Hallo, Patricia und Irene,
auch mir ging es mit den Pinschern so. Früher wurden in meiner Familie immer Dackel - Langhaar von meinen Eltern, Rauhaar von meinem Onkel - gehalten. Und von Pinschern kannte ich nur einen komplett verfetteten älteren roten ZP-Rüden, der einer älteren Dame gehörte, die eine Perücke in Form der 50ger-Jahre Toilettenhocker trug (für DM 10,-vom Krabbeltisch). Dieser arme Hund trug selbst im dicksten Sommer stets ein rotes Strickmäntel-chen und wurde permanent unter dem Arm getragen. Von Zeit zu Zeit wurde er kurz auf die Erde gesetzt, machte dann pflichtschuldig ein Pfützchen oder Häufchen; danach wurde er sofort wieder unter den Arm geklemmt. Auf Anfrage, was dieser Hund denn habe, wurde mir nur mitgeteilt, er laufe nicht gerne.
So, das war das Bild, das ich vom Pinscher hatte. Wie man sich wahrscheinlich vorstellen kann, wäre ich deshalb nie auf die Idee verfallen, mir einen solchen Hund zu kaufen.
Nun lebte ich damals im Schwarzwald, wo es noch sehr kalte Winter gab. Eines Abends Ende Januar fuhr ich nach Feierabend zuerst zum Hufschmied, um ihn zu bestellen, und dann auf einem Schleichweg (Grüne-Plan-Straße, auf der um diese Zeit normalerweise kein Verkehr mehr war) nach Hause. Es war sehr kalt: - 12°C. Im Wald sah ich dann einen kleinen Hund völlig verzweifelt auf der Straße hin- und herrennen. Ich hielt an, lockte ihn, aber er ließ sich nicht greifen. Da dort weit und breit kein Haus ist, war mir klar, dass ich das Tier nicht dort lassen konnte. Also fuhr ich mein Auto an die Seite, öffnete die Türen und ging ein Stück weg. Nach einiger Zeit stieg der Hund zum Gück ein. Ich wetzte zum Auto, schlug schnell die Türen zu, zog den Anorak aus und friktionierte das Tier erst mal, damit es wieder warm wurde. Es war ein noch sehr junger ZP sr, eine Hündin, etwa 5 Monate alt. Trotz Information an alle Polizeistationen, Tierärzte und Tierschutzvereine in der Umgebung meldete sich niemand, der diesen Hund suchte. Also blieb die Kleine bei mir, erhielt den Namen Minette und entwickelte sich zu einem äußerst liebenswerten, gescheiten Familienmitglied. Nach ihrem Tod kam dann meine DP-Dame Estelle zu mir - und ich bin zum Fan der Rasse Pinscher geworden.
Mir gefallen die Selbstständigkeit, die Intelligenz und das Selbstbewusstsein dieser Hunde. Und das dürfte im selben Maße eben auch auf Schnauzer zutreffen.
Liebe Grüße
Marlies