Ach, das ist immer so eine Sache mit kastrieren oder nicht.
Meine Hündin wurde an einem Gesäugetumor operiert, vor weit über einem Jahr, eine Zitze wurde dabei entfernt. Sie tat sich ein bisschen schwer mit der OP, hat aber letztendlich alles gut überstanden.
Im Februar kam der Tumor wieder an einer anderen Stelle. Wir haben uns gegen eine weitere OP entschieden, weil der Hund schon fast 12 war. Und weil er mit Sicherheit wieder gekommen wäre. Und weil sie eine Kastration/eine OP zu diesem Zeitpunkt vielleicht nicht überstanden hätte.
Der Tumor ist inzwischen ziemlich groß, beeinträchtigt sie im Moment aber nicht weiter. Dass das nicht so bleibt, ist mir auch klar, aber mit über 12 1/2 ist das für mich inzwischen ok. Sie frisst nach wie vor mit großer Leidenschaft,geht spazieren, auch mal länger, inzwischen hat sie leichte Arthrose, bekommt Schmerzmittel, niedrig dosiert. Sie rennt manchmal wie ein junger Hund durchs Feld, geniesst ihre Kuscheleinheiten und ich habe das Gefühl, es geht ihr gut zur Zeit. Von einer leichten Verwirrtheit mal abgesehen, aber das ist ja eigentlich kein großes Problem, sie hört auch nicht mehr gut, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das nicht doch ein bisschen selektiv ist.
Trotzdem frage ich mich manchmal, was wäre gewesen, wenn ich sie kastriert hätte schon nach dem ersten Eingriff?
Oder weit früher? Vielleicht wäre das alles dann gar nicht gekommen? Andererseits gebe ich Rita recht, ich lasse mir auch nicht die Brust abnehmen, nur weil ich irgendwann mal Brustkrebs kriegen könnte.
Vorwürfe macht man sich immer, glaube ich. Mein Mann sagt, dass sie wahrscheinlich eher bald Schwierigkeiten mit ihren Hinterläufen bekommt als mit ihrem Tumor.
Jetzt hoffe ich nur, dass ich den richtigen Zeitpunkt erkenne und loslassen kann.
In diesem Sinne wünsche ich allen betroffenen Hündinnen und deren Besitzern alles gute.
Liebe Grüße von Chris