknurrt wird, vermöbelt.

Hatte gerade eben wieder so ein schönes Erlebnis. Ich hatte meinen Jungspund an der Leine, weil wir einen schmalen Feldweg und links und rechts Kuhherden, die die volle Aufmerksamkeit erforderten, entlanggingen.

Kommt schon von weitem eine Frau mit freilaufender Hündin entgegen und machte selbstverständlich keine Anstalten zum Anleinen. War mir in diesem Fall egal. Als sie meinen Kleinen beschnuppert, macht der einen kleinen Hopser, was die Hündin dazu veranlasst, zur Seite zu springen, den Schwanz einzuziehen und zu knurren und die Lefzen zu ziehen. Fragt mich die Frau: "Ist der denn böse?" Ich antworte ganz leger "nein" und denke dazu, dass sie sich glücklich schätzen kann, dass sie nicht ein paar Minuten vorher dort lang gegangen ist. Da war ich nämlich mit meiner Hündin (an der Leine) dort.

Gruß Anke


Riho

Erleuchteter

  • »Riho« ist weiblich
  • »Riho« ist ein verifizierter Benutzer

Beiträge: 22 519

Aktivitätspunkte: 113 280

Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

  • Private Nachricht senden
Benutzer
Mitglied

5

Freitag, 13. Oktober 2006, 12:25

Hallo Anke,

das Lied kenne ich :(

Wenn meine Mädels solch total verdrehte Vierbeiner zusammenstauchen wollen, höre ich immer wieder:" Warum sind die denn so böse? Meiner hat doch solche Angst." Ich habe die Erklärungsversuche mittlerweile aufgegeben, sammel meine Mädels ein, lasse sie absitzen und warte, bis die Hysteriker vorbei sind.

Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

Philiandela

unregistriert

6

Montag, 16. Oktober 2006, 00:01

Hallo Andrea,
Hunde sprechen sehr wohl nach wie vor "Hundesprache" und sowohl Zimen als auch Bloch als auch Trumler haben auch den domestizierten Haushund (nicht nur Wildformen und Verwilderte) sehr genau studiert und publiziert.

Ein Problem ist, daß wir Menschen zum einen die Sprache nicht früh genug erkennen (Kommuniktation beginnt eben nicht erst beim Knurren, sondern ist beispielsweise nur Antwort auf körpersprachliches Pöbeln eines "Dertutnix" auf 30m Entfernung).

Zum anderen bieten wir unseren Hunden oft nicht mehr den Raum, den sie bräuchten, um friedlich nebeneinander zu existieren, so wird auf der Hundewiese nebenan unter den 30 Platzhirschen des Wohngebietes wesentlich mehr gepöbelt als im weitläufigen Wald, der nicht zum eigenen Revier gehört.

Und auch: wer sozialisiert seinen Welpen schon gezielt auf die Sprache anderer Rassen: ich zum Beispiel habe den Fehler gemacht, regelmäßig mit meinem Welpen nur auf Schnauzerplätze zu gehen - der nun 13jährige empfindet schnurchelnde Bulldoggen im Paßgang sicher nichtzuletzt deshalb als imponierende Sparringpartner.

Degeneriert und verhaltensgestört sind wirklich nur die allerwenigsten, allermeist verstärkt Sozialpartner Mensch unerwünschtes Verhalten tatsächlich "nur".

Dies alles bitte nicht verstehen als erschöpfendes Statement sondern nur als ein paar Beispiele dafür, daß wir uns viel intensiver mit unseren Hunden auseinander setzen (und sie leiten) müßten, als im oft alltäglichen "die-machen-das-schon-unter-sich-aus".

Gruß Ela

Schnuffel

unregistriert

7

Montag, 16. Oktober 2006, 08:56

@Philiandela

Guten Morgen Ela,

Du hast die heutige Situation der "Hundehaltung" gut beschrieben. Mir gefällt Deine Ansicht, Deine Erklärung, sehr gut.

Folge Deiner Beschreibung ist eigentlich, dass wirklich JEDER Hundehalter einen HUNDEFÜHRERSCHEIN machen müsste, damit der Hundehalter die Sprache der Hunde verstehen lernt und anschließend lernt ihre Sprache zu unterstützen, um sich dann bei Begegnungen mit anderen Hunden kompetent - im Sinne der Hunde-Sprache - verhalten zu können. Aber .. dieses Thema hatten wir ja in einem anderen Thread.

