Hallo,
ich bin nicht nur eine unerfahrene Hundebesitzerin, sondern auch eine unerfahrene Forennutzerin. Heute habe ich erst die vielen unterschiedlichen Antworten auf meine Frage gelesen und habe auch meinen Text noch einmal mit anderen Augen gelesen.
Ich habe beruflich viel mit Schreiben und Computer zu tun, weshalb ich eher selten zuhause ins Netz gehe. Daher meine späte Antwort. Vielen Dank für die vielen konstruktiven Antworten. Ich werde den Tipp mit Futterbeutel und auch die Anleitung von Rita versuchen nachzuschlagen.
Zunächst möchte ich uns wirklich ein wenig besser vorstellen. Wir sind eine total pazifistische Familie, die sich schon lange einen Hund gewünscht hat, die schon von vielen anderen Familien Urlaubshunde über Wochen bei sich beherbergt hat und nun endlich durch eine Arbeitszeitreduzierung meinerseits genug Zeit hat für einen eigenen Hund hat. Wenn ich pazifistisch sage, dann kann es trotzdem durchaus vorkommen, dass ich meinen Familienmitgliedern, wenn sie etwas echt Doofes gemacht haben - auch mal in wütendem Ton sage, was mich stört - ohne, dass unsere Bindung in Frage steht.
Wir finden unser Schnauzerkind wirklich wunderbar - hätten es nicht besser treffen können, denn die Grundanlage dieses Hundes scheint perfekt zu uns zu passen. Sie ist super entspannt - auch wenn bei uns ständig Besuch ein und ausgeht, wir viel unterwegs sind und sie 2,5 Tage mit in unseren Laden muss, wo auch Menschen ein - und ausgehen. Manchmal hat sie ihre 5-Minuten, wo sie inzwischen vermehrt mit ihren eigenen Spielsachen total austickt. Sie ist das Lieblingskuscheltier unserer Mädchen geworden und ist mit ihnen sehr lieb und sehr lustig - und umgekehrt auch.
Auch sind wir überhaupt nicht daran interessiert den Züchter für irgendetwas zu verurteilen. Er kann nicht alles falsch gemacht haben, denn dann hätten wir hier nicht so einen total familientauglichen Hund - in die Hundeschule gehen wir auch. Ich sehe in ihr überhaupt keine ängstliche Persönlichkeit - sie ist eher forsch - manchmal zu forsch - aber das empfinde ich auch als normal in dem Alter.
Ich habe inzwischen auch den Züchter und die Tierärztin wegen des Pinkelns gefragt und beide meinten, dass sich das Problem in der Regel mit vermehrter Bindung von alleine löst. Die Tierärztin meinte sogar, dass es gut wäre, wenn sie diese Angst zeigt, denn den Respekt bräuchte man später. Ich solle nun nicht anfangen sie zu betüddeln, nur damit sie nicht pinkelt, sondern einfach mit weniger Schärfe als Ruhe so weitermachen.
Irgendwie hat uns dieses "Halbsowild" wohl schon geholfen, denn in der letzten Woche ist alles sehr viel ruhiger geworden. Sie nimmt uns eigentlich kaum mehr etwas weg - und ich kann es ihr ohne Worte (und ohne Pinkeln) einfach abnehmen. (Ich mache das nicht brutal und wenn ich "scharf" spreche, dann schreie ich nicht. Aber dieses scharfe "Nein" sage ich auch nur in dem Moment wo sie gerade etwas schnappen möchte. (Danke auch für den Hinweis.)
Wir sind super stolz auf sie, da sie heute 2,5 Stunden alleine zuhause bleiben musste - bisher hatte ich sie (im ganzen Haus - nicht einmal mit geschlossenen Türen) nur über 15 Minuten alleine gelassen, wenn ich die Kinder abholen musste. Sie hat immer ganz und ohne irgendwas anzustellen auf uns gewartet. Wir müssen wirklich das "Gib her" lernen - neben vielen anderen wichtigen Dingen, aber da sind wir mit der Hundeschule ja schon dabei.
Ich glaube wirklich nicht, dass der Hund jemandem Leid tun muss. Das Problem, mit dem ich mich an das Forum gewendet habe, scheint sich von alleine zu verlieren und es war nur ein Aspekt einer jungen, vieldimensionalen Beziehung, die viel mehr schöne als negative Seiten hat.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich mich noch einmal an das Forum wende. Ich glaube in einem 1:1 Gespräch komm ich besser zurecht. Herzlichen Dank