Es ist mal wieder soweit, der Tumor und ein paar kleine Knötchen sind wiedergekommen, letzte OP ist ca. 1,5 Jahre her, bis vor 4 Wochen war alles soweit gut.
Sie wird 12 im April, man merkt ihr das Alter langsam an, sie fällt auch schon mal einfach um, wenn Nelo um die Ecke schießt, der trotz seiner 8 Jahre immer noch ein ziemlich wilder Watz ist. Draußen wird sie zwar langsamer, freut sich aber wie Bolle aufs Fressen und die zwei Stockwerke in unser Schlafzimmer schafft sie auch noch. Sie will unbedingt bei mir schlafen.
Wenn ich sie operieren lasse, und sie übersteht die OP nicht, werde ich mir Vorwürfe machen.
Wenn ich sie nicht operieren lasse, werde ich mir auch Vorwürfe machen.
Die TÄ, die sie sehr gut kennt, sagt, sie wüsste nicht, wie sie entscheiden würde. Der Tumor scheint gut abgegrenzt, aber der Krebs würde mit Sicherheit an anderer Stelle wiederkommen.
Wir warten jetzt 2 Wochen ab. Wenn der Tumor und die Knötchen schnell wachsen, rät sie mir unbedingt von einer OP ab. Vorher will sie sowieso die Lunge röntgen.
Ich bin grade nicht in der Lage, irgendeine Entscheidung zu treffen, theoretisch hab ich in Gedanken immer pro Hund entschieden. Aber ich weiß grade nicht, was jetzt pro Hund wäre.
Soll ich warten, bis ich das Gefühl habe, es geht nicht mehr? Ist das nicht ein sehr individuelles Gefühl? Wie merke ich das? Sie
steckt ja immer alles weg, ohne mit der Wimper zu zucken. Ganz im Gegenteil zu unserem Rüden...
Mein Mann sagt, der Mensch würde fast immer alles menschenmögliche tun, um sein Leben so lange wie möglich leben zu können, der Hund aber schaut nicht in die Zukunft, für ihn ist wichtig, wie es ihm hier und jetzt geht. Und genau dafür haben wir Sorge zu tragen.
Sehr nachdenkliche Grüße,
Chris