Viele Grüße und einen schönen Tag

Andrea

8

Montag, 16. Oktober 2006, 09:11

Hallo,

nur mal als kleines Beispiel, wie verschiedene Rassen für Welpen verwirrend sein können:

Ich gehe regelmässig auch auf einem Boxer-Platz traineren. Dort ist zur Zeit ein 14 Wochen alter Rüde, der sehr forsch und freundlich auf alle Boxer-Erwachsenen zugeht. Mit denen spielt er begeistert und sofort.

Nun kam es gestern zur ersten Begegnung mit meinem schwarzen Mittelschnauzer.

Und entgegen seine sonstige Gewohnheit zeigte der Kleine nicht sofort hopsende Spielaufforderung, sondern er blieb stehen, senkte Kopf und Rute leicht. Naja - er sah von aussen wirklich aus, alsob er sich überhaupt nicht wohl fühlte bei der Begegnung.

Nachdem Q ihm dann beide Ohren abgeleckt hatte und auch an den wesentlichen Stellen den Geruch kontrolliert hatte, fühlte sich der Kleine wohl sicherer. Hob Kopf und Rute langsam und ging dann zur Spielaufforderung über, die von Q gerne angenommen wurde.

Für mich sah das ganze so aus, daß der Kleine erstmal garnicht wusste, was er von dem schwarzen etwas mit soviel Haar im Gesicht halten sollte und zur Sicherheit erstmal gaaanz kleine Brötchen gebacken hat.

Wir Hundeführer waren mit der Begegnung sehr zufrieden - und die vierbeinigen Jungs augenscheinlich auch.

Aber wer weiss was passieren würde, wenn der Boxer erst im erwachsenen Alter einem Schnauzer begegnet? Und dann vielleicht statt kleine-Brötchen-backen, den Angriff für die adäquate Reaktion hält?

Herzliche Grüße,

Claudia & Q
Signatur von »Claudia_R« .. ich hab ja sonst nix zu tun ...

schnauzer.claudia-ringwald.de - Q, U-Man & Ziggy im Netz
www.riesenschnauzer-forum.de - Das Riesenschnauzer-Forum

Schnuffel

unregistriert

9

Montag, 16. Oktober 2006, 10:32

@Claudia R

Guten Morgen Claudia,

ich bin im Büro, drum maile ich nur kurz. Deinen Erfahrungs-Bericht vom Boxer-Platz finde ich interessant. Übrigens .. mein erster Hund war ein Boxer-Weibchen und ich finde Boxer bis heute TOLL.

Eigentlich sagt man ja, dass den Boxern - durch ihre flachen Schnauzen - "Mimik-Möglichkeiten", also ein Element der Hundesprache, weggezüchtet wurden. Kannst Du dies auch bestätigen oder eher nicht?

Viele Grüße und einen schönen Tag

Andrea, die jetzt wieder arbeiten muss:)

10

Montag, 16. Oktober 2006, 10:43

Hallo Andrea,

ehrlich gestanden, ich weiss es nicht, zumindestens nicht, was die Kommunikation der Hunde untereinander anbelangt. Ich bin nunmal einfach kein Hund :D

Q scheint jedenfalls keine Probleme zu haben sich mit den Boxern zu unterhalten, denn bisher sind mir keine Missverständnisse aufgefallen.

Und ich konnte bisher immer erkennen, was mir die Hunde sagen wollten (denke ich zumindestens).

Aber auch unsere Schnauzer sind sicherlich nicht einfach für andere Hunde zu verstehen. Denn eine hochgezogene Lefze oder krausgezogene Nase kann man bei soviel Haaren drumherum kaum sehen.

Gruß,

Claudia & Q
Signatur von »Claudia_R« .. ich hab ja sonst nix zu tun ...

schnauzer.claudia-ringwald.de - Q, U-Man & Ziggy im Netz
www.riesenschnauzer-forum.de - Das Riesenschnauzer-Forum

Social Bookmarks