Michaela,
wie lange ist ein "Normalo" ein solcher? Harry z.B. hatte nicht den ersten Hund und nicht den ersten Riesen. DU hast nicht den ersten Hund und nicht den ersten Riesen. Willy hatte, als sie Duncan in Pflege hatte, nicht den ersten Hund und nicht den ersten Riesen. Und wenn jemand nach dem x-ten Riesen noch ein "Normalo" ohne Erfahrung ist, sollte DER dann große Hunde mit Voirgeschichte vermitteln????? Wer bleibt dann überhaupt noch, der Hunde und Menschen auf ihre Passung überprüft - auch Züchter sind ja lt. Emma Piel nicht unbedingt dafür geeignet? Wie würdest DU denn dann vorschlagen, daß Vermittllungsarbeit laufen kann und sollte???
Daß ich soviel "Erfahrung" mit "komischen" Hunden habe, liegt doch daran, daß ich zuviel Angst habe, einen nicht-08/15-Hund überhaupt zu vermitteln, WEIL ich eben um die Intoleranz und Inkompetenz und Selbstüberschätzung mancher Leute weiß (nein, ich meine nicht dich persönlich, Harry - ich kenne dich nicht!). Und daß ich meine Hunde hier behalte, bis ich sie einschätzen kann und bis die schlimmsten "Auffälligkeiten" weg sind. Und daß ich meine Hunde SELBST zu den Interessenten fahre und wenn ich nur leise Zweifel habe NICHT dort lasse,sondern sie wieder mitnehme. Im Moment sind fast alle meine Hunde "Dauereinsitzer", weil sie Eigenschaften haben, die mich zögern lassen, sie irgendwohin zu geben. Welche Orga kann sich leisten, sich selbst zu blockieren, indem solche Hunde jahrelang bleiben? Und wenn ALLE Riesen "nicht-08/15-Hunde" sind - kann man sie dann überhaupt guten Gewissens vermitteln? Schon grad gar einen second-hand-Rüden, erwachsen und ERLERNT (nicht wegen seiner Rasse!) "komisch"?
Hier schließt sich für mich auch der Kreis zu den Langzeiteinsitzern in THen - fast immer sind es erwachsene große Rüden! Aber auch dabei macht sich die schwere Vermittelbarkeit nicht an der RASSE (oder der Zuchtlinie) fest, sondern an den individuellen Erfahrungen und Vorgeschichten, sowie natürlich an der körperlichen Kraft solcher Hunde - und am Geschlecht oft auch! Meiner Meinung nach fehlt es oftmals an der fachkundigen Begleitung neuer Besitzer solcher Hunde - mit "ach der arme Kleine" isses nunmal nicht getan bei einem 4-jährigen Deutsch Drahthaar, Weimaraner, Riesenschnauzer, Ridgeback, Kaukasen, Großpüdel, Greyhound...... Vorsichtsmaßnahmen und Geduld sind doch nicht sooooooo schwer zu leisten, vorausgesetzt, es erfolgt Aufklärung über die Auslöser, die den Hund "aufregen" und über die Vorgeschichte. Selbst über den größten Hundmuß sich jeder Mensch, der größer als ein Hobbit ist, beugen - wenn das nicht geht (und es geht bei vielen großen Rüden nicht), muß man das WISSEN und zwar vorher und es muß mit dem Interessenten Alternativverhalten geübt werden, bis es SITZT!
Ureigene Wesensarten sind lange nicht so unterschiedlich, wie es dargestellt wird. Gut - Zwergpinscher jagen keine Eisenbahn und Windhunde sind nicht so territorial wie Herdenschutzis - allen gemeinsam ist aber doch die klare Linie und Führung, die sie brauchen. Diese ist je nach Eigenart des Einzelhundes möglicherweise unterschiedlich (Hanifeh braucht weniger Bremse als Paula, wenn wir einen Zugang kriegen), aber doch nicht soooooooooo rasseabhängig. Ein Hund wird so lange er kann versuchen, sich einem Konflikt zu entziehen (wenn man ihm die Möglichkeit läßt) - Ausnahmen mögen die Hunde sein, die gelernt haben, sich mit den Zähnen gegen Dinge zu wehren, die sie nicht schätzen. Sollte man solche "wehrigen" Hunde zu "Normalos" geben?
Li Gr